21 - Alive

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Mein Kopf dröhnte vor Schmerz und ich blinzelte auf. Alles schien verschommen, weswegen ich erneut meine Augen öffnete und mich aufsetzte. Ich stellte fest, dass ich mich im Schlafzimmer befand und sah mich um. Als die Tür aufging und Justin herein kam, stand ich hastig auf und rannte auf ihn zu, während er die Arme öffnete. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Angst ich um dich hatte", wimmerte ich in seine Schulter und umarmte ihn so fest wie noch nie. "Ich bin hier, ich werde nicht gehen", flüsterte er in mein Ohr und hielt mich fest, sodass ich all die Wärme und Geborgenheit spürte. "Ich liebe dich Justin", ich entfernte mein Gesicht von seiner Schulter und sah ihn an, während er mein Gesicht in seine Hände nahm. "Ich liebe dich auch Raven", lächelnd fuhr ich ihm durch seine Haare und merkte, wie er mir meine Tränen weg wischte. All meine Hoffnungen waren wieder zurück, wobei meine Ängste momentan ausgeschaltet waren und ich nur noch im Hier und Jetzt lebte.

"Also, wo willst du hin?", fragte mich Justin und streichelte meine nackte Schulter, während ich mich zu ihm drehte und die Bettdecke fest an meinem Körper hielt. "Was meinst du?", fragte ich verwundert und lächelte ihn an, worauf er kicherte. "Ich habe dir versprochen, dass wir alleine leben werden, wo du willst", erklärte er, was mich noch breiter Lächeln ließ. "Also wenn ich es mir recht überlege", fing ich an und sah zur Wand, wobei mir viele Städte einfielen, in die ich schon immer wollte, die Frage war aber, welche Stadt wäre perfekt? "Wieso bleiben wir nicht hier? Das Haus ist großartig und wir haben uns hier dran gewöhnt, also wieso sollten wir hier weg?", fragte ich ihn, weswegen er mit den Schultern zuckte. "Eigentlich hast du recht, die Jungs sind auch hier, so sehr nerven die jetzt auch nicht", stimmte er mir zu, weshalb ich kicherte. "Ja, ich habe mich ganz schön an euch alle gewöhnt", wies ich ihn hin und grinste. Wir haben eine Menge gemeinsam durchgestanden, man kann sagen, dass wir in der langen Zeit zu einer Familie heran gewachsen sind, auch wenn es eine eigenartige Familie ist, die Grundbausteine bestehen. Zusammenhalt, Vertrauen und gegenseitiges Beschützen. Na gut, meistens war es Justins, der sich die größten Sorgen um mich machte, dennoch wirkten sie immer bei meinen ganzen Rettungen mit, auch wenn es etwas seltsam klingt. "Dann lass uns einfach hier bleiben und hier eine Zukunft aufbauen", gähnend streckte er sich, wobei ich neugierig wurde. "Was genau meinst du mit Zukunft ausbauen?", fragte ich mit hoch gezogenen Augenbrauen, worauf er grinste. "Das werde ich dir nicht verraten". "Wieso nicht?", fragte ich und merkte, wie er nur noch mehr grinste. "Geheimnis Baby", raunte er und stand auf, was mich nur noch mehr anspannte. Er hatte definitiv etwas vor, fragte sich nur was. "Ach komm schon Justin, lange kannst du es mir nicht verheimlichen", jammerte ich und sah, wie er seine Jogginghose anzog und mir zuzwinkerte. "Keine Sorge, so lange wirst du nicht warten müssen, bis du es erfährst", ich zog eine Augenbraue hoch und sah nur zu, wie er ins Bad ging. "Das ist unfair!", rief ich ihm nach und hörte nur ein Gekicher, dennoch verdrehte ich die Augen und presste mein Gesicht ins Kissen. Was hatte er nur vor?

JUSTIN

"Also, der Plan kann starten", wies ich Kenny hin, der gerade dabei war sich den Eimer voll Hähnchenkeulen in den Mund zu stopfen. Verwundert sah er mich an und säuberte sein Gesicht mit einem Tuch. "Welcher Plan?", fragte Ryan und setzte sich dazu, während er uns jeweils eine Dose Limonade zu warf. "Na der Raven Plan", grinsend wackelte ich mit meinen Augenbrauen und merkte, wie beide zu verstehen schienen. "Ah", gaben beide grinsend im Chor von sich und sahen sich danach wissend an. "Also, wie wollen wir die Sache angehen?", fragte ich ratlos, da ich keine Ahnung hatte, wie man so etwas anstellte, na gut, ich hab öfter etwas mitbekommen, trotzdem wollte ich es anders machen. Nicht so wie alle anderen. "Zuerst müssen wir alles planen, wo, wann, wie", wies mich Ryan hin, weswegen ich nickte. "Hast du bereits etwas im Sinn?", fragte Kenny, Ryan stoß ihm jedoch leicht seinen Ellenbogen in die Seite und sah zur Treppe. "Hey Raven, hast du Hunger?", fragte er grinsend, weswegen ich ebenfalls automatisch grinste und zu ihr sah. "Nein, nein danke", sagte sie mit verengten Augen und sah uns alle an. "Du spielst unfair Justin", sagte sie und verschränkte ihre Arme, worauf ich kicherte. "Es ist nur zu deinem Besten, auch zu meinem", ich hob unschuldig meine Arme und grinste nur noch breiter, als sie schnaubend in die Küche ging. "Vielleicht sollten wir die Planung etwas versteckter bearbeiten", murmelte Kenny, weswegen wir nickten. "Sie ist schlau, wenn sie drauf kommen sollte, ist alles im Eimer", wies mich Ryan hin, worauf ich erneut nicken musste. "Das Ziel ist dennoch, dass sie einverstanden ist", sagte ich nun und merkte, wie beide nickten. "Wie auch immer, ende der Planung".

RAVEN

Was führten die drei im Schilde? Während Chaz komplett ausgeschlossen war, hatten die drei irgendwelche Pläne. "Das Ziel ist dennoch, dass sie einverstanden ist", hörte ich Justin sagen, als ich sie am Türrahmen belauschte und zog die Augenbrauen hoch. Für was sollte ich mich denn als einverstanden erklären? Es gab so viele mögliche Antworten, doch die Tatsache, dass ale richtig sein könnten, machte mich jetzt schon verrückt, obwohl das Ratespiel gerade erst begonnen hatte. Als ich merkte, dass sie nicht mehr darüber sprachen, schüttelte ich kichernd den Kopf und machte mir etwas zu essen, da ich seit einer Weile nichts mehr zwischen die Zähne bekommen konnte. Gesagt getan, na ja, wenn man nicht beachten würde, dass der Kühlschrank wiedermal mit nichts anspruchsvollem gefüllt war. Sofort viel mir wieder der Eimer voll Hähnchen im Wohnzimmer auf. Grinsend kehrte ich in dieses zurück und setzte mich zu Justin. "Waffenstillstand, ich bin hungrig", wies ich ihn hin, worauf er lachte und einen Arm um mich legte. Wenigstens konnte ich jetzt Ruhe nehmen und nicht ständig an die geheimen Pläne denken, die mich völlig durchdrehen ließen. So leicht würde es sicher nicht werden, die Wahrheit heraus zu finden.

Heartbreaker 2 - The ticking heartbombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt