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-Marco-
Ich starrte sie an.
,, Brauche ich Hörgeräte oder hast du das jetzt wirklich gesagt?", unsicher sah sie mich an.
,, Du hast mich schon richtig verstanden.", sie stand auf und ging wieder ins Hotelzimmer.
Wie gelähmt stand ich da und starrte sie an. Bis mich schließlich mein Instinkt weckte.
,, Emely! Emely, bleib mal stehen!", sie blieb' stehen und sah mich erwartend an.
,, Ich wollte auch noch mit dir reden. Und zwar genau darüber.
Das was du gesagt hast, genau das wollte ich dir auch sagen.
Es tut weh. Dich zu lieben.
Aber jetzt..", ich stand so nah vor ihr, dass nicht mals ein Blatt zwischen uns passte.
Schließlich nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und legte meine Lippen sanft auf ihre.
,,.. Tut es nicht mehr weh.", vollendete ich meinen Satz schließlich.
Nun schien sie geflasht.
,, Ich liebe dich, du Idiot. Und jetzt komm' her.", meinte sie lächelnd und zog mich wieder zu ihr.

,, Du siehst umwerfend aus.."
Ja, mir fehlten wirklich die Worte.
,, Meinst du? Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht ein bisschen zu viel Haut zeigt..", ich legte eine Hand auf ihre Schulter.
,, Honey, du kannst mir ruhig vertrauen.
Und um die Bilder mit der Presse brauchst du dir keine Sorgen machen. All zu viel wird von den Ruhrnachichten nicht kommen.
Und wenn du möchtest spreche ich es auch so ab, dass wir beide da raus geschnitten werden.", durch den Spiegel vor ihr sah sie mich an, verzog das Gesicht und seufzte.
,, Früher oder später werde ich mich daran gewöhnen müssen."
,, Nicht unbedingt. Simone und Tugba halten sich auch so gut es geht aus der Öffentlichkeit raus. Im Endeffekt ist es allein deine Entscheidung, wie du es machst. Ob du es jetzt wie Simone und Tugba, so wie Lisa und Jenny oder ob du es so wie Sarah und Anna machst. Es bleibt dir überlassen.
Und ich denke, du weißt dass ich da auch nicht zwischen funken werde. Ändern werde ich eh nichts daran können.
Es wird schwierig. Ich weiß. Es ist generell immer ein Stück weit schwierig an der Seite eines Fußballspielers akzeptiert zu werden.
Gerade bei ein paar weiblichen Fans ist das immer so eine Sache. Aber da sollte man sich wirklich nichts drauß machen, im Endeffekt ist das alles eh nur geblabbel.", ich sah auf meine Armbanduhr.
,, Wir müssen los. Ich will ja noch ein bisschen Zeit zum angeben haben. Außerdem gibt es diverse Jungs in der Mannschaft, die dich endlich mal kennenlernen wollen.", sie lachte, schnappte sich ihre Jacke und ihre Tasche und nickte.
,, Geht klar."

,, Entspann' dich.", Emely verspannte sichtlich, als sie die Kameras erblickte.
,, Schau doch. Jasmin ist vor dir. Pia und Erik sind hinter dir. Blende die ganzen unnötigen Kameras einfach aus, ja?", sie hakte sich bei mir unter.
,, Ich versuche es."
,, Soll ich dich ablenken?", ein hoffnungsvolles Lächeln landete auf ihre Lippen.
,, Wenn du das hinbekommst."
,, Warum sollte ich nicht?"

Ich erzählte ihr von der Situation, als wir uns fertig gemacht haben.
Thomas kam ins Zimmer und fiel fast um.
,, Schlimmer als eure Freundinnen seid ihr wohl wirklich.", er hatte sich die Nase zugehalten.
,, Ich werde euch den ganzen Abend über durch ganz Berlin riechen. Egal wo ihr hier Nachts seid. Heißt.. Marco. Wenn du im Hotel bei dem Mädel bist.. Ich finde das ganz schnell heraus.
Und nur mal so. Kennenlernen möchte ich sie auch mal endlich."
Vor lachen bekam sie sich gar nicht mehr ein.
Das waren sicherlich schöne Bilder.
Sie lachte und ich grinste sie vollkommen verknallt an.
Das war ich aber auch. Und zwar volle Kanne.

Mats Rede rührte mich ziemlich ungewollt, hart und unerwartet.
,, Ich hab mir ehrlich gesagt keine Worte irgendwie überlegt.
Ich wollt nur einmal wirklich allen zum Ausdruck bringen, wie.. Wie glücklich ich über die Zeit bin, die ich hier verbracht habe.. Ja, wie schön sie war. Wie unerwartet schön sie auch teilweise war. Also ich haben mir das zwoacht (zweitausendacht) nicht so schön ausgemalt, als ich hergekommen bin..
Es war wirklich.. Man könnte fast sagen perfekt.. Mh. Dafür hätten wir vielleicht in den letzten vier Jahren noch ein-zwei Finals gewinnen müssen.. Aber es war ne wunderschöne Zeit die ich hier verbracht habe, ich hab mich jetzt entschieden eben nochmal was anderes zu machen, nochmal äh..
Ich weiß auch dass die Leute hier drin nicht wirklich glücklich sind, dass ich mich entschieden hab zurück nach München zu gehen...."
Mats Rede war mit keinem Wort gelogen.
Mich ergriff sie so sehr, dass ich aus eine Kurzschlussreaktion beim Applaus für ihn nach vorne ging und Aki das Mikrofon abnahm. Immer mehr Jungs aus der Mannschaft folgten mir, bis schließlich alle da standen. Alle. Halt bis auf Mats.
,, Ihr schaut jetzt denke ich mal alle recht blöd. Das dürft ihr auch.
Geplant war diese Aktion hier eigentlich nicht, allerdings haben Mats Worte mich schlussendlich ziemlich ergriffen..
Lieber Mats. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich anfangen soll. Das alle ist für mich noch so unrealistisch.
Der Mats Hummels.. Der Opa, wie ich dich heimlich immer genannt habe, geht..", ein Gelächter ging durchs Publikum.
,, Du kennst meine Reaktion auf diese Entscheidung und du weißt, dass ich es trotzdem akzeptiere.. Du warst in jeder möglichen Situationen für mich da. Und ja, du warst sowas wie der Seelsorger. Das was du uns gegeben hast, können wir dir wahrscheinlich niemals zurück geben. Aber hiermit versuchen wir es ein Stück weit..
Bitte änder' dich niemals..", ich sah schließlich nun auch Cathy an.
,, Bitte ändert euch niemals."

Die längsten Reden an Mats waren die von Nuri, Schmelle, Manni, Neven und Weide.
Es war nicht langweilig ihnen zu zu hören.
Denn alle von uns kramten spontan nochmal witzige Sachen raus, die uns mit Mats passiert waren.
Und am Ende tat auch ich es..
Was alle nochmal zum lachen - und Mats schließlich komplett aus seiner Fassung brachte..

One Concert Thousand Feelings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt