|| I miss yøu

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An diesem Freitag passierte nichts Besonderes mehr, ebenso wenig wie am Samstag. Marius musste am Nachmittag nochmal zu seinem Cousin, weshalb ich zu Hause blieb und mich versuchte, irgendwie abzulenken, was besser klappte als gedacht. Irgendwann um 19 Uhr bekam ich eine Nachricht von meinem besten Freund, dass es bei ihm länger dauern könnte und ich deshalb nicht auf ihn warten sollte. So kam es, dass ich um 0.03 Uhr ins Bett ging und problemlos einschlief.

Um exakt 2.30 Uhr vernahm ich im Unterbewusstsein irgendein Geräusch, was ich zuerst nicht einordnen konnte. Doch je länger es in meinen Ohren erklang, desto mehr registrierte ich, was es war - mein Handy. Wer rief mich denn bitte um halb drei in der Nacht an?! Total verpennt griff ich im Dunkeln nach dem klingelnden Gerät und ging, ohne zu schauen wer es war, ran.

"Hallo?", meinte ich etwas leiser und gähnte danach erstmal.

"Hey Meli, ich bin's, Josh."

Ich erschrak etwas, setzte mich im Bett auf und schaltete die Lampe auf dem Nachttisch an. "Josh? Es ist halb drei in der Nacht", sagte ich immer noch total verschlafen.

"Ich weiß, aber hier ist es halb neun abends."

Ich hörte, wie er leise lachte und musste gleichfalls lächeln. "Idiot, du weckst mich mitten in der Nacht auf, um mir zu sagen, dass es bei euch grad mal halb neun ist?"

"Naja, eigentlich wollte ich deine Stimme hören."

"Hast du ja jetzt." Ich schmunzelte. Es war schön, auch seine Stimme zu hören und ich fühlte mich gleich wieder ein Stück weit besser. "Wie war der Gig gestern?"

"Der war richtig gut. Morgen spielen wir hier in Orlando."

Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich im Hintergrund eine Stimme hörte, die definitiv Tyler gehörte. Ich verstand nur, dass er fragte mit wem Josh denn telefoniere und dass sie gleich loswollten. Dann bekam ich mit, dass Josh sagte, dass er mit mir telefoniert. "Heeey Meli!" Ich musste grinsen, als Tyler rief.

"Ist da etwa schon wieder jemand eifersüchtig?", fragte ich nun an Josh gewandt.

"Ja, sieht wohl so aus. Ich muss jetzt leider auflegen, wir wollen noch ein bisschen in die Stadt und essen."

"Alles klar, viel Spaß euch. Ich versuch dann mal, weiter zu schlafen."

"Mach das, gute Nacht."

"Gute Nacht." Nachdem ich aufgelegt hatte, bemühte ich mich, Josh's Stimme noch so lange wie möglich im Kopf zu behalten. Ja, er fehlte mir wirklich, aber war das falsch? War es falsch, dass ich mir wünschte, jetzt bei ihm zu sein, seine Nähe zu spüren und seine angenehme Stimme zu hören?

Leise seufzend legte ich das Handy wieder zurück auf den Nachttisch, machte die Lampe aus und legte mich hin.

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