Kapitel 6

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1 Tag später...

Auf dem Fahrrad pfeifend, machte ich mich auf den Weg zum Kinderheim und bog gerade um die letzte Ecke als ich an der Straße einen roten Golf parken sah. „Mh... Der sieht ja genauso aus wie das Auto von Chris, was wir gestern gesehen haben... Naja, was sollte der sich denn hier am Kinderheim schon rumtreiben, es gibt bestimmte viele die so ein Auto fahren...", dachte ich mir nur und stellte mein Fahrrad ab als Jutta mir schon die Tür öffnete. „Hallo Zoë! Ich hab dich gerade schon kommen sehen, komm rein." Ich begrüßte sie ebenfalls und wollte direkt zum Besprechungsraum gehen, als Jutta mich noch kurz am Arm festhielt. „Äh, Zoë, du musst heute zum größeren Besprechungsraum..." „Hä, wieso zum größeren? Wir sind doch immer im kleinen...", sagte ich verwirrt zu Jutta ehe sie mich auch schon losschickte ohne noch irgendwas darauf zu sagen.

Die Tür des Besprechungsraums war bereits einen Spalt geöffnet. Gerade wollte ich die Türklinke anfassen, als ich eine mir bekannte Männerstimme hörte... Ich hielt inne und versuchte etwas durch den Spalt zu sehen. Zuerst sah ich eine ältere Frau, die ich so um die 60 oder 70 schätzte und dann zwei jüngere Männer. Einer hatte schwarze Haare und der andere dunkelbraune mit einer blonden Strähne... Moment! Eine blonde Strähne?! Das ist doch nicht... Das kann doch nicht... Das Auto. Das ist tatsächlich sein Auto, was vor dem Haus steht. Aber... Was... Ich bin einfach völlig überfordert und merke gar nicht, wie ich ein Schritt nach dem anderen nach hinten gegangen war als ich plötzlich die Kommode hinter mir rammte und eine Vase herunterschmiss. Mit einem lauten Klirren fällt sie zu Boden. Ich bleibe stocksteif stehen und kann mich keinen Millimeter von der Stelle rühren. Dann geht auch schon die Tür auf und erschrocken sehe ich Chris vor mir stehen. Hinter ihm kommen noch Andreas und diese Frau zum Vorschein. 

„Mensch Bruder, Zoë sieht ja wirklich genauso aus wie du!", sagte Andreas nach einer Weile und klopfte Chris auf die Schulter. „Gute Arbeit, Kleiner!", fügte er noch hinzu ehe sich Chris aus seiner Starre löste und mir seine Hand hinhielt. „Ähh, hey, ähm... Du weißt ja wer wir sind, aber ich bin Christian und das sind Andreas und unsere Mama Heike. Perplex schüttelte ich seine Hand. Ich war sprachlos, völlig verwirrt und mit der Situation heil los überfordert. Mein Gehirn ratterte und ratterte um herauszufinden was hier los war. Woher kennen die bitteschön meinen Namen und was machen die eigentlich...

Noch bevor ich den Satz zu Ende denken konnte, machte es in meinem Kopf klick. Chris hat ein Kind von dem er zuvor nichts wusste, der seltsame Blick als ich bei der Show war und jetzt stehen die beiden leibhaftig vor mir... Das kann nur... Das kann nur heißen, dass Chris mein Vater ist!

Ehrlich Brothers - Die magische Wende?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt