Wer nie einen Fehler beginnt, hat nie etwas Neues ausprobiert.
-Albert EinsteinWir laufen Richtung Parkplatz. Die Studenten, denen wir entgegen kommen, glotzen nur blöd aber etwas unternehmen, tun sie nicht. Panik breitet sich in mir aus. Zwei Kerle entführen mich und die beiden sehen alles andere als freundlich aus. Was die mit mir vorhaben kann ich mir gut vorstellen und es ist sicher nichts schönes. Wenn sie mich erstmal in eines ihrer Autos gebracht haben bin ich verloren. Sobald das Opfer in einem Auto fest sitzt, ist die Chance da wieder raus zu kommen sehr gering. Die Panik wird zu einer Angst die nicht zu greifen ist. Mein Herz rast und pocht so unendlich laut. Hilfe! Ist mein einziger Gedanke. „Sie hat Angst." Höre ich den einen sagen. Allerdings, kommt das nur gedämpft an mein Ohr. Eine andere Stimme dominiert meine Aufmerksamkeit. „Tu es" wispert sie. „Wenn du im Auto sitzt kommst du da nie wieder raus!" langsam hebe ich meine Hände auf meine Ohren. Das Wetter, welches heute besonders schön ist, verschlechtert sich im Bruchteil einer Sekunden. Wolken erscheinen am Himmel und ein kräftiger Wind kommt auf. Ich spüre wie ich auf dem Boden abgesetzt werde. Sehe wie sich der Mund von Gillian bewegt. Was er sagt, höre ich nicht. Ich öffne meinen Mund und schreie! Gillian und der andere taumeln zurück. Glas zersplittert. Der Wind wird stärker. Ich schreie immer noch. Sehe wie sich die beiden die Ohren zu halten. Ich halte inne. Nehme die Hände von meinen Ohren. Um mich herum ist ein Scherbenhaufen. Vermutlich besitzen ein paar umstehende Autos keine scheibe mehr. Ohne weiter darüber nach zu denken, renne ich. Ich renne so schnell ich kann. Niemand verfolgt mich. Die beiden hören erstmal nur ein lautes Piepsen, wie ein Tinnitus und sind fürs erste nicht in der Lage aufzustehen. Ich muss weg von Menschen, denn der Zweite Schrei wird den ersten übertreffen. Meine Füße tragen mich an den Strand. Der Wind wird immer aggressiver. Niemand wird bei diesem Wetter am Strand sein. Schnell befreie ich mich aus meinen Kleidern. Lasse sie einfach in den Sand fallen. Nur noch im BH und Höschen renne ich in das Wasser. Die Wellen sind durch den Wind höher als gewöhnlich. Ich renne ins kalte nass bis ich schwimmen kann, dann tauche ich unter und genieße für kurze Zeit die ruhe der Unterwasserwelt. Erst als ich es nicht mehr ohne Sauerstoff aushalte tauche ich auf. Der Strand ist weit von mir entfernt, so das ich beruhigt ausatme. Den nächsten Schrei kann ich nicht mehr lange unterdrücken, deshalb lasse ich ihn los. Er ist lauter und schlimmer als sein Vorgänger. Dann noch eine starke wind Böe und alles liegt wieder friedlich da. Die Wolken ziehen weiter und der Wind verschwindet genau so plötzlich wie er aufgetaucht ist. Erleichtert atme ich aus.
~*~
Der Sand unter mir ist warm, dennoch zittere ich. Ich habe mich mittlerweile wieder angezogen und liege seit fast einer Stunde im Sand. Zoé, Kim und Malven haben versucht mich zu erreichen, allerdings fühle ich mich nicht in der Lage mit ihnen zu reden. Ich höre Schritte in meiner richtung und öffne die Augen. Da die Sonne blendet, halte ich mir meine Hand schützend vor die Augen. Liam lässt sich mit einem plumpsen neben mir in den Sand fallen. „Hey." Er lächelt mich an. „Hey" erwidere ich. Wir genießen die Sonne und ich vermute das sich Liam seine Worte wohl überlegt. Was er mich fragen will, weiß ich. „Tally, was ist passiert? Du hast es doch unter Kontrolle dachte ich." Ich seufze. „Ja ich hab es unter Kontrolle Liam." Liam mahlt kreise in den Sand. „Warum hast du es dann getan?" Stille. „Da waren zwei Typen. Die wollten mich entführen Liam! Und was die mit mir machen wollten..." ich schüttle mich. „Die waren stark Liam. Wenn die mich in das Auto geschleppt hätten, dann..." ich lasse den Satz in der Luft hängen. „Wer waren die Typen? Kanntest du sie?" in seiner Stimme schwingt sorge mit. Kopfschüttelnd verneine ich. „Der eine war groß, Muskelbepackt und hatte dunkle Haare. Er hat etwas gefährliches Ausgestrahlt. Ich glaube sein Name ist Gillian. Der andere hat rote Haare und hat eine ähnliche Statur. Josh oder so hat ihn der andere genannt. Das war so verrückt Liam! Angeblich hab ich nach Chris gerochen, keine Ahnung woher die das wissen wollen, und Chris hätte mich angeblich markiert. Gib dir das mal. Markiert!? Als ob ich ne Kuh wäre oder so! Und dann wollten sie mich in ein ‚Rudelhaus' bringen." Bei dem Wort ‚Rudelhaus' mache ich Gänsefüßchen mit meinen Finger. Liam erstarrt. „Gillian und Josh?" fragt er monoton. „Ja, kennst du die?" Liam schaut mich nicht an. „Liam?" frage ich vorsichtig „Was sind das für Typen?" Er antwortet nicht. „Wir müssen los. Dein Schrei hat ziemlich viel Chaos verursacht. Die kaputten Autos schiebt zum Glück jeder auf den Wind, der gewütet hat."
„Liam, wer sind die Typen? Was wollten die von mir?" Ich mache keine Anstalten aufzustehen. „Talaith, hat einer von beiden zu dir Mate gesagt?" Sein Stimme ist immer noch monoton, was sie normalerweise nie ist.
„Ähm... Ja, kann sein. Dieser Gillian hat sowas gesagt, kurz nachdem er mich gegen ein Bücherregal gedrückt hat." Ich reibe meinen Rücken bei der Erinnerung daran. Liam Flucht leise. „Tally wir müssen heim." Ohne mir noch einen weiteren Blick zu schenken läuft er los und tippt eine Nummer in sein Handy. „Chris" höre ich ihn sagen. „Gillian ist hier, und er ist zu 100%iger Wahrscheinlichkeit stink wütend auf dich. Warum hast du das auch gemacht? Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank? Der bringt dich um!"
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Für den Fall das es etwas verwirrend wirkt, in den Nächsten Kapiteln klärt sich das mit dem Schrei und was es damit auf sich hat. :)
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Die Königin der Wölfe (I)
WerewolfNach einer wilden Party wacht Talaith mit einem Typ neben sich im Bett und einem absoluten Filmriss auf. Was sie nicht weis, ist das sie in jener Nacht von einem Werwolf markiert wurde. Und dieser Werwolf ist nicht ihr Mate, denn der ist kein gerin...