|| Hey again

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Der nächste Morgen begann irgendwie anders als die anderen. Man könnte fast meinen, dass ich gut gelaunt war. Ja, so war es tatsächlich! Den Grund dafür kannte ich nicht genau, aber irgendwas in meinem Hinterkopf sagte mir, dass es etwas mit gestern Abend zu tun hatte.

Naja, wie auch immer. Ich stand auf, machte mich im Bad fertig und trank ein Glas Orangensaft, nachdem ich mich angezogen hatte. Anschließend machte ich mich auf den Weg zum Laden. Als ich dort ankam, sah ich, wie Marius gerade aus dem Auto stieg. "Heeey, bist du wirklich früher da als ich?", fragte mich mein bester Freund grinsend. "Sieht wohl so aus." Ich schmunzelte, während wir uns umarmten. "Bist du etwa gut drauf?" "Kann sein." "Hat das zufällig was mit einem jungen Mann zu tun, der sehr gut aussieht und Josh Dun heißt?" Marius zwinkerte mir zu, ich musste grinsen. "Kannst du jetzt bitte den Laden aufschließen? Wir müssen arbeiten", meinte ich und schob ihn zur Tür. Marius lachte, schloss die Tür auf und wir betraten den Laden. "Weißt du eigentlich, wie schön es ist, dich lächeln zu sehen?", fragte er mich nun, während er zum Hinterraum ging. Ich holte ihn ein, gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann vor him her. Im Hinterraum legte ich schließlich meine Jacke und Tasche ab.

Es war das Übliche im Laden zu tun. Platten und CD's einräumen, Kunden beim Suchen helfen, Bestellungen im Internet erledigen und so weiter. Die Zeit verging heute ziemlich schnell, denn ruckzuck war es Feierabend, 16 Uhr, Marius und ich verließen den Laden, er schloss ab und ging zu seinem Auto. "Soll ich dich mitnehmen?" "Nein danke, ich geh noch einkaufen", erwiderte ich lächelnd. "Okay, wir sehen uns morgen." Wir umarmten uns und ich lief Richtung Bahn. Als ich auf einem Platz saß, überlegte ich die ganze Zeit, ob ich Josh schreiben sollte. Eigentlich war ich ja an der Reihe, das zu tun. Ich fasste allen Mut zusammen, öffnete Whatsapp und schrieb ihm. - Hey, wie war das Interview? :) - Ich sah, dass Josh vor zwanzig Minuten online war und es dauerte nicht lange, bis er mir antwortete.

-Heyo :) Das Interview war ganz gut, aber es bestand hauptsächlich aus denselben Fragen wie in anderen 🙈 Hast du Feierabend?-

Ich lächelte etwas, als ich die Nachricht las und schrieb auch gleich zurück.

- Oh ^^ Ja, ich hab Feierabend, fahr gerade zum Supermarkt. -

- Apropos einkaufen, das müsste ich auch mal wieder :D Wollen wir uns da vielleicht treffen?-

- Ähm...ja, warum nicht :) Ich schick dir die Adresse von dem Supermarkt, wo ich meistens hingehe ^^ -

- Okay, bis gleich ^^ -

Am Supermarkt angekommen, dauerte es nicht lange, bis Josh erschien. "Na." "Na", erwiderte ich grinsend und eine Umarmung war irgendwie schon selbstverständlich. Wir gingen in das Geschäft, nachdem ich einen Wagen geholt hatte. "Was brauchst du denn alles?", fragte Josh mich nun, als ich bei den Broten stehen blieb. "Eigentlich nur das Nötigste." Ich lächelte ein bisschen. Es war eigentlich ganz lustig, mit ihm einkaufen zu gehen, da er mir immer wieder Lebensmittel vorschlug, die anscheinend richtig gut schmecken sollten. Er selbst packte dann dieses Produkt immer für sich selbst in den Wagen. Es kam mir überhaupt nicht so vor, dass ich mit einem bekannten Musiker durch einen Supermarkt lief, abgesehen davon dass der ein oder andere Kunde ihn nachdenklich anschaute. Wahrscheinlich konnten ihn ein paar Leute nicht einordnen, aber das war vielleicht auch ganz gut so. Nur ab und zu sahen sie erst Josh, dann mich und dann wieder Josh an, sodass ich schon leichte Bedenken bekam. "Oh mein Gott, ich bin gleich wieder da!", meinte er auf einmal und bog anschließend joggend in einen Gang ab. Verwundert folgte ich ihm mit dem Wagen und sah ihn vor einem Regal voller Kekse, Oreo Kekse. Er sah aus wie ein kleines Kind in einem Süßigkeiten Paradies, da er mit unzähligen Packungen auf den Armen zu mir kam und sie in den Wagen legte. "Ich bin mega süchtig nach diesen Dingern!", meinte er, woraufhin wir beide lachen mussten.

Als wir schließlich an der Kasse angekommen waren, legten wir alles aufs Band und packten dann die Sachen getrennt in Tüten ein. Während ich noch dabei war, bezahlte Josh schon mal. Ich würde ihm das Geld später natürlich wiedergeben. "So, jetzt hab ich wieder was zum Essen", sagte er, als wir draußen waren. "Und das mehr als genug", bemerkte ich grinsend und brachte den Wagen weg, nachdem wir die Tüten rausgenommen hatten. "Bist du mit dem Auto da?" "Nein." "Okay, dann fahr ich dich." "Brauchst du nicht." "Doch, ich bestehe darauf." Ich sah ihn an und nickte dann, obwohl mir nicht ganz so wohl bei der Sache war. Wenig später jedoch war der Einkauf im Kofferraum verstaut und ich saß neben Josh auf dem Beifahrersitz. Als er den Motor startete, begann ich leicht zu zittern und hoffte, dass er es nicht bemerkte.

Während der Fahrt unterhielten wir uns und ich war irgendwie gar nicht mehr so angespannt. Ja, es tat sogar fast gut, mit ihm zu reden. An meinem Haus angekommen, stieg Josh mit aus. "Wie viel bekommst du von mir?", fragte ich. "Passt schon, du hast wesentlich weniger eingekauft, als ich." Mir war das zwar nicht so recht, aber er würde wahrscheinlich sowieso darauf bestehen, weshalb ich mir einen Einwand einfach sparte. Er gab mir schließlich meine Tüten und wir verabschiedeten uns. "Danke für den amüsanten Einkauf", meinte ich schmunzelnd. "Immer wieder gerne", erwiderte er grinsend. Als ich die Tür aufgeschlossen hatte, drehte ich mich nochmal um und sah, wie das Auto um die Ecke bog.


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