Der Fremde

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Genau so notwendig wie Essen für den Körper ist, ist Liebe für die Seele.
-Osho

Während Zoé noch eine Vorlesung hat, gehe ich in Bibliothek.  Hier ist es ruhig und der beste Ort zum Lernen. Ich laufe die Regale ab und suche nach einem Buch. Plötzlich stellen sich mir die Nackenhaare auf und ich werde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich drehe mich um aber sehe nur Bücher. Komisch. Kopfschüttelnd suche ich weiter und finde das Buch endlich. Mit dem Buch bewaffnet suche ich nach einem Platz, was sich als schwierig erweist da heute viel los ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit entdecke ich am hintersten Eck einen freien Platz. Gerade will ich darauf zu steuern als ich ein lautes Knurren vernehme. Ja ein KNURREN. Mitten in der Bibliothek. Und es ist Nah! Langsam, fast schon in Zeitlupe, drehe ich mich um. In mitten der Bücher steht jemand. Schwarzes Haar, locker 1,90m Groß, Muskel bepackt und er strahlt eine Aura aus die ich als gefährlich deute. Sein Blick ist auf mich gerichtet und er kommt mit großen Schritten auf mich zu. Mein Herz schlägt so laut das ich mich frage ob es nicht die ganze Bibliothek hört. Unfähig mich zu bewegen starre ich ihn an. Das nächste was ich spüre ist das Bücherregal, gegen welches ich gedrückt werde. „Mate" murmelt er bevor er seine Nase in mein rotes Haar vergräbt. „Lass mich los!" meine Stimme zittert und ich bin mir nicht mal sicher ob er mich gehört hat. „Lass. Mich. los!" diesmal ist meine Stimme fester und lauter. Ich spüre wie er inne hält. Lässt er mich jetzt los? Doch der griff um meine Arme wird stärker und ich spüre wie er langsam einatmet. „Chris" knurrt er und seine Stimme trieft nur so vor Hass. Mit einem mal lässt er mich los und falle auf meine Knie. Der Kerl, der mich eben noch gegen das Bücherregal gedrückt hat, ballt seine Hände zu Fäusten und Zittert. Seine Augen sind dabei geschlossen. Langsam rutsche ich von ihm weg. Das ist ein Psychopart ganz klar! Ich stoße gegen das Buch, welches ich fallen gelassen haben muss. Leise packe ich es und rutsche weiter von dem Typ weg. Bedacht keine Geräusche von mir zu geben.

„Gillian?" ruft jemand so laut es im Flüsterton eben geht. Ein Rothaariger Typ läuft in meine Richtung. „Gill- was-?" sein Blick wandert zu mir. Die Augen des Rothaarigen weiten sich und im nächsten Moment schlägt Gillian, ich vermute einfach so heißt der dunkelhaarige Typ, in das Bücherregal. Es mach einen Schlag und sämtliche Bücher fallen auf der anderen Seite auf dem Boden. Oh mein Gott! Das ist ein Aggressiver Psychopath! Ich muss hier weg und zwar schnell. So schnell ich kann springe ich auf meine Füße und sprinte zum Ausgang. Ich höre ein Fluchen und dann schritte. Die verfolgen mich! Das Buch verliere ich mitten im Sprint, aber das ist mir gerade sowas von egal!

„Bleib Stehen!" Höre ich einen von beiden Rufen. Das bleibe ich scher nicht! Mir kommen Studenten entgegen die mich alle anglotzen. Ich muss ein wirklich Interessantes Bild abgeben. Verfolgt von einem Psychopath und seinem Kollegen. Aber unternehmen tut natürlich keiner etwas. Typisch!

Ich erreiche die Ausgangs Türe. Da sie zu ist muss ich abbremsen. Ein Fehler. Starke Arme umschließen meine Taille und drücken mich an eine harte Brust. Ich schreie: „Lass. Mich. Sofort. Los!" und versuche mich gleichzeitig von ihm zu befreien. „Chris hat es gewagt sie zu markieren!" knurrt die Person die mich festhält.  „Das kann nicht sein!" der Rothaarige Typ erscheint in mein Blickfeld. „Rich an ihr, sein Geruch haftet noch an ihr, und die Markierung ist kaum zu übersehen."  Chris Geruch? Ein Markierung? Die spinnen! „Hört zu, wenn euch mein Parfum nicht gefällt dann müsst ihr ja nicht an mir riechen." Versuche ich es ruhig. Wenn ich Zeit schinde lässt mich der Komische Typ vielleicht los und ich kann fliehen. Der rothaarige schaut mich irritiert an. „Parfum?" frag er nur. Ich nicke, so als würde ich mit einem kleinen Kind reden. „Ja, der Geruch. Es ist ein Parfum und heißt nicht ‚Chris'. Mir fällt der Name davon leider nicht ein, aber Chris heißt es definitiv nicht." Jetzt lacht der rothaarige. Gillian, der Typ der mich immer noch festhält, knurrt erneut. „Josh!" sofort hört er auf zu lachen. „Tut mir leid Gillian."

„Wir bringen sie erstmal ins Rudelhaus, dann nehme ich mir Chris den Köter vor." Rudelhaus? „Ich werde sicher nirgendwo hingebracht! Lass mich jetzt sofort los!" doch anstelle mich auf den Boden abzusetzen schleudert der Kerl mich über seine Schulter. Ich trommle auf seinen Rücken. „Lass mich runter! Das ist Freiheitsberaubung!"

Die Königin der Wölfe (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt