Chapter 31

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Chloe´s POV

Nur mühsam bekomme ich mit, was gerade mit mir geschieht. Ich sehe wie wir an mehreren Häusern entlang fahren. Ich versuche ihn zu erblicken. Er schaut geradeaus und wirkt sehr angespannt. Ich mustere ihn; seine Haare hat er ein wenig nach hinten gegelt und unter seinen Augen sind leichte Augenrinne zu entdecken. Wie lange fahren wir eigentlich schon? Es ist dunkel, also heißt das, dass wir entweder später los gefahren sind oder wir schon eine lange Fahrt hinter uns haben. Wo fahren wir überhaupt hin? 

Ich versuche mich zu erinnern, was als letztes passiert ist, aber ich erinnere mich nur an Bruchstücke.

...

Er hat mich fast vergewaltigt.

...

Ich wollte weggehen.

...

Ich saß auf seiner Couch.

...

Ich habe mich hingelegt und bin eingeschlafen.

...

An mehr erinnere ich mich nicht. Warum bin ich eingeschlafen? Mein Blick liegt immer noch auf seinen; dem Anschein nach hat er diesen bemerkt, denn ein leichtes Lächeln formt sich auf seinen Lippen.

>>Auch schon wach?<<,brummt er zufrieden. Ich setze mich gerade hin und schaue auf die Straße, ehe ich dann spreche.

>>Wohin fahren wir?<<

>>Du weißt es nicht?<<Seine Stimme klingt überrascht. Ich schüttel den Kopf; er hat es zum Glück bemerkt.

>>Zum Psychologen.<<Sofort weiten sich meine Augen und ich versuche mich von den Gurt zu befreien. Ich will die Autotür öffnen, doch es klappt nicht. Sein lautes Lachen macht mir angst.

>>Du wirst dort hingehen!<<,befielt er mir. Ich gebe es lieber auf, hier rauszukommen, denn am Ende baut er noch einen Unfall.

Ich lehne mein Kopf gegen den Sitz und schließe meine Augen.

Warme Hände rütteln mich unsanft wach. Sofort schlage ich meine Augen auf und blicke direkt in das Gesicht des Fremden. 

>>Soll ich dich etwa tragen?<<,fragt er und lächelt frech. Ich hasse so ein freches Lachen. 

Vorsichtig stehe ich auf und folge ihm.

Wir stehen vor einem großen Gebäude. Nur schwer kann ich das Schild entziffern, welches am Gebäude hängt. Motel.

 Wie? Was? Motel?

>>W-Was machen w-w-w-wir hier?<<,bringe ich nur mühsam aus mir herraus.

Er packt meine Hand und umschlingt sie mit seiner. Dann raunt er mir was ins Ohr.

>>Es ist viel zu spät um noch zum Arzt zu gehen, aber morgen gehen wir dorthin. Und ich warne dich: WEHE DU HAUST AB!<<Am Ende hin wird er lauter und ich zucke zusammen.

Er zieht mich hinter sich ins Motel und bucht uns ein Zimmer mit einem Doppelbett. Die ganze Zeit über bin ich ruhig. Mit dem in ein Bett; niemals!

Das Zimmer ist echt schön. Es ist groß und in der Mitte steht ein gewaltiges Bett. Augenblicklich tapse ich auf das Bett zu und lege mich einfach so unter die Decke. Dann schließe ich meine Augen.

Ich höre ein kleines Klick. Er muss wohl das Licht ausgemacht haben. Danach spüre ich wie die Matraze nach unten gedrückt wird; er muss sich wohl neben mich hingelegt haben. Direkt rücke ich weiter zum Rand und mache mich ganz klein. Bitte lass mich diese Nacht ohne Umstände überstehen. 

Doch leider will mein Leben nie besser werden.

Phoebe´s POV

Schmerz. Sonst nix. Mein Kopf, meine Brust...heiß glühender Schmerz. Meine Rippen, meine Arme. Schmerz. Schmerz und gedänfte Stimmen in der Düsternis. Wo bin ich? Ich kann meine Augen nicht öffnen, auch wenn ich es noch so sehr versuche. Die leisen Stimmen werden klarer...ein Lichstrahl in der Dunkelheit.

>>Dr Gage, wie sieht ihr Zustand zur Zeit aus?<<

>>Sie sind die neue Krankenschwester oder?...Also ihre Rippen sind geprellt und wir konnten eine Haarrissfraktur am Schädelknochen feststellen, aber ihre Werte sind stabil, außerdem ist sie eine junge gesunde Frau.<<

>>Gut und warum liegt sie dann noch im Koma?<<

>>Mrs Bennet hat eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Ihre Hirnaktivität ist jedoch völlig normal, und es ist zu keinerlei Schwellungen gekommen. Sie wird aufwachen, wenn sie bereit dazu ist.<<

Ich bin bereit dazu aufzuwachen! Ich kann mich aber nicht bewegen. Mein Körper scheint mir nicht zu gehorchen.

Ich versuche mit aller Macht wach zu werden. Ich will so gerne hier raus. 

Auf einmal kann ich meine Augen aufschlagen. Ich sehe mich um- saubere, sterile Atmoshhäre eines Krankenzimmers rings um mich herum. Bis auf ein kleines Licht am Kopfende des Bettes ist alles dunkel. Vorsichtig bewege ich Arme und Beine.

>>Dr Gage.<<,höre ich eine Frau neben meinem Ohr kreischen. Gehts noch lauter?

Ich sehe wie ein großer Mann ins Zimmer rennt. Das muss dann wohl Dr Gage sein.

>>Mrs Bennet, endlich sind Sie wach.<<,seine Stimme ist so rau, aber doch so angenehm. Ich versuche zu Reden und es gelingt mir.

>>Hi.<<,krächze ich.

>>Sie haben bestimmt noch Schmerzen oder?.<< Ich nicke nur leicht.

>>Gut. Haben Sie sonst noch Fragen, denn es ist schon spät und Sie sollten sich noch etwas ausruhen.<<

>>Hatte ich besuch?<<Meine Stimme ist noch viel zu leise, aber er hört mich.

>>Ja hatten Sie, aber nicht so regelmässig. Ich würde sagen, Sie hatten so ungefähr zweimal oder sogar dreimal Besuch.<<

>>Wie lange liege ich hier schon?<<

>>Seit etwa einen Monat.<<

Ein ganzer Monat. Und nur so weinig Besuch. Dem Anschein nach, werde ich nicht genug geliebt.

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