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-Emely-
Um Marco Reus herum bricht gerade einiges zusammen. Der Dortmunder flieht nach seinem EM-Aus in den Urlaub – danach drohen weitere Schmerzen und Frust.

Kaum eine andere Berufsgruppe fliegt so oft so traurig in den Urlaub wie Profifußballer.

Marco Reus teilt dieses Schicksal in diesem Sommer mit Ilkay Gündogan und auch mit den von Joachim Löw aussortierten Julian Brandt, Sebastian Rudy und Karim Bellarabi. Doch keinen trifft es gerade so hart wie den Dortmunder.

Reus' Welt gerät durcheinander

Am Dienstagnachmittag machte er sich von Mailand aus auf in die Heimat, wo ihn seine Familie erwartete. In Reus' beruflicher Welt ist in den vergangenen Wochen einiges durcheinandergeraten mit dem EM-Aus wegen einer Entzündung des Schambeins als gnadenlosem Höhepunkt.
(Quelle Sport.1)

Es stimmte. Marco würde in den Urlaub fliegen.
Aber erst am 13 und dann auch bloß für ein einhalb Wochen.
In dieser Recht kurzen Zeit würde er gleich drei Städte besuchen. Rom, Mailand und Sorrent.
,, Es ist besser so, wenn ich von all dem hier ein bisschen weg kommen könnte. All der Stress.. Schatz, der Typ der diesen Artikel geschrieben hat, hat Recht. Um mich herum bricht gerade einiges zusammen.. Ich kann einfach nicht mehr. Es geht nicht.
Mit dem Latein bin ich vollkommen am Ende.", ich hatte mich gerade umgezogen, als Marco mir diese Botschaft seines Urlaubs überbracht hatte.
Er würde vollkommen allein seine Zeit dort verbringen.
Sein Handy würde er bloß für seine Familie und mich mitnehmen. Damit wir ihn erreichen konnten. Anfangs hatte er gesagt, er würde gar keins mit nehmen.
Schließlich hatte ich ihn dann so breit geschlagen, dass er es zumindestens für uns mitnahm.

,, WANN KOMMT IHR DENN MAL ENDLICH WIEDER RUNTER?", rief Nico, dieser noch vor gut zehn Minuten lachend dabei zugesehen hatte, wie Marco mich in den Pool geworfen hatte.
,, Emely muss nur kurz ihre Sachen aufhängen. Und sich umziehen.", rief Marco.
Auf so eine Situation war ich glücklicherweise vorbereitet.
,, Mhhh, gut siehst du aus.", raunte Marco.
,, Wir können ja gleich hier bleiben.", ich lachte.
,, Nene, deine Familie ist unten."
,, Sobald die weg sind, bist du dran."
So viel zu seiner Verletzung..

,, Man. gewöhnt sich ans Wasser.", meinte ich grinsend zu Manuela, diese nun auch mich für verrückt erklärt.
,, Naja, Hauptsache ihr habt euren Spaß...
Du, Marco! Wann soll dein Vater denn dann bitte den Grill anschmeißen?"
,, Warum sollte Papa das machen? Ist schließlich mein Geburtstag."
Nun mischte sich schließlich auch noch sein Vater ein.
,, Genau deswegen ja! Keine Wiederrede."
,, Gut, okay. Dann fang jetzt an. Das dauert eh, bis der an ist."

,, Bist du bereit?", ohne mir zu antworten war Marco in den Pool gesprungen. Naja okay. Das war quasi seine Antwort.
,, Jetzt komm, ich zieh dich gleich sonst wieder rein!"
,, Ich würde es darauf anlegen, aber naja."

,, Onkel Marco, du darfst aber nicht in den Pool springen, Mama erlaubt mir das auch nie!", Marco stand auf der Leiter, als der Satz von niemand anderes als Nico kam.
,, Ich muss aber nicht mehr auf meine Mama oder auf einen kleinen Nico hören, ich bin erwachsen."
,, Ich kann Oma holen, die sagt dir dann was anderes."
,, Mach, das. Aber ich bezweifel, dass du das tust, Kleiner."
,, Omaaaaaaaa! Onkel Marco will von der Leiter springen, das darf der nicht!"
So sehr wie diese schließlich anfing zu lachen, so lachte ich bereits die ganze Zeit.
Es war einfach herrlich.

,, Nicht jeder kann behaupten, ein Einhorn zu haben!", Marco saß auf dieser Badeinsel die aussah wie ein Einhorn und schwamm damit durchs Wasser.
,, Eben!. Aber Marco, dein richtiges Geschenk gebe ich dir später, ja?"
Das was er vermutlich gerade dachte war es nicht.
Es waren Vip-Karten fürs Chris Brown Konzert am neunten Juni in Oberhausen.
282€ hatte ich schlussendlich dafür blechen müssen.
Aber okay, solange er sich freute, war alles in Ordnung.

Gut eine Stunde später waren wir auch wieder aus dem Pool raus.
Das war dann doch zu kalt.
Schnell band ich mir das Handtuch um und ging hoch, um mich wieder richtig an zu ziehen.
Ich sah dann vermutlich aus wie der letzte Assi. Immerhin trug ich Marcos Sachen, welche mir viel zu groß waren.
Meine Unterwäsche war glücklicherweise schnell getrocknet.

In meiner Tasche kramte ich nach dem Umschlag, in dem sich die Karten fürs Konzert befanden.
Diesen nahm ich raus und hielt ihm Marco hin.
,, Dein richtiges Geschenk.", er sah vom Umschlag zu mir und wieder zurück.
,, Was kommt jetzt?"
,, Lass dich überraschen."

,, Du bist bescheuert, du bist bescheuert!!", rief er und zog mich sofort in seine Arme.
,, Die waren doch sau teuer, wie hast du das denn angestellt?"
,, Ist doch egal..
Ich hoffe du freust dich?"
,, Und wie! Aber das hättest du echt nicht machen müssen, wirklich nicht!"
,, Hab ich aber."

,, Wiiiiirr haben Hunger, Hunger, Hunger! Haben Hunger, Hunger, Hunger! Haben Hunger, Hunger, Hunger! Haben Durst!", sangen Marco, Robin, Marcel und Nico zusammen, während sie mit dem Besteck auf dem Tisch rumkloppten.
Manchmal war gerade Marco echt noch ein Kleinkind.
Aber genau dafür liebte ich ihn ja so sehr.
Dafür, dass er es manchmal war, aber auch wusste wann mal gut war.
Dafür, dass er einfach er war.
Erklären konnte ich das wirklich nicht gut..
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Meeeeinungen?💌

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