Der Morgen danach...

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Bücher lesen heißt, wandern Gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.

-Jean Paul

Ganz langsam öffne ich meine Augen. Die Vorhänge wurden am Abend nicht zu gezogen, weshalb das komplette Zimmer von den Sonnenstrahlen geflutet wird. Von meiner Position aus kann ich den Blick durch die Fensterfront genießen. Die komplette rechte Wand besteht aus Glas und der Ausblick daraus ist ein Traum! Der Strand ist bombastisch! Klares Türkises Wasser und ein strahlend blauer Himmel. Ich kuschle mich in die schwarze Seidenbettdecke und schließe meine Augen nur um sie erschrocken wieder zu öffnen. Moment! Fensterfront? Blick auf das Meer? Schwarze seiden Bettdecke? Das ist nicht mein Zimmer! Mit einem Ruck sitze ich im Bett und schaue mich um. Nein, das hier ist definitiv nicht mein Zimmer! Wo zum Geier bin ich?!

Jemanden schnarcht. Langsam drehe ich mich zu dem Geräusch. Neben mir im Bett sehe ich einen Schwarzen Haarschopf, der Rest ist unter der Bettdecke versteckt. Langsam und mit angehaltenen Atem hebe ich die Decke hoch. Mein Unterkiefer klappt herunter. Oh Nein! Oh Nein! Nein! Nein! Nein! Das gibt es doch nicht! So schnell und leise wie ich kann krabble ich aus dem Bett. Auf dem Boden liegt Kleidung verteilt. Meine Kleidung! Und die von Ihm! Leise sammle ich meinen Rock, mein Oberteil und meinen BH auf und ziehe mich an. Das T-Shirt in dem ich geschlafen habe gehört mir nicht, ich lasse es auf dem Boden fallen. Wo sind meine Schuhe und meine Tasche? Auf dem Boden liegen sie nicht. Vielleicht irgendwo anders im Haus? Was ist nur Gestern Nacht Passiert? Ich weiß noch das wir auf Chris' (Der Typ neben dem ich Aufgewacht bin) Hausparty gegangen sind und uns prächtig amüsiert haben. Zoé ist irgendwann mit James in ein Zimmer verschwunden und an mehr kann ich mich nicht erinnern. Ich verlasse das Zimmer und schließe die Türe leise hinter mir. Ein Stockwerk weiter unten befindet sich das Wohnzimmer. Hier sieht es aus, wie es nach einer großen Hausparty eben aussieht. Nämlich als wäre eine Bombe eingeschlagen. Pappbecher, leere Bierdosen oder andere Alkoholische Getränke liegen auf dem Boden verteilt. Chips, Salzstangen, Pizzareste und anderes Fingerfood haben ebenfalls platzt auf dem Boden, Tischen, Stühlen und wo man sonst noch essen hinterlassen kann, gefunden. Jap, genau deshalb werde ich niemals eine eigene Hausparty schmeißen.

Auf dem Sofa liegt Phelippa. Ihr kurzes Kleid ist ziemlich weit hoch gerutscht. Ihre Schminke ist verschmiert und in ihrem Perfekt gestyltem braunem Haar hängt eine Salami, vermutlich von der Pizza, die nicht weit von ihrem Kopf entfernt liegt. Auf dem Boden sehe ich noch weiter bekannte Gesichter liegen. Alle in einem ähnlichem zustand wie Phelippa.

Da ist meine Tasche! Hinten im Zimmer liegt sie. Ich laufe zu ihr, hebe sie auf und sehe nach ob noch alles drin ist. In der Nähe ist gestöhnten zuhören. Langsam wende ich mich von meiner Tasche ab und sehe meinen Bruder und Carolin, eine meiner engsten Freundinnen, draußen auf der Terrasse wie sie mit einander schlafen. Es gibt Dinge die ich nie sehen wollte, und dazu gehört definitiv dieses Bild! Ich wende mich schnell ab. „Tally?" Kim kommt aus der angrenzenden Küche, auf mich zu und reibt sich ihren Hintern. Ihr blondes Haar steht in alle Richtungen ab und ihr Kleid ist völlig zerknittert außerdem hat sie einen Abdruck von einem Kissen oder so etwas auf der Wange. „Kim, wo kommst du den her? und was ist gestern passiert?"

„Hab wie es aussieht auf dem Boden in der Küche übernachtet, wie es dazu kam weiß ich allerdings nicht. Filmriss." Dann fixiert sie einen Punkt hinter mir. Vermutlich meinem Bruder und Carolin. „Sind das nicht..."

„...Carolin und mein Bruder. Ich hab es auch gerade gesehen." Unterbreche ich sie. Kim hebt ihre Augenbrauen. „Ähm, Ok." Dann schaut sie wieder zu mir. „Wo sind deine Schuhe?" ich zucke mit den Schultern. „Ich bin noch am Suchen. Meine Tasche hab ich schon mal gefunden." „Die liegen bestimmt hier irgendwo. Ah! Da bei Pipp! Man sieht die Schlimm aus!" Stimmt. Hinter dem Sofa auf dem Phelippa alias Pipp schläft liegen sie.

„Wie kommen wir eigentlich nachhause?" Frag ich Kim als wir die Haustüre hinter uns schließen. „Ich frag einfach Kyle ob er uns abholt. Man war das eine geile Party! Chris schmeißt einfach die Besten Partys."

„Ja, stimmt. Apropos Chris. Lief da eigentlich was zwischen uns? Also zwischen Chris und mir?" Kim schaut mich fragend an. „Nicht das ich wüsste. Warum?" Ich beiße mir auf die Lippen. „Ich bin neben ihm in seinem Bett aufgewacht und meine Kleidung lag auf dem Boden verteilt" Kim reist die Augen auf. „WAS?!" ich zucke mit den Schultern. „ich hab keine Ahnung wie es dazu kam."

Die Königin der Wölfe (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt