Chapter 25

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Ich halte meine Gefühle nicht mehr aus und reize mich von ihr los. Sofort schmeiße ich mich auf den Boden und mache mich ganz klein. Ich hasse Abschied und den kannte ich leider nur zu gut.

***Flashback: Louis 10 Jahre***

Ich stehe auf und gehe nach unten zur Küche; meine Eltern haben mich noch nicht bemerkt, denn sie streiten sich mal wieder. Ich mag es nicht wenn sie sich streiten. 

>>Guten Morgen Mama, guten Morgen Papa.<<,begrüße ich sie fröhlich. Doch beide schauen mich nur entsetzt an und antworten nicht. Ich bin schon dran gewöhnt, dass sie mich ignorieren. Ich setze mich am Tisch hin und schmiere mir ein Brot. Urplötzlich schlägt mir Mama auf die Hände; was habe ich nur falsch gemacht?

>>Wir kriegen besuch und du fasst nix an!<<,zischt sie mich an und schaut mich dabei wütend an. Mama schreit mich oft an und manchmal auch Papa, aber der schlägt mich dann meistens.

Ich stehe also wieder auf und setze mich auf die Couch. Schnell schnappe ich mir die Fernbedienung und schalte den Fernseher an. Ich zappe durch die Kanäle, aber mein Vater stellt sich vor dem Fernseher hin und blickt mich ernst an.

>>Kannst du dich nicht einmal nützlich machen?<<,knurrt er mich an und verschränkt die Arme vor der Brust.

>>Aber Pa...<<Doch er unterbricht mich.

>>Johannah ich halte das mit unseren Sohn nicht mehr lange aus. Warum mussten wir nur ein Kind bekommen?<<,ruft er zu meiner Mutter und deutet mir mit einer Handbewegung, den Raum zu verlassen.

Ich weiß, es klingt hart, wenn sie so etwas sagen, aber ich habe schon genug geweint. Ich will keine Tränen mehr für beide vergießen. Ich renne die Treppen rauf in mein Zimmer und wollte gerade rein gehen, als meine Mutter mich ruft. Blitzschnell flitze ich wieder nach unten und schaue in das tränenverschmierte Gesicht meiner Mutter.

>>Mama? Was ist?<<,frage ich besorgt.

>>Lou, Papa ist weg gegangen.<<

>>Aber warum?<<Ich glaube ich weine gleich auch mit ihr mit. 

>>Er hält es nicht mehr mit uns aus.<<,nuschelt meine Mama und schluchzt. Bin ich daran schuld? Ich hätte mich besser benehmen sollen.

>>Und wo ist Papa jetzt?<<,meine Stimme ist kaum mehr ein Flüstern.

>>Tut mir leid ich habe leider keine Ahnung. Ich weiß nicht ob er wieder kommt.<<

>>Mag Papa uns nicht?<<

>>Doch! Aber er braucht eine Pause.<<

***Flashback Ende***

Er ging und kam erst drei Wochen später wieder. In dieser Zeit sind meine Mutter und ich richtig gut zusammen gewachsen; dann kam er und wurde auch wieder ein Teil unserer Familie. Ich dachte echt, ich sehe ihn nie wieder. Jetzt habe ich keinen mehr. Ich frage mich oft, wie ich wäre, wenn meine Eltern anders mit mir umgegangen wären. Aber wiederum muss ich sagen, dass mich meine Kindheit echt verändert hat, denn kurz nachdem ich zur Weiterführende Schule ging, wurde ich das was ich heute bin. Ein Arsch, aber gleichzeitig auch ein Frauenschwarm. Ich kann mich echt nicht beklagen; ich bekomme immerhin alles was ich will. Aber jetzt kann ich es nicht mehr bekommen, denn ich will meiner Mutter zurück und das ist leider unmöglich.

Ich stehe wieder auf und schaue auf Katie.

>>Danke.<<,rufe ich zu Katie und gehe ins Haus. 

Ich schaue kurz wütend zu Chloe und verkrieche mich dann in mein Zimmer. Dort lege ich mich ins Bett und starre an die Decke.

In letzter Zeit hatte ich echt einen Gefühlschaos. Viel ist passiert. Wenn man mich fragt zu viel. Ich habe viel nachgedacht. 

Habe ich mich eigentlich geändert?

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