8 - Secrets

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Erneut vergingen zwei Tage, zwei lange und langweilige Tage. Mein Blick galt dem Fenster, Regentropfen prasselten auf dieses und erzeugten ein beruhigendes Geräusch. Während ich still und schweigend aus dem Fenster sah, fing ich an mir Gedanken zu machen. Über Violet, Derek und meine Schwester. Inzwischen musste sie ungefähr im fünften Monat sein. Inzwsichen fragte ich mich, wieso ich ihr Baby als Satansbraten beleidigt hatte, schließlich wird sie oder er meine Nichte oder mein Neffe, beziehungsweise, er oder sie, was immer es auch wird, ist bereits ein Teil der Familie. Als ich sah, wie meine Krankenschwester lächelnd mit Verbandszeug mein Zimmer betrat, lächelte ich ebenfalls und schaute af meine Hände. "Wie geht es dir heute?", fragte Michelle nett und schloss die Tür hinter sich. Inzwsichen nannten wir uns bei unserem Namen, da wir beide ungefähr gleichen Alters waren und sie wirklich sehr nett war. "Ganz gut, ich hoffe nur, heute gibt es eine positive Antwort von euch", erwiderte ich hoffnungsvoll, weshalb sie nur noch mehr lächelte. "Du bekommst hier jeden Tag eine positive Nachricht, denn jeden Tag geht es dir besser und besser", versuchte sie mich aufzumuntern und zog mir die Decke weg. "Ja, aber ich erwarte eine Nachricht, die sowas sagt wie: Sie können sofort nach Hause", erklärte ich und zog mein Shirt hoch, worauf sie den Verband abnahm. Die Wunde war zwar genäht, aber trotzdem schaute ich sie nicht an. Die Narbe wird zwar nicht groß sein, sie wird mich jeddoch an all die Tage und die Schmerzen hier erinnern. "Super, ich denke du bist soweit, es sieht ganz gut aus", wies sie mich hin, weshalb meine Augen funkelten. "Himmel Herr Gott, ich danke dir", stieß ich erleichtert aus und merkte, wie sie einen Knopf an meinem Bett drückte. "Der Doktor kommt sofort und mit etwas Glück kannst du heute noch Heim", grinsend verließ sie das Zimmer, während ich nur noch hoffte. Ich traute mich viel, sehr viel, aber eines traute ich mich nach dieser Woche immer noch nicht. Ich brachte es einfach nicht übers Herz meine Narbe anzusehen oder sie anzufassen. Auch wenn ich jetzt für den Rest meines Lebens mit dieser zusammen sein würde, ich konnte es jedoch nicht. Jedesmal kamen mir wieder diese Bilder hoch, als Samuel abdrückte und ich perplex vor ihn rannte. In diesem Moment herrschte nicht mehr meine Seele in mir, sondern allein mein Körper, ich tat es ungewiss, jedoch voller Mut und Verantwortung. "So Miss Parker, wie ich gehört habe, sind Sie so gut wie gesund?", der Arzt kam herein und schaute sich meine Akte auf dem Klembrett an. "Ich hoffe es", sagte ich nur und sah, wie er nickte. "Schauen wir uns das mal an", murmelte er und tastete auf meiner Seite herum, weshalb ich leicht zusammen zuckte, da seine Finger leicht kühl waren. "Jedenfalls kann ich keine Entzündung oder sonst irgendeine Komplikation spüren, also denke ich, dass Sie ohne Sorgen nach Hause können", wies er mich hin, was mein Herz höher schlagen ließ. "Vielen Dank Doktor", sagte ich glücklich und setzte mich auf, nachdem ich mein Shirt wieder runter zog. "Gerngeschehen, sollen wir jemanden anrufen?", fragte er, ich schüttelte aber den Kopf. "Ich mache das schon selber, aber trotzdem danke", sagte ich erneut und stand auf, während er lächelnd aus dem Raum ging. Mit einem riesigen Grinsen im Gesicht nahm ich mein Handy vom Tischchen und wählte Justins Nummer, worauf das erste Piepen ertönte. Weitere Piepgeräusche folgten und schließlich ging die Mailbox an. Skeptisch sah ich auf meinen Handydisplay und zuckte mit den Schultern. In Folge wählte ich Kennys Nummer und hörte auch jetzt einige Geräusche. Als auch seine Mailbox ertönte, runzelte ich die Stirn. Irgendwas war da doch faul. Schließlich wählte ich Ryans Nummer, wobei ich mir meinen Pullover anzog. "Hallo?", hörte ich auf einmal und atmete erleichtert aus. "Ryan? Ich bins, Raven. Wo ist Justin?", fragte ich und holte meine Jeans aus der Tasche. "Justin kann gerade nicht, was ist denn los?", fragte er was mich irrtierte. "Was ist denn so wichtig?", fragte ich und ignorierte seine Frage komplett. "Das ist kompliziert, am besten klärst du das selber mit ihm, aber was ist denn bei dir los?", fragte er erneut, während ich seufzte. Ich hasste es, wenn Justin Geheimnisse vor mir hatte. Wenn Justin ein Geheimnis hütete, war es ein wirklich relevantes. "Ich wurde entlassen aus dem Krankenhaus und habe gedacht er würde her kommen, aber ich muss wohl mit dem Taxi fahren", erklärte ich und hörte, wie er sich räusperte. "Nein musst du nicht, ich hole dich ab", sagte er, was mich überraschte, worauf ich ihm nur ein Okay als Antwort gab und mich weiter vorbereitete.

Heartbreaker 2 - The ticking heartbombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt