Kapitel 41

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Das Lernen war geschafft und es ist mittlerweile früher Abend geworden und gleich würde es Essen geben. Noch kurz zum Lernen. Ich bin genauso schlau wie vorher auch. Eigentlich müsste man sagen, dass ich Chris eher was beigebracht habe, als er mir. Aber naja 😂
Gerade machte ich mich auf den Weg zu Andreas' Haus. Ich war zwar etwas früh dran, aber egal. Als ich durch die Terrassentür ins Wohnzimmer ging, hörte ich Papas Stimme aus der Küche. „Jenny, hast du bei Zoë im Badezimmerschrank nachgeguckt?" „Chris, sie hat die Sachen erst seit gestern... Ich hab zwar vorhin mal fix nachgeschaut, aber die Packungen waren alle noch zu. Das hatte ich mir eigentlich auch schon gedacht. Und Chris, wenn du auch nur ein bisschen Ahnung von Frauen hättest, dann wüsstest du ja eigentlich, dass wir vielleicht noch so einen Monat abwarten sollten, um erste Schlüsse ziehen zu können." Ist das etwa deren Ernst?! Ich war kurz davor wutentbrannt die Küche zu stürmen, als Andreas' Stimme ertönte. „Leute, warum lasst ihr Zoë nicht einfach in Ruhe? Das ist doch ihre Sache und ganz ehrlich – wenn ich ein Mädchen wäre und ich so einen Papa wie dich hätte Chris... - Ich würde mit dir auch nicht darüber reden wollen. Ich glaube, ich würde generell nicht mit den Eltern gerne über sowas reden wollen. Das muss man ja schon sagen – der Frauenkenner bist du ja nicht gerade. Ewiger Single. Und weißt du was? Da ich ja von uns beiden der Magier bin, kann ich sogar in die Zukunft schauen und sagen: Das wird auch noch lange so bleiben!" Andreas konnte sich kaum noch halten vor Lachen, aber kassierte relativ schnell von Chris einen Schlag gegen die Schulter, wie ich erkennen konnte, als ich vorsichtig in die Küche spähte. „Nein, jetzt aber mal im Ernst. Wenn sie nicht möchte, dann ist das halt so. Ihr könnt doch nicht ständig in ihrem Schrank rumwühlen, nur um zu gucken, ob sie schon ihre Periode hat. Bruder, warum bist du überhaupt so heiß darauf, dass zu wissen? Du hast doch keine Ahnung. Ich bin derjenige von uns der seit mittlerweile 12 Jahren verheiratet ist – glücklich und mit einer Frau." „Aber sie hat doch keine Mutter mit der sie über sowas reden kann. Vielleicht weiß sie ja nicht so genau wie sie damit umgehen soll oder keine Ahnung... Ich will ihr nur zeigen, dass ich immer für sie da bin und sie mir alles erzählen kann..." „Bruder, so zeigt man aber nicht, dass man immer für jemanden da ist... Du verschreckst sie eher damit. Wenn Mia in dem Alter ist, würde ich mich ihr auch nicht so aufdrängen. Das ist die Pubertät. Da werden Eltern uncool. Wenn sie reden will, dann wird sie schon kommen." „Vielleicht hast du Recht, Andreas..." „Vielleicht? Natürlich habe ich Recht. Ich bin schließlich dein großer Bruder!", lachte Andreas. „Hahaha", war das einzige, was Chris dazu zu sagen hatte.
"Übrigens danke Andreas. Wenigstens ein normal denkender Mensch hier in diesem Haus!", sagte ich als ich ihn die Küche hereinplatzte. „Und wisst ihr was? Mir ist der Hunger gerade gründlich vergangen. Ich glaube, ich fahre noch schnell in die Stadt. Vielleicht sollte ich mir mal ein paar Schlösser kaufen – nur so zur Sicherheit. Wer weiß, was ihr sonst noch alles von mir durchwühlt!", rief ich aufgebracht und zischte ab...

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