|| Yøu can trust me

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Es dauerte nicht allzu lange bis, wir an unserem Lieblingsclub, Zwölfzehn, ankamen, wo wir auch Phil's Geburtstag gefeiert hatten. Es war noch nicht ganz so viel los, weil der DJ erst um 20 Uhr anfangen würde. Trotzdem durften wir schon rein. Die Leute an der Bar kannten uns mittlerweile schon, weshalb wir ausnahmsweise unsere Sachen ins Backstage bringen durften, was wir taten. Ich zog meine Jacke aus, steckte das Handy in die Hosentasche und in die andere etwas Geld für Getränke.

"Mach doch nicht so ein Gesicht, das wird schön heute." Marius knuffte mir leicht in die Seite, nachdem auch er seine Jacke abgelegt hatte. Ich fand es immer total süß von ihm, wie er mich aufmuntern wollte. Vielleicht sollte ich wirklich mal etwas positiver denken. Wir gingen wieder zur Bar und bestellten dort jeder ein Bier. Daraufhin unterhielten wir uns, wodurch die Zeit ziemlich schnell verging und der DJ anfing aufzulegen. Mittlerweile waren auch mehr Leute gekommen. "Komm, lass uns tanzen", meinte Marius nun, nachdem wir jeder unser zweites Bier getrunken hatten. Ich folgte ihm also zur Tanzfläche und fing an, mich zur Musik bewegen. Wie gesagt, war mir heute so ziemlich alles egal, weshalb es mich auch nicht störte, dass bis jetzt fast noch niemand tanzte. Es tat sogar mal gut, nicht immer aufpassen zu müssen, jemanden anzurempeln. Nach und nach kamen dann aber doch immer mehr Leute, die tanzen wollten. Deshalb dauerte es auch nicht lange, bis ich jemanden mit dem Rücken anstieß. Ich drehte mich um und blieb erstmal abrupt stehen. Josh.

Frage...warum war er immer da, wo ich auch war? Am liebsten wäre ich jetzt im Erdboden versunken. Er trug ein schwarzes T-Shirt und das erste Mal fiel mir sein Tattoo auf dem rechten Arm auf. Es war auffällig und wunderschön. "Sorry." "Nichts passiert." Ich erinnerte mich sofort an die Situation im Laden, als ich ihn schon mal angerempelt hatte. Für einen kurzen Moment sahen wir uns in die Augen. "Josh...oh hey Meli." Tyler stand nun neben ihm und sah mich ebenfalls an. Mir wurde das gerade alles zu viel. "Ich muss mal eben an die frische Luft", meinte ich zu Marius, der nun auch zu uns gekommen war und bahnte mir einen Weg durch die Leute nach draußen. Warum? Warum waren die Jungs auch hier? Ich kam mir einfach nur dumm vor. Die ganze Zeit hatte Josh keine Antwort von mir auf seine Nachricht bekommen, was ich jetzt schlagartig bereute. Draußen standen ein paar Leute, die rauchten. Ich setzte mich auf eine der Bänke, fuhr mir mit beiden Händen durch die Haare und atmete die kühle Luft ein. Als sich dann die Tür des Clubs öffnete, kam nicht, wie von mir erwartet, Marius raus, sondern Josh. Ich sah auf meine Hände hinab, als er auf mich zukam und wurde noch nervöser, als ich es sowieso schon war. "Na los, sag's schon." "Was soll ich sagen?" Er setzte sich neben mich und ich musste mich zusammenreißen, nicht zur Seite zu rutschen. "Dass ich eine schlechte Person bin, die andere nur verletzen kann und dann nicht mal den Mut dazu hat, eine Nachricht zu beantworten." Ich sah ihn kurz an und dann wieder auf meine Hände.

"Das sag ich aber nicht." Jetzt war ich verwirrt. Warum denn nicht? Es war definitiv die Wahrheit! "Weißt du, ich habe zwar auf eine Antwort gehofft, aber verstand es dann auch, als keine kam. Ich möchte nur, dass du weißt, dass jedes einzelne Wort ehrlich gemeint war." Seine Stimme war ruhig und als er nichts mehr sagte, war ich kurz davor zu weinen. Doch das wollte ich nicht. Nicht vor ihm. Ich hob meinen Kopf und sah direkt in seine schönen dunkelbraunen Augen. "Du hast geschrieben, dass ich dir vertrauen kann..." "Ja, das kannst du wirklich." "...So etwas fällt mir echt nicht leicht, Josh." "Ich weiß und ich werde dir Zeit geben." Ich seufzte leise, als er das sagte und sah nach oben in den Abendhimmel. Ich konnte ihm doch jetzt nicht sagen, dass er sich von mir fernhalten sollte. "Zeit ist gut...Und es tut mir übrigens leid, was da auf der Anhöhe passiert ist. Ich wollte das alles nicht." "Hey, ist schon in Ordnung." Er war so verständnisvoll, aber warum? Eigentlich sollte er doch sauer und enttäuscht sein. So wäre es vielleicht auch einfacher für mich. Ich verschränkte die Arme, als ein kalter Windzug über meine Haut fuhr. "Wir sollten reingehen, dir scheint kalt zu sein", meinte Josh daraufhin, stand auf und hielt mir die Hand als Aufstehhilfe hin. Ich zögerte, sie zu nehmen, schaffte es dann aber und legte meine Hand in seine. Sie war erstaunlich warm und es schien so, als wäre es Josh überhaupt nicht kalt. Nachdem ich aufgestanden war, ließ ich seine jedoch gleich wieder los und lief vor ihm zum Clubeingang zurück. Drinnen sah ich mich nach Marius um und entdeckte ihn schließlich an der Bar bei Tyler und einem anderen jungen Mann. Als Josh langsam an mir vorbeilief und wahrscheinlich erwartete, dass ich ihm folgen würde, folgte ich ihm. "Melina, das ist mein Bruder Jordan", meinte Josh als wir bei ihnen waren. Ich stellte ihm dann auch noch Marius vor. "Wir haben was für euch mitbestellt." Tyler gab jedem von uns einen Shot. "Zum Wohl!", meinte Jordan dann und wir stießen alle an.

Ja, zum Wohl...


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