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-Emely-
,, Zieh' dir die Schuhe doch aus, wenn sie drücken.", sagte Marco und deutete auf meine High Heels. In Berlin war es ziemlich warm. Auch in dieser Nacht. Daher würde ich das wahrscheinlich ganz gut verkraften.

Berlin war dunkel. Nirgendswo leuchtete wirklich mehr Licht. In einem Bürogebäude erlosch das letzte Licht.
Es war zwei Uhr.

Berlin bei Nacht war bezaubernd. Diese sonst so laute Stadt schien wie ausgelöscht, vollkommen ruhig und leer.
,, Am Tage kann man von so einer Situation nur träumen.", sagte Marco mit gedämpfter Stimme.
,, Deshalb gehe ich viel lieber so spät in der Nacht laufen oder einfach bloß spazieren. Ein Stück weit lässt es mich vergessen, wer ich bin und welche Vorbildsfunktionen ich bei Helligkeit wieder an den Tag bringen muss.
Alle dem kann ich mich ja nicht ständig entziehen. Ich habe kleine Fans, die sich ein Beispiel an mir nehmen..
Eigentlich sollte ich mir da keine Gedanken drum machen, aber die kommen dann mit der Einsamkeit. Wenn ich weiß, dass ich nicht einen Schritt gehen kann, ohne erkannt zu werden.
Es ist wirklich nicht immer einfach.
Aber ich denke in dir habe ich eine gefunden, die mich liebt.
Mit allen Ecken und Kanten. Egal ob ich nun eine Millionen - oder einen Euro auf dem Konto habe.", ich wusste gar nicht, wie ich ihm antworten sollte..
Jedoch fiel mir schließlich etwas ein.. Was jedoch ein Geheimnis zwischen mir und Marco blieb..

,, Es geht schon. Du musst nicht nochmal zu unserem Hotel mitkommen.. Du musst schließlich auch noch schlaf bekommen.", er grinste mich frech an.
,, Schlaf werde ich schon bekommen. Nur nicht in meinem Bett."
,,  Du bist unmöglich.", sagte ich lachend.
,, Aber das gefällt dir.", da hatte er wieder mal Recht.

,, Du musst ruhig sein..", sagte Marco schmunzelnd und hielt mir den Mund zu, bevor wir ins Hotel kamen. Verwirrt sah ich ihn an.
,, Robin und Marcel sind auch hier. Die Beiden haben Ohren wie.. Keine Ahnung welches Tier gut hören kann. Ist ja auch Latte."
Die Frau an der Rezeption sah uns mit großen Augen an.
,, Geht hier eigentlich noch Zimmerservice?", fragte er sie nett.
,, Ähm.. Ja. Ja, Herr Reus. Aber.. Sollten Sie sich nicht in dem anderem Hotel befinden?"
,, Ob ich nun hier oder wo anders bin. Hotel ist Hotel.
Wären Sie dann so nett und könnten uns.. Zwei Flaschen Jules Mumm Medium Dry hoch bringen? Und am besten auch noch eine Speisekarte. Ich kenne hier mich Ja nicht sonderlich aus."
,, Auf welchen Namen geht das?"
Kurz buchstabierte ich ihr meinen Nachnamen.
,, Emely, ist das richtig?", ich nickte.
,, Ja."

Marco hatte schon bei der schwarz-gelben Nacht das ein oder andere Glas Bier getrunken. Das merkte man ihm auch an.
,, Dein Nachname ist aber echt schwierig."
Wir standen gerade im Aufzug.
,, Das eh. Aber Emely Michels klingt auch nicht besser."
,, Stimmt."
,, Da war der polnische Nachnamen halt der bessere Weg für meine Eltern."

Schlagartig wurde eine Zimmertür aufgerissen.
,, Ich habe ja gesagt, die Jungs hören alles.", sagte Marco und seufzte, als seine zwei Kumpels, die ihre Zimmer am Anfang des Ganges hatten, heraustraten.
,, Es sieht mir aber nicht so aus... Marcel geht doch bloß in sein Zimmer zurück.", flüsterte ich leise.
Und ich behielt Recht.

Marco ließ sich auf mein Bett fallen, während ich mich abschminkte und mir etwas anderes anzog.

Mein Handy klingelte, während ich mir einen Zopf machte.
Pia. Shit. Die hatte ich vollkommen vergessen.
Schnell lief ich in Richtung Balkon, wo es so klang, als sei ich noch unterwegs.
,, Hey."
Pia war mit Erik immer noch auf der schwarz-gelben Nacht.
Das hörte man an der lauten Musik im Hintergrund.
,, HEY! Ich wollte nur kurz fragen, ob ihr bereits weg seid..
Keiner hier kann uns richtig Auskunft geben, aber es scheint ja so.
Wir wollen erst so um fünf wieder von hier los.
Gerade ist nämlich so richtig Stimmung aufgekommen..
Meinst du, Marco kann noch so lange mit im Hotel warten und dann mit Erik zusammen los?", ich sah zu Marco, dieser wild mit den Armen fuchtelte.
Was ganz klar nein bedeutete.
Diese Nachricht überbrachte ich schließlich auch Pia.
,, Ja gut.. Okay, egal. Euch noch.. Ja. Keine Ahnung wie man das nennt. Restzeit oder so.. Dann sagen wir mal, euch noch ne schöne Restzeit. Tschüss!"

Marco wusste im Grunde nicht wirklich, worum es ging. Trotzdem hatte er abgelehnt.
,, Ich bleib solange hier wie ich will. Da kann mich auch kein Erik Durm und fünf Uhr wegschleppen. Immerhin denkt dieser, ich sei gar nicht hier."

Kurz blieb es totenstill, bis Marco wieder anfing zu reden.
Und Worte sagte, die mir wirklich sehr viel bedeuteten.
,, Übrigens. Ich würde dich auch ohne die ganze Schminke im Gesicht nehmen. Die brauchst du nämlich gar nicht.
Ich lieb dich so wie du bist."
Heute war er auf der Schleimspur. Oder halt nur mächtig verknallt..
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Bruh, ich habe ab heute (Mittwoch) keine Schule.
Also fünf Tage keine Irrenanstalt yeah😂🙋🎉

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