|| Let's gø dancing

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Sicht von Josh

Ich hatte die Drumsticks erst dann beiseite gelegt, als mein Handy klingelte. Es war mein jüngerer Bruder Jordan. Wir redeten eine Weile und verabredeten uns dann zum Zocken bei mir. Anschließend kontaktierte ich Ty und auch er wollte kommen. Also stand ich auf und richtete schon mal alles hin. Controller, Chips und Getränke. Kurz darauf klingelte es auch schon an der Tür. Ich öffnete sie und entgegen kam mir ein gut gelaunter Jordan. Es war schön, meinen Bruder zu sehen, denn Familie war mir sehr wichtig. Wir umarmten uns. Er machte es sich schon mal auf dem Sofa bequem. Es dauerte nicht lange, bis Ty auch da war und wir anfangen konnten. Wir entschieden uns für ein Autorennen. „Na dann, macht euch gefasst aufs Verlieren!", meinte Jordan. Das Zocken mit den Jungs lenkte mich gut ab und ließ mich auf andere Gedanken kommen. Ich gewann zwei Rennen, aber mein Bruder war immer noch unschlagbar. Ty fluchte ab und zu, aber zum Schluss mussten wir doch alle lachen. „So, Herr Tyler Joseph, wie es scheint, haben Sie verloren! Wie wärs, wenn wir heute Abend in einen Club gehen und du gibst ne Runde aus, hm?" „Also ich hätte nichts dagegen", meinte ich grinsend. „Na gut, aber nur eine!", sagte Ty noch etwas schmollend, grinste dann ebenfalls. „Okay, dann treffen wir uns heute Abend 20 Uhr hier bei mir und gehen zusammen", beschloss ich nun einfach.



Sicht von Melina

Zu Hause angekommen, verkroch ich mich wieder in meinem Zimmer, machte den Rollladen etwas runter und legte mich aufs Bett, nachdem ich Schuhe und Jacke ausgezogen und die Tasche abgelegt hatte. Das Handy landete neben mir auf der Matratze. Ich wollte heute nichts mehr wissen oder mitbekommen, egal von wem. Von mir aus könnte auch ein großes Unwetter wüten. Und da war sie wieder...die Stille. Nur die Uhr verbreitete das übliche Ticken des Zeigers. Ich lag auf dem Rücken, die Hände unter dem Kopf verschränkt und sah nach oben an die Decke. Würde mein Leben überhaupt nochmal irgendwann einen Sinn ergeben? Ich war mir nicht sicher und diese kleine Hoffnung, dass es den Sinn geben wird, schwindete von Tag zu Tag mehr.

Ich schreckte auf, als es unten an der Tür klingelte. War ich etwa eingeschlafen? Mein Blick wanderte zu meinem Wecker. 19.36 Uhr?! Warum habe ich so lange geschlafen? Wahrscheinlich war mein Körper einfach zu schwach und holte sich durch diesen Schlaf seine nötige Ruhe. Als es nochmal klingelte, stand ich auf und lief langsam die Treppe nach unten. Dort öffnete ich dann die Tür. "Marius?" Verschlafen fuhr ich mir durch die Haare und gähnte kurz. "Hey, hast du geschlafen?" "Ja...aber unbewusst." "Wie kann man denn unbewusst schlafen?", fragte mein bester Freund und umarmte mich. Ich zuckte die Schultern, ließ ihn rein und schloss hinter ihm die Tür. "Seid ihr fertig im Garten?" "Fast. Ich geh morgen nach der Arbeit nochmal hin. Eigentlich bin ich gekommen, um dich abzuholen." "Abzuholen? Wofür?" Ich war ziemlich verwirrt und lehnte mich gegen die Kommode im Flur. "Ich hab mir gedacht, dass wir mal wieder in einen Club könnten. Tanzen und so. Nur wir beide ohne meine Jungs." "Kann ich nicht lieber zurück ins Bett?" "Nein Süße, du musst heute noch raus, ins Bett kannst du später wieder. Also komm." Er nahm meine Hand und zog mich von der Kommode weg. "Schau mal, wie ich aussehe..." "Schön wie immer." "Spinner." Ich wusste nicht, ob das eine gute Idee war mit dem Club, denn eigentlich hatte ich keine Lust. Doch Marius meinte es wahrscheinlich wieder nur gut und ich wollte ihn nicht enttäuschen. "Na gut, lass mich kurz hoch ins Bad, um mich zu richten." "Okay, ich warte im Wohnzimmer." Er ließ meine Hand los und ich ging immer noch leicht verpennt nach oben. Im Bad legte ich etwas Puder auf, Mascara und einen Nude Lippenstift. Nachdem ich dann noch meine Haare gekämmt und offen gelassen hatte, lief ich in mein Zimmer und zog mich dort um - dunkelgraue Skinny Jeans und ein lockeres weißes Top, Jacke, Schuhe an, Handy in die Tasche, Tasche schultern und fertig. "Kommst du?" Ich öffnete gerade unten die Tür, als ich noch nach Marius rief, der aus dem Wohnbereich gelaufen kam. "Hui, noch schöner geht's echt nicht." "Tu nicht so, es ist nichts besonderes", erwiderte ich leicht schmunzelnd und verließ dann mit ihm das Haus. "Ich bin zwar mit dem Auto da, aber lass uns lieber mit der Bahn fahren. Wer weiß, was wir trinken." Ich nickte und wusste, dass ich wahrscheinlich so oder so nicht ins Auto gestiegen wäre.


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