Kapitel 24

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Stefans Sicht:
Diese Aussage lies mich erschrecken. "He, he Karin, ich bin da! Komm!" Ich drehte sie zu mir um und lies sie in meine Augen schauen. Ihre strahlten pure Verzweiflung aus. "Was meinst du mit damals?" Versuchte ich vorsichtig nach zu haken. Dadurch, dass sie wohl nicht wirklich in der Lage war darüber zu sprechen und somit keinen Ton über ihre Lippen bekam, versuchte ich das Wort zu entziffern, welches sie formte. Ich war so blöd, wieso hätte ich nicht schneller darauf kommen können. Es war so klar, dass sie Schwängers meinte. "Schwängers oder?", flüsterte ich. Sie bejahte meine Atwort mit einem zaghaften nicken. Um ihr Sicherheit und Geborgenheit zu geben nahm ich sie ganz vorsichtig in den Arm. Sie vergrub ihren Kopf an meiner Schulter und hielte sich ganz fest an mir. "Psst ganz ruhig, es ist alles vorbei, hier kann dir nichts mehr passieren, ich passe auf dich auf", versuchte ich beruhigend in ihr Ohr zu flüstern. Mir wurde in dem Moment noch einmal verstärkter klar, wie sehr sie durch die Umstände der letzten Monate verändert wurde - So unscheinbar und zerbrechlich. Sie war nicht mehr die Frau, die keine Hilfe zulassen wollte - alles alleine versuchte zu schaffen. Mir war bewusst, dass sie viel Zeit, sehr viel Zeit brauchen wird um das alles hier zu verkraften. Aber wie es weiter gehen soll, das war mir ein Rätsel. Sie hat ihre Arbeit und ihren Wohnsitz in Lemgo. Ich bin hier in Köln und so provisorisch könnten wir das auch nicht länger als ein paar Wochen durchziehen. Irgendwann müssen wir über die Zukunft sprechen und das am Besten so schnell wie möglich. Aber erstmal soll sie sich einigermaßen fangen und wieder beruhigen. Nach ein paar weiteren leisen schluchzer ging es dann wieder und sie löste sich von mir. "Danke", flüsterte sie mir erleichtert zu. Daraufhin küsste ich sie zärtlich auf ihre Stirn. "Ich liebe dich", vergess das bitte nie! "Niemals", erwiderte sie und ich konnte auch schon wieder ein kleines zaghaftes lächeln von ihr sehen. Ich küsste sie noch einmal lange, bevor ich ihr den Tee gab. "Jetzt ruh dich nochmal ein paar Minuten aus, ich mache in der Zeit solange Frühstück. Als wir beide dann circa eine halbe Stunde später am Esstisch saßen und uns für den Tag stärkten viel mir auf, dass Karin nicht wirklich viel aß, obwohl ich mir extra mühe gegeben hatte. Ich hatte für sie früh morgens noch Obst und Brötchen geholt. Vorallem Trauben und Erdbeeren liebte sie. Doch viel mehr aß sie auch nicht, sondern nagte nur lange daran rum. "Hey Engel, ein bisschen was musst du essen. Ich möchte nicht, dass du noch umfliegst, weil dein Körper unterversorgt ist." Sie schaute mich groß an und meinte dann aber: "Es tut mir leid, aber mir ist gerade wirklich nicht nach essen zumute." "Ich mache mir einfach sorgen um dich. Du hast in den letzten Monaten so viel abgenommen und gerade bei dem warmen Temperaturen ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Körper schlapp macht noch größer. Teil dir wenigstens mit mir noch ein Brötchen und iss die Hälfte." Sie schaute mich schräg an und druckste: "Du hast ja recht, aber ich bin wirklich satt." "Du hast drei Erdbeeren und ne Hand voll Trauben gehabt. Bitte mach es für mich!" Ich legte ihr die eine Hälfte des Körnerbrötchens auf ihren Teller. "Na gut, aber nur für dich!" "Danke! Dafür hab ich auch etwas für dich, dass dich aufheitern wird. Wir werden nächstes Wochenende etwas raus aus Köln zu dem Wochenendhaus von Karl und Barbara fahren." "Die haben ein Haus?" "Du klingst aber begeistert", neckte ich sie. "Nein, ich freue mich wirklich sehr, dass kam jetzt nur etwas überraschend." "Ja, kurz nachdem du nach lemgo bist, haben sie sich das gekauft. Ich hab auch schon alles abgeklärt", fuhr ich fort und strahlte sie dabei an. Sie stand auf und setzte sich auf meinen Schoß. Dabei schaute sie mich dankend an. "Du bist der Beste! Wirklich, ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde." "Ohne mich wäre das womöglich alles nicht passiert. Hätte ich damals nachgegeben und dich nicht alleine ziehen lassen sähe die welt bestimmt viel schöner aus", sagte ich geknickt. "Nein Stefan, sowas darfst du nicht denken. Du bist mein Held und warst es auch immer schon. Die ganzen Aktionen die du für die Schüler startest, wie du ihnen hilfst und für sie da bist. Ich hatte dich dafür schon immer bewundert und das hat auch devinitiv meine Liebe zu dir noch einmal verstärkt, als ich das so wirklich richtig realisiert hatte. Es fiel mir so schwer nicht deine Nähe spüren zu dürfen, als ich noch an der GSG war. Ich hatte mir immer eingeredet, dass ich eine normale Beziehung mir Michael führen kann und dass er mir gut tut, doch am Ende hat er und vieles andere mich wieder in deine Arme getrieben, weil mir bewusst wurde, dass ich nur mit dir glücklich werden kann. Ich weiß, dass ich diesen Gedanken danach noch einmal über den Haufen geworfen habe, aber jetzt weiß ich ganz sicher, dass du der Mann für mein Leben bist. Egal was ist und war, wenn dann sind wir beide daran schuld, also rede dir das bitte nicht ein. "Weißt du was - Lass uns neu anfangen. Alles auf Null! Lass uns die schlechten Momente vergessen! Lass uns unser neues Leben anfangen - und zwar für immer ganz, mit vielen nächsten Jahre!" Dabei strich ich ihr sanft über den Rücken. Wir verweilten noch eine ganze weile so in dieser Position und küssten uns immer wieder, bevor wir wo anders leidenschaftlicher weiter machten.
Die nächsten Tage verliefen relativ gut und man merkte auch sehr deutlich, dass es Karin immer besser ging. Vormittags unterrichtete ich und Karin schlief immer sehr lange. Sie war halt schon immer meine kleine Langschläferin. Doch mir war auch bewusst, dass ich so langsam mit ihr über unser weiteres gemeinsames Leben reden sollte. Ich beschloss das jedoch auf nach das gemeinsame Wochende zu legen. Heute war schon Donnerstag und da Barbara noch umbedingt mal wieder Karin sehen wollte, hatten die Beiden sich für den Nachmittag verabredet.  

Wie wird wohl der Nachmittag mit Barbara und vorallem das Wochende mit Stefan für Karin? Habt ihr Ideen, dann könnt ihr diese und auch generell gerne eure Meinung dazu in die Kommentare schreiben. Ich würde mich sehr darüber freuen❤

Der Lehrer ~ Herz über Kopf VS. Kopf über HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt