Kapitel 13

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{Karins Sicht}:
3 ganze Monate sind vergangen, seitdem ich Köln verlassen hatte. 3 Monate, 91 Tage, 24/7 an denen ich nur einen Gedanken in meinem Kopf hatte... STEFAN! Ich bekomme ihn einfach nicht weg... Egal was ich schon alles versucht habe... aussichtslos... Ob es ihm wohl genau so geht? Ich würde es zu gerne wissen... Vermisst er mich auch? Fehlt ihm auch diese Wärme und Geborgenheit? Liebe? Nachts liege ich stundenlang wach und schaue mir ein bild von ihm an... Tränen fließen mir dabei über die Wangen und trocknen während dem einschlafen an meine backen an. Jeden Morgen wache ich mit einem flauen Gefühl im Magen auf. Ist das normal, dass man so sehr einen menschen lieben kann? Dass man ihn so sehr vermissen kann, dass man verrückt wird? In der schule hänge ich mich immer sofort in die wichtigsten arbeiten rein, in der Hoffnung, dass ich mal für einen kurzen Moment einen klaren Gedanken fassen kann. Ich habe in der zeit, seitdem ich hier angefangen habe schon so viel neues erreicht. Mein Konzept der vertretungspläne neu eingeführt, Stundenpläne umgeschrieben, Ordnung in die Akten rein gebracht, das Büro verschönert... allgemein plane ich gerade mit eine paar viele neue Sanierungen für die ich ständig zum Schulamt rennen muss... AG's eingeführt... Hausaufgabenbetreungen organisiert, eine schulbibliothek errichtet und und und... als ich die schule übernommen hab herrschte hier das blanke Chaos... ich sitze von morgens bis abends in der schule und mache mich über jede einzelne sache, die nicht nach meinem Kopf geht verrückt. Die schwindelanfälle, die mich dabei immer wieder überraschten nahm ich am Anfang kaum wahr, zumindest wollte ich es nicht. Ich wollte weiter machen, nicht ausgebremst werden... keine Schwäche vor anderen zeigen, die mich gerade erst akzeptiert haben. Auch das ständige müde sein, die rückenschmerzen, verspanntheiten und das flaue Gefühl im Magen machten mir zu schaffen. Ich kam kaum noch zum essen und nahm somit stetig ab. Mir ging es immer schlechter... später verzweifelte ich schon am den einfachsten Dingen, die ich einfach nicht mehr auf Anhieb hin bekommte. Soetwas wie Auto fahren oder die zeit richtig ein schätzen. Ich konnte mein leben nicht mehr koordinieren, ich zitterte ständig überall und mir war immer kalt. Ich machte mich immer mehr kaputt. Bis zu dem einen tag, an dem plötzlich Alles ganz schnell ging. Wir schrieben genau den 115ten Tag, seitdem ich Köln verlassen hatte. Ich hatte mir gerade einen Kaffee zur zweiten großen Pause im lehrerzimmer geholt um mich dann in meinem Büro mit den Plänen für die nächste Lehrerkonferenz, die ich im Vorbei gehen bei meiner Sekretärin abgeholt hatte zurück zu ziehen. Ich schloss die Türe hinter mir und plötzlich kam dieses schrecklich starke zittern wieder. Meine Kaffeetasse zitterte auf dem Unterteller nur so hin und her und dann merkte ich auch schon wie meine Kraft schwand und ich alles einfach fallen ließ. Ich wollte dagegen ankämpfen, doch es ging einfach nicht. Der ganze Kaffee hatte sich als eine riesen larche über den Plänen für die Konferenz verteilt. Auch die Wände und schränke waren vollgespritzt. Überall lagen Scherben auf dem Boden. Ich stand reglos da und mir schossen die Tränen in die Augen. Die Gedanken schon wieder versagt zu haben... es nicht einmal geschafft zu haben einen Kaffee zu tragen ohne das etwas passiert brachten das Fass zum überlaufen. Ich kam mir hilflos vor. Meine Beine fingen an zu zittern... immer und immer stärker bis auch diese mich einfach zur Seite kippen ließen und ich mich auf dem Boden gerade so noch mich meinen Händen auffangen konnte. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich und ließ mich aufschreien als sich dabei die Porzellanscherben der Tasse in meine Handballen bohrten. Sofort floss Blut und der Anblick gab mir das letzte. Ich krampft zusammen, krümmte mich und ließ den Tränen einfach nur noch ihren Lauf. Ich hatte versagt, ich hatte es nicht geschafft mir alleine ein neues Leben auf zu bauen...

Hey😊 Ich bin auch mal wieder dazu gekommen etwas weiter zu schreiben🙈 Hoffe das Kapitel gefällt euch und ich würde mich sehr über ein paar Votes oder auch den ein oder anderen Kommentar darüber freuen😄❤

Der Lehrer ~ Herz über Kopf VS. Kopf über HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt