Zurück zum Rudelhaus

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Versuche zu kriegen, wen du liebst, ansonsten musst du lieben, wen du kriegst!
-Albert Einstein

Ich sehe die Landschaft an uns vorbei ziehen. Die ersten Sonnenstrahlen kündigen den nächsten Morgen an und wir sitzen im Auto und Fahren ins Rudelhaus.

Der Junge, den Annmary ermordet hat, weilt wieder unter den Lebenden. Er war vollkommen desorientiert als er in der Lagerhalle wieder zu sich gekommen ist. Er ist Panisch geworden und gedacht das wir eine ‚schwarze Messe' abhalten und hat geschrien. Madame Chevallier hat ihn dann einfach betäubt. „Immer dasselbe! Warum glauben die eigentlich immer das wir eine ‚schwarze Messe' abhalten? Kann es nicht mal zur Abwechslung eine ‚weiße Messe' sein? Oder einfach was komplett anders? Immerhin haben wir ihn gerade wiederbelebt! Er sollte Dankbar sein!" Sie schaute zu dem am Boden liegendem Jungen. „Ruft einer von euch den Krankenwagen und sagt ihnen wir haben einen Jungen bewusstlos in der alten Lagerhalle gefunden?" Fragte sie dann an die Werwölfe gewandt.

Sam hatte das dann auch gemacht nachdem wir die Kerzen aufgeräumt und in Madam Chevalliers Tasche verstaut haben. Sam, Jesper und Madame Chevallier wollten in der Lagerhalle auf den Krankenwagen warten. Gillian bestand darauf mich ins Rudelhaus zu bringen. Nach einen kurzen Blick auf Annmary war er auch der festen Überzeugung sie ebenfalls mit ins Rudelhaus zu nehmen.

„Du bist müde, lass uns nach Hause fahren." Gillian hatte mich dann zu seinem Auto manövriert. Nachdem ich auf dem Beifahrersitz Platz genommen habe, wurde mir erst bewusst wie müde ich eigentlich war. Annmary hat sich hinter mir in den Sitzt fallen lassen. Wir waren nicht lange unterwegs gewesen, da konnten wir ein leises schnarchen vernehmen. Annmary war eingeschlafen.

Ich schaue durch den Rückspiegel und sehe wie Annmary ihren Kopf an das Fenster gelehnt hat. „Für sie war der heutige Abend besonders schlimm." Stelle ich fest. „Sie hat den Jungen umgebracht." Gillians Stimme klingt sachlich, dennoch kann ich den ärger heraushören. „Er lebt, somit hat sie ihn nicht komplett umgebracht! Außerdem war das ja nicht ihre Absicht gewesen." Stille. Ich werfe einen Blick auf Gillians Gesicht. Seine Gesichtszüge sind angespannt. Er hält sich zurück um nicht auszurasten. Versteht er nicht das Annmary das nicht gewollt hat? Ich öffne meinen Mund um etwas zu sagen, schließe ihn dann jedoch wieder und richte meinen Blick aus dem Fenster. „Dein Kleid ist recht Kurz, findest du nicht?" Was?! Sein ernst? Jetzt fängt er an sich über die Länge meines Kleides aufzuregen? „Ich glaube nach der heutigen Nacht ist die Länge meines Kleides doch total egal." Sage ich müde und kuschle mich enger in Gillians Jacke. Mir ist immer noch kalt, trotz der Sitzheizung. „Dann reden wir morgen darüber." Ich verdrehe meine Augen. Wenn er darauf besteht.

Wir erreichen das Rudelhaus. Nachdem wir Annmary geweckt haben suchen wir unsere Zimmer auf. Da Gillian und mein Zimmer im obersten Stockwerk ist, bleiben wir noch eine Weile alleine im Aufzug stehen nachdem Annmary sich mit einem leisen und extrem müden „Gute Nacht" verabschiedet hat. Wieder weht mir Gillians betörender Duft entgegen. Was hab ich nur die ganze Zeit über mit seinem Duft? Der ist mir doch zuvor nicht so intensiv aufgefallen! Ich spüre wie mir Gillian durch meine Haare fährt. „Gillian." Sage ich und drehe mich zu ihm um. „Ja?" seine Stimme ist samtweich und lullt mich ein. Wie hypnotisiert schaue ich ihn an. Mir fallen seine Augen erst jetzt auf. Sie sind Grau und wunderschön. Ich stecke meine Hand nach seinem Gesicht aus und berühre vorsichtig seinen drei Tage Bart. Seine Hände legen sich auf meine Hüften und er zieh mich näher an sich heran. Langsam stelle ich mich auf die Zehenspitzen. Er beugt sich mir entgegne und küsst mich. Es ist ein zärtlicher Kuss. Erst ist er sanft, als wolle er mich nicht verschrecken, dann wird er leidenschaftlicher. Er drückt mich mit den Rücken an die Wand. „Du bist mein." Haucht er während er anfängt mein Hals zu liebkosen. ein Pling ertönt und kurz danach öffnet sich die Fahrstuhltüre. Ein räuspern ertönt. „Ich möchte Sie wirklich ungerne unterbrechen, aber wir haben ein Problem." Wiederstrebend löst sich Gillian von mir und wir blicken in das Gesicht eine Brünetten Schönheit.

Die Königin der Wölfe (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt