31 - Everything is fine

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"Endlich, wir haben alles", stieß ich erschöpft aus und lehnte mich an den Kofferraum, ich hielt eine Tüte in meinen Armen, Violet kam mit zwei weiteren Tüten und Derek hielt mein Brautkleid in der Hülle. "Zum Glück, ich hätte dich im Brautmodengeschäft beinahe erschossen Raven", meckerte Violet, während ich die Augen verdrehte. "Du hast tausend Jahre gebraucht um dich zwischen diesen zwei Kleidern zu entscheiden", meinte sie, worauf ich nickte. "Das war nun mal schwer, schließlich will ich hübsch aussehen", murmelte ich und öffnete den Kofferraum. "Jedenfalls siehst du atemberaubend schön aus mit dem Kleid, es ist traumhaft", schwärmte Derek, weswegen ich grinste. "Ich weiß, ich hätte nicht gedacht, dass ich so ein schönes finden würde", staunte ich und sah, wie Violet nickte. "Ja, jeder weiß, dass du in solchen Themen eher verkorkst bist, Hochzeiten sind nun mal nicht dein Typ", sagte sie lachend und stieg ins Auto, während ich die Tüten verstaute. "Jeder hat andere Vorlieben", murmelte ich und stieg vorne ein. Lachend ließ Derek die Fensterscheibe runter und streckte seinen Arm raus. "Das Wetter hier ist großartig", sagte er, weswegen ich nickte und losfuhr.

JUSTIN

Erschöpft betraten Kenny und ich das Haus. "Riechst du das?", fragte er verwirrt und schnüffelte den köstlich duftenden Duft ein. "Ja, Raven hat gekocht", wies ich ihn hin und spürte schon, wie mir das Wasser im Mund zusammen lief. Ich war immer hungrig, also war es völlig egal, wann es was zu Essen gab. "Ich bin hungrig wie ein Tier", meinte Kenny, wozu ich zustimmte und zog sich seine Schuhe aus. "Komisch, wieso ist es so still? Normalerweise ist der Fernseher an oder die Musikbox", verwundert sah ich mich um, da es keine Spur von Raven gab. "Ray?", rief ich, doch immer noch gab es keine Antwort. Meine Verwirrung löste sich, als die Tür aufging und Raven vollgepackt mit Tüten rein kam. "Verdammte Tüte", fluchte sie und trat herein, wobei eine Tüte hinfiel. Im Schlepptau hatte sie Violet und Derek, der eine riesige Tüte trug, oder was das auch immer war. "Wo wart ihr denn?", fragte ich verwundert und merkte, wie sie erschöpft aufatmete. "Shoppen, wo kommt das Kleid hin?", hörte man Derek sagen, der leicht überfordert war. Scheinbar befand sich in diesem großen Sack ihr Hochzeitskleid. "Mir egal, ich geh erstmal was Essen", meinte Raven und ging in die Küche. Violet verdrehte ihre Augen, während ich lachte und Raven folgte. "Bin ich hungrig", murmelte sie und legte sich etwas zu Essen in die Pfanne. Grinsend beobachtete ich sie und merkte selber, wie mein Herz schneller schlug, als ich sie sah. "Warum guckst du so?", fragte sie kauend und setzte sich an Tisch, während die anderen herein kamen. Ich schüttelte nur den Kopf und ging aus der Küche. Als ich an der Terrasse ankam, lehnte ich mich an den Zaun und dachte nach. Tief atmete ich ein, worauf ich laut ausatmete und zum Himmel sah. Die Dämmerung trat ein und die Sonne war dabei runter zu gehen, es würde bald Nacht werden. Die Zeit verging wie im Fluge und es fühlte sich an, als wären schon mehrere Jahre vergangen. Es war so, als hätten Raven und ich bereits mehrere Jahre durchgestanden, jedenfalls verflog die Zeit unbemerkt, sobald ich bei ihr war. Ich konnte es selber kaum fassen und schüttelte fassungslos meinen Kopf, während ich schnaubte. Ich würde heiraten, ich, der jenige, der sich selber sagte, er würde so einen Quatsch nie mit machen. Sieht mich an, ich habe mich verliebt, ich will sie beschützen und frage mich jeden Tag aufs neue, wie sie es geschafft hat, mich so sehr um ihren Finger zu wickeln. Es war unerklärlich.

RAVEN

Genüsslich schob ich mir die nächste Gabel in den Mund und kaute auf dem Essen herum. "Hat Justin keinen Hunger?", fragte mich Kenny, weswegen ich nur mit den Schultern zuckte. "Ich weiß nicht, hat er dir gegenüber nichts erwähnt?", fragte ich kauend und wusch mir meinen Mund mit meiner Serviette ab. "Eigentlich schon, soll ich ihn holen?", fragte er, ich schüttelte aber den Kopf und stand auf. "Ich hole ihn", sagte ich und ging aus der Küche. Da ich dachte, er sei oben, war ich im Begriff hinauf zu gehen, als ich ihn aber draußen sah, ging ich dort hin. "Hast du Hunger?", fragte ich und lehte mich nach draußen, worauf er sich zu mir umdrehte. "Ja, ich bin gleich da", wies er mich hin und schaute weiterhin geradeaus. Verwundert zog ich meine Augenbrauen hoch und ging auf ihn zu, bevor ich ihn von hinten umarmte, indem ich meine Arme um seinen Bauch schlang. "Stimmt etwas nicht?", fragte ich und schmiegte meinen Kopf an seine Schulter, er schüttelte aber kichernd den Kopf, weswegen ich meine Augen verkniff. "Alles ist perfekt Raven", er drehte sich zu mir und legte seine Hände an meine Taille. "Ach wirklich-", er unterbrach mich, indem er seine weiche Lippen auf meine legte. In den Kuss lächelnd legte ich meine Arme um seinen Hals und merkte nun auch, dass alles okay schien. "Ich liebe dich Raven, dass ist alles", hauchte er gegen meine Lippen, meine Augen blieben dennoch geschlossen. Mein Lächeln schwand nicht und ich öffnete langsam meine Augen. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich zufrieden, weswegen er dreckig grinste. "Ich weiß", spielerisch schlug ich ihm gegen die Schulter und wollte wieder zurück, er zog mich aber an meiner Hand zurück und drückte mich an sich. "Hast du mich da etwa geschlagen?", fragte er grinsend und zog die Augenbrauen hoch, weshalb ich lachte. "Ja, jetzt komm Essen", meinte ich und zog ihn an der Hand mit. "Da seit ihr ja, wir haben einiges zu besprechen", Ryan meldete sich, als wir in der Küche waren. "Wo warst du den ganzen Tag?", fragte ich verwundert und setzte mich an Tisch, was Justin mir gleich tat. "Eure spitzenmäßige Hochzeit organisiert, also, wir haben einen Termin, eine Location und einen Caterer", wies er uns hin, weswegen ich wissend nickte und im Inneren genervt aufstöhnte. Wieso mussten alle nur so einen Trubel machen. "Den Termin solltet ihr schon kennen, da wir in Kalifornien leben, habe ich gedacht, die Hochzeit könnte an der Partylocation stattfinden, die zufällig am Strand ist", sagte er, was mich überraschte. Eine Hochzeit am Strand? Ryan übertrieb es echt, ich wäre auch mit der Kirche um die Ecke einverstanden. "Das Essen wird von einem großartigen Team vorbereitet und das Buffet wird groß, also gibt es etwas für jeden", fügte er hinzu, wozu Justin wissend nickte und seinen Teller reichlich befüllte. "Jetzt brauche ich nur noch eine Torte, ein Transportmittel, die Hochzeitsreise, den DJ, den Pfarrer und das Programm", erklärte er, was mich dazu brachte, genervt aufzustöhnen. "Regel das alleine", sagte ich schnippisch und massierte mir meine Schläfen, da ich langsam genug hatte. Spöttisch lachte Ryan. "Nein, du wirst mir helfen Raven, die Hochzeit findet in 10 Tagen statt", meinte er, worauf ich ihm einen bösen Blick zuwarf und merkte, wie Justin meine Schulter tätschelte. "Wie kriegst du das nur hin, alles so schnell zu organisieren?", fragte Violet verwirrt und überrascht zu gleich und verkniff ihre Augen. "Ich bin nun mal der Beste", prahlte er und stand auf. "Ich geh duschen, hebt mir was zu Essen auf", sagte er gähnend und verließ den Raum. "Und ich geh schlafen, Derekm du passt auf mein Kleid auf und Violet du kannst das ganze Zeug irgendwohin verstauen, mir egal, hauptsache du findest es am Hochzeitstag wieder", sagte ich müde und streckte meine Arme. "Was? Wieso du Faultier?", fragte sie genervt, weswegen ich schadenfroh grinste. "Ihr wolltet doch meine Trauzeugen sein, jetzt müsst ihr eure Pflicht erfüllen und mir meinen Stress nehmen", höhnte ich und ging in mein Zimmer, während ich schon das Gezicke von Violet hörte. Ein paar gute Sachen hatte diese Hochzeit schon.

Heartbreaker 2 - The ticking heartbombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt