|| Thøughts

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Ich sah ziemlich fertig aus wie ich mit einem Blick in den Spiegel feststellte. Ich wusste nicht mal mehr, wie lange wir gestern im Club gewesen waren! Verwirrt und völlig verpennt machte ich mir erstmal einen lockeren hohen Pferdeschwanz und wusch dann mein Gesicht mit kaltem Wasser. Nachdem ich noch Zähne geputzt hatte, ging ich zurück in mein Zimmer, tauschte die Schlafshorts gegen eine Jogginghose und zog meine Kuschelsocken an. Mein T-Shirt ließ ich an, da es nicht mal so kalt hier im Haus war. Bevor ich runterging, nahm ich mein Handy und sah das Chatsymbol von Josh auf dem Display. Stimmt, da war ja was...wollten die heute nicht nach Köln? Ich seufzte, holte mein Ladekabel und schloss mein Handy an. Ich brauchte definitiv eine Aspirin!

"Magst du Toast und Orangensaft?" Als ich nach unten in die Küche kam, war Marius schon dabei Frühstück zu machen. "Den Orangensaft nehm ich gern", antwortete ich und holte eine Aspirin aus dem Schrank. "Hey, essen tust du auch." Ich sah ihn nur kurz an, holte ein Glas aus dem anderen Schrank und befüllte es mit etwas Wasser. "Mili, komm schon. Der Kater ist da keine Ausrede." Marius klang nun ernster und als ich keine Antwort gab, sondern nur die Tablette in das Wasser schmiss, sagte er auch nichts mehr. Nachdem sich die Tablette aufgelöst hatte, exte ich das Glas und stellte es anschließend in die Spülmaschine. "Was möchtest du draufhaben?" Ich sah Marius an, der auf das Toast auf dem Teller deutete. "Marius..." "Marmelade? Okay." Ich schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, weil er wirklich nie lockerlassen konnte. Es dauerte nicht lange und auf dem Tisch standen zwei Teller und zwei Gläser. Ich setzte mich und trank einen Schluck von dem Orangensaft. "Was war gestern genau los?" "Willst du wirklich alles wissen?" Ich nickte. "Nein, so schlimm war es nicht. Wir hatten sogar richtig Spaß. Nur irgendwann warst du ziemlich...naja betrunken und dann hab ich beschlossen, mit dir zu gehen und weil ich dich nicht alleine lassen wollte, hab ich hier im Gästezimmer geschlafen", erzählte er und biss dann in sein erstes Toast. Ich war echt froh, dass er dabei gewesen war und mich nach Hause gebracht hatte. "Hast du denn überhaupt keinen Kater?", fragte ich nun. "Nein, ich hab's nicht so übertrieben, wie du", erwiderte er grinsend. "Oje..." Ich senkte den Blick, während ich noch etwas von dem Saft trank. "Hey, alles gut Schnucki. Ich war ja da und hab dich vor den Typen beschützt." Ich sah ihn mit großen Augen an. Sein Blick war für einen Moment ernst, bevor er anfing zu lachen. "Idiot..." "Da waren schon einige." Mein Blick wurde prüfend. "Ehrlich, aber jetzt iss dein Frühstück", meinte er daraufhin, zeigte auf meinen Teller. Ich stellte das Glas ab und begann langsam zu essen, ihm zuliebe. "Ist eigentlich noch irgendwas, was ich wissen muss?", fragte Marius mich nach meinem ersten Biss. Ich schluckte. "Naja...Josh hatte mir gestern geschrieben." "Echt?" "Ja, er hat gefragt, ob was vorgefallen ist und warum ich so einfach gegangen bin." "Oh...und jetzt?" "Ich werde nicht antworten...seh ihn doch eh nie wieder." Wir beließen es dabei und ich war froh darüber. Klar hatte ich ein schlechtes Gewissen Josh gegenüber, aber ich konnte einfach nicht anders.

Nach dem Frühstück war Marius dann gegangen, weil er seinem Cousin im Garten helfen musste. Ich begab mich unter die Dusche, bin anschließend eine Runde spazieren gegangen und hatte es mir dann wieder mit Musik auf dem Bett bequem gemacht. Dieser Tag verging wieder sinnlos. Josh antwortete ich wirklich nicht, aber meine Gedanken wanderten Punkt 19 Uhr zu ihm und Tyler.


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