Chapter 9

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>>Lou. Wach auf.<<, weckt mich eine sanfte Stimme.

>>Es ist doch noch dunkel.<<,sage ich verschlafen.

Ich schlage meine Augen auf und blicke in das tränendurchströmte Gesicht meiner Mum. Schnell setze ich mich hin und nehme sie in die Arme.

>>Mum was ist los?<<,meine Stimme hört sich noch rau an.

Sie löst sich von mir und schaut mir direkt in die Augen.

>>Mein Sohn. Ich musste die letzte Zeit nicht Arbeiten...Ich war im Krankenhaus...<<,ich lasse sie nicht zu Ende reden.

>>Was? Was ist los?<<

>>Lou. Ich habe Lungenkrebs. Die Ärtzte sagten mir, dass ich noch zwei Jahre habe, aber der Tumor wuchs schneller als erwartet und jetzt habe ich etwa noch einen Monat.<<,sie fängt an zu schluchzen und ich tuhe es ihr gleich.

>>A-Aber Mum.<<Tränen fließen meine Wangen hinunter.

Sie nimmt mich in ihre Arme und streichelt meinen Rücken. Sie wird sterben! Nein. Nein. Ich kann nicht ohne sie, sie ist das Einzigste was ich noch habe.

>>M-Mum.. du wirst s-s-terben...<<,ich bekomme kaum mehr ein Wort rauß.

Sie packt mich leicht an den Schultern und sieht mich wieder an.

>>Lou. Ich liebe dich...<<,versucht sie mich zu trösten.

>>Mum ich kann nicht ohne dich! Du kannst mich nicht alleine lassen!<<Ich lege mich wieder in ihre Arme und weine.

Nach einiger Zeit legt sie mich wieder zurück ins Bett und deckt mich zu. Sie legt sich neben mich hin.

>>Mum ich liebe dich. Für immer..<<,flüstere ich und schlafe ein. Aber ich höre noch, wie sie in mein Ohr flüstert.

>>...und ewig.<<

Ich wache auf und schaue auf meinen Wecker. Noch locker 2 Stunden bis zur Schule. Ich stehe auf und wollte gerade ins Bad gehen, als mir die letzte Nacht vor Augen kommt. Meine Mum. Ich muss zu ihr. 

Ich renne die Treppen runter und suche in der Küche, im Wohnzimmer, in ihrem Zimmer nach ihr. Doch weit und breit ist nix von ihr zu sehen. Ich setze mich verzweifelt auf die Couch und lasse meinen Blick durchs Haus schweifen. Wo ist sie?

Ich gehe duschen und ziehe mich um. Ich nehme mein Handy und versuche meine Mum anzurufen. Sie geht beim zweiten Klingeln ran.

***Gespräch***

M: Lou es tut mir leid.

L: Wo bist du?

M: Weg...

L: Was?! Sag mir wo du bist!

M: Im Krankenhaus...

L: Welches?

M: Lou, ich will nicht, dass du mich leiden siehst. Ich habe dem Arzt bescheid gesagt, dass er dir bescheid sagen soll, wenn ich nicht mehr da bin.

L: Mum nein! Ich stehe dir bei! Bitte lass mich bei dir sein.

M: Lou ich liebe dich.

L: Nein tust du nicht! Du denkst nur an dich. ICH HASSE DICH!

***Gespräch Ende***

Sie hat aufgelegt. Tränen wandern meine Wange entlang. Ich werde sie nicht mehr sehen. Nie wieder. Nein. Das Letzte was ich ihr gesagt habe war, dass ich sie hasse. Ich wähle wieder ihre Nummer, doch diesmal drückt sie mich weg. Ich versuche es immer und immer wieder, bis sie ihr Handy ausgeschaltet hat. 

Nein. Warum habe ich das nur gesagt. Ich kann nicht ohne sie, denn ich liebe sie.

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