Der Lehrer ~ Herz über Kopf VS. Kopf über Herz

Kapitel 15

Es geht weiter:) Viel Spaß beim lesen😊

"Drang zu Depression also.."
Flüsterte ich leise vor mich hin, während ich geknickt auf dem knarrenden Holzstuhl gegenüber des Psychologen saß, "...sind sie sich ganz sicher? Ich meine... Eigentlich vermisse ich ja nur eine Person in meinem Leben..." Der komische Herr welcher mir gegenüber saß und wohl selber etwas verrückt zu seien schien, durchschaute noch ein Mal seine Unterlagen und nickte. "Ja Frau Noske - ich mache mir sorgen um sie... Der Verlust dieses Menschen belastet sie psychisch sehr stark.. Ich würde Ihnen empfehlen sich in helfende Hände zu begeben und vielleicht eine Therapie anzufangen, um ihr Leben nach ihren Wünschen fortzufahren.... Das wollen sie doch oder?" Fragte der Psychologe skeptisch. "Natürlich will ich das - ich habe mich für Lemgo entschieden, weil..." sofort schossen mir 1000 Gedanken durch den Kopf - warum eigentlich? War ich nicht von Anfang an in Stefan verliebt und genoss jede Sekunde in seiner Nähe? Habe ich nicht mal geschworen alles dafür zu tun um bei ihm zu sein? Nun bin ich 216 km entfernt von ihm und sehe ihn vielleicht nie wieder! Immer wieder redete ich mir das ein und auch, dass der begehrte Vollmer bestimmt schon wieder was mit ner anderen am laufen hat.. Vielleicht hat er mich ja schon vergessen? Solche Vorstellungen taten unglaublich weh. Aber ich hatte mich entschieden zu kämpfen und deswegen auch entschlossen die Therapie zu beginnen. "....Weil ich mein Leben nicht aufgeben will!", rief ich entschlossen heraus. Nach wenigen Tagen zog ich nun also vorübergehend in das Gebäude ein, was manche auch Klapse nennen. "Ich hätte niemals gedacht, dass es mal so enden wird.." Stammelte ich vor mich hin, während ich meine Klamotten in den Schrank räumte. Gegen 15:00 begann die erste Therapiestunde. In einem großen Stuhlkreis saßen wir uns alle gegenüber und starrten in die Luft, während der Leiter der Stunde die Übung erklärte. " Wir beginnen mit einer einfachen Übung. Bitte stellen Sie sich paarweise nebeneinander... Wir wollen heute damit beginnen, Nähe eines Menschen zu spüren, ohne dass es in ihnen etwas auslöst. Bitte halten Sie die Hände ihres gegenüber." Sofort bekam ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Was sollte das hier werden? Ich war doch nicht hier um meine neue Liebe zu finden, sondern um mit der alten abzuschließen! Also hielt ich die die Hände von Marcus, nachdem wir uns bekannt gemacht hatten und er schaute mir tief in die Augen. Sofort schossen mir die Bilder durch den Kopf, wie ich genau so mit Stefan in seiner Küche stand, bevor wir uns küssten. Wie in Trance krallte ich meine Fingernägel in Marcus' Handrücken und begann zu zittern. "Ka.. Karin, wwas ist denn Lllos?", stotterte er und strich mir mit seiner rechten Hand die Haare hinters Ohr. "Was tust du da?!?", schrie ich sofort und drückte Marcus von mir. "Lass mich los, ich halte das nicht mehr aus." Ich riss mich aus seinen Armen und rannte Richtung Tür. Ich wollte nur weg. Einfach weg von diesem schrecklichen Ort voller Nähe und Geborgenheit. Mir war nicht klar, wie lange ich das noch aushalten sollte. Schon ein Mal hatte ich mit dem Gedanken gespielt, allem ein Ende zu bereiten und ich kam der Ausführung immer näher. Als ich Barfuß und nur in Sportklamotten nach gefühlten Stunden des Laufens zuhause an kam, traute ich meinen Augen nicht.

Na, was denkt ihr, wer vor der Türe stehen könnte und habt ihr mal wieder Lust auf ein Kapitel aus Stefans sicht?