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Sicht von Josh

Als Melina die Lichtung betrat, war ich zunächst etwas angenervt gewesen, weil ich eigentlich alleine sein wollte, um in Ruhe nachzudenken. Doch anstatt zu gehen, hatte sie sich neben mich gesetzt und gefragt, ob etwas passiert wäre. Um ehrlich zu sein, hatte ich mein Handy auf stumm gestellt und somit nichts von den Nachrichten und dem Anruf mitbekommen. Jetzt gab es zwei Möglichkeiten. Entweder ich erzählte ihr die Wahrheit oder eine Lüge. Doch weil lügen noch nie so wirklich meine Art war, hatte ich mich für die Wahrheit entschieden.

Ich war wirklich enttäuscht von ihr, was man wahrscheinlich auch klar sehen konnte, aber als ich sie auf den Typen ansprach, meinte sie sofort, dass Leo nicht ihr Freund wäre, sondern nur jemand, mit dem sie sich gut verstand. Für einen kurzen Moment hatte ich überlegt, ob ich ihr glauben sollte oder nicht, aber dann kam ich mir vor wie ein eifersüchtiger Idiot. Ein Blick in ihre unschuldigen grün blauen Augen hatte anschließend gereicht, um mir zu versichern, dass sie die Wahrheit sagte. Tja und dann konnte ich nicht anders, als ihr zu verstehen zu geben, warum ich mich gerade so kindisch benahm, zumindest war ich mir selber so vorgekommen. Jedenfalls hatte ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und sie geküsst. Natürlich war das Risiko groß gewesen, dass sie auf der Stelle aufgestanden wäre, aber glücklicherweise hatte sie das nicht getan. Spätestens jetzt wurde mir klar, was ich für sie empfand. Es waren echte Gefühle und ich würde sagen, dass ich sie liebte.

Nachdem ich anschließend einen Arm um Melina gelegt hatte und wir eine Weile so da saßen, richtete sie sich auf plötzlich auf und was sie dann sagte, war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Sie meinte, dass Blurryface schuld an ihrer Verletzung war, der Kuss ein Fehler sein sollte und ich etwas Besseres verdient hätte.

Ich bin so perplex und verwirrt gewesen, dass ich erstmal nichts Sinnvolles erwidern konnte und dann war sie auch schon gegangen. Ich hatte überhaupt nichts mehr verstanden. Was sollte das? Warum stieß sie mich schon wieder weg? Mein Kopf war voller Gedanken und da ich nicht in der Lage war, sie alle alleine zu ordnen, beschloss ich zu Ty zu fahren, nachdem ich ihn per Nachricht gefragt hatte, ob er wieder zu Hause sei.

Bei meinem besten Freund angekommen, erzählte ich ihm alles, was geschehen war. Selbst er wusste zunächst nicht, was er darauf sagen sollte und umarmte mich erstmal, da ich immer noch ziemlich verwirrt und aufgelöst zu sein schien. Ich würde Melina nicht so einfach aufgeben, so viel stand fest, aber andererseits war ich gerade nur noch überfordert und wusste nicht was ich machen sollte.

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