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-Emely-
Am nächsten Morgen wurde ich wach, als Marie eine Sektflasche umtrat.
,, Sorry!!", damit müsste schließlich auch Pia wach sein.

Langsam stand ich auf und lief in Richtung Wohnzimmer.
Wo erwartender Weise nun auch Pia saß.
,, Morgen..", murmelte ich und fuhr mir durch die Haare.
,, Ich geh' gleich Brötchen holen."

,, Schau mal..", Marie hielt mir ihr Handy hin.
Das war dieses Interview auf KIKA, von dem Marco mir erzählt hatte.
,, Die Szene, von der Marco gestern geredet hat, gibt es nicht..", murmelte ich. Was mich eigentlich nicht wundern sollte.
Wer so reagierte.. Das hätte ich auch raus geschnitten.
,, An seinem Französisch müsste man auch mal feilen.", stellte Marie fest.
,, Schnellkurs in nicht mals einer Woche.. Ne, ist klar.", sie lachte.
,, Warum denn nicht?"
,, Wir haben sicherlich besseres zu tun.", wieder sah ich mir ihre Reaktion nicht an, sondern ging mich in Ruhe fertig machen.

Mein Handy klingelte, während ich in der Frühe zum Bäcker ging.
,, Hey, was rufst du denn schon so früh an?"
,, Keine Ahnung.. Ich hatte das Bedürfnis, deine Stimme zu hören.", Marco schien nicht sonderlich müde zu sein.

Auch während ich die Brötchen holte telefonierte ich mit ihm.
Schwierig war das nun wirklich nicht.
,, Ich hätte versuchen können, noch zum Testspiel zu kommen-"
,, Das wäre zu stressig geworden, ich weiß. Außerdem ist es ja bloß ein Testspiel. Ist schon in Ordnung."
,, Das wollte ich eigentlich gar nicht sagen, aber okay."

Wie die Leute beim Bäcker mich ansahen, interessierte mich nicht sonderlich.
Generell interessierte mich sowas neuerdings nicht wirklich.
Man konnte sich bei Marco dafür bedanken.
Dieser hatte es mir erfolgreicherweise beigebracht.

,, Was wolltest du denn sagen?", ich zahlte, schnappte mir die Brötchentüte und ging.
,, Ich wollte sagen, dass ich dann trotzdem gekommen wäre."
,, Spielen werde ich eh nicht."
,, Umso besser. Dann hätten wir zwei uns ja auf der Tribüne gesehen.", er seufzte.
,, Babe, bitte.. Steiger dich jetzt in nichts rein. Ich bin ja nicht mals in Augsburg, sondern im Trainingslager geblieben."
,, Ich steiger mich doch gar nicht in irgendwas rein. Es ist bloß eine Feststellung gewesen.", wieder seufzte er als er hörte, dass mich seine Laune ziemlich zu Nerven schien.
,, Okay, hör' mir mal zu. Ich wollte wirklich nicht patzig klingen, geschweige denn hätte ich mich nicht über dich gefreut.
Aber momentan bin ich einfach gestresst. Der Druck den Jogi mir gemacht hat lässt nach. Nur mache ich selbst mir sehr viel Stress.
Was ich eigentlich gar nicht machen müsste, tu ich aber.
Dieses angeschlagen sein, geht mir auf die Nerven.
Verdammt, ich möchte doch bloß wieder normal für die Jungs auf dem Platz stehen..
Und einen Grund dafür dass ich so gereizt bin, gibt es auch noch.
Davon bekommst du nie was mit..
Momentan wäre ich viel lieber bei dir daheim.
Lieber als irgendwo anders. Und das macht es mir nicht einfacher, nein ganz im Gegenteil.
Ich vermisse dich einfach."
,, Ich dich doch auch.. Aber wie gestern bereits gesagt. Wir müssen das durch halten..
Und Marco? Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es bei der EM dann weiter gehen soll.. Ich weiß es wirklich nicht.
Und vielleicht ist das auch gut so. Vielleicht überraschen wir uns selbst und stellen fest, dass es gar nicht so schlimm wird.
Ich bin ehrlich. Ich hoffe es."
,, Und ich erst.."
,, Aber das hätte ich mir ganz klar vorher überlegen müssen..
Ich denke, ich brauche meine Zeit, um mich daran zu gewöhnen.
Vielleicht dauert das ja gar nicht so lange."
,, Wollen wir das auch mal hoffen."
,, Ja.."

,, Was schaust du denn bitte wie ein angeschossenes Reh?", fragte Marie, als ich rein kam.
,, Alles ist gut, ich wüsste nicht was los sein sollte.", Pia mischte sich ein.
,, Sie vermisst Marco. Marie, das sieht man ihr doch an.
Mittlerweile müsstest du doch wissen, wie sie bei Liebeskummer aussieht."
Es gab Tage, da war Marie die jenige mit mehr Verständnis für mich.
Momentan schien sie aber wohl selbst genug Probleme mit ihrem Freund zu haben.
Ich verstand das schon. Wirklich.
Sie hatte genug Stress an der Backe kleben. Da konnte sie nicht unbedingt noch Einfühlsamkeit für mich aufbringen.
Eins gab es, was Pia und ich ihr gestern gesagt haben.
,, Was dich nicht glücklich macht, musst du gehen lassen."
Ob sie darauf hörte blieb ihr überlassen.
Sie brauchte vielleicht ein bisschen Zeit, um sich zu trauen, diesen Satz zu sagen.
Vielleicht würde sie all dem Leid aber auch gleich schon ein Ende setzen.
Sie war immer für Überraschungen offen, daher wollte ich mich einfach mal nicht bei irgendeiner Sache festlegen.

Trennungen waren nie einfach. Aber wenn es nicht passte, dann passte es nun mal nicht.
Sich damit rumquälen half auch nicht.
Damit machte man sich nur unglücklicher.
Und das eigene Wohlbefinden stand in solchen Themen nun mal im Vordergrund..
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Kurz, ich weiß. Aber ich bin müde..🙌
Werdet mal wieder aktiver.
P.S: Die U-19 ist deutscher Meister, yaaaas.❣💪

One Concert Thousand Feelings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt