19 - One more minute

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KENNY

"Donnerwetter, er hat tatsächlich überlebt", stieß ich fassungslos und glücklich zu gleich aus. "Ja, wir müssen ihn hier raus bringen, so wird er nicht wieder zu sich kommen, außerdem ist eine Frage noch offen", sagte Ryan und schob alle Müllsäcke, die um ihn herum lagen, zur Seite. "Welche?", fragte ich und packte Justin am Arm, worauf wir ihn hoch zogen. "Wo Raven steckt", antwortete er laut ausatmend und half mir ihn hier raus zu tragen. "Stimmt, daran habe ich nicht gedacht, aber ihr wird schon nichts geschehen sein", sagte ich und hörte, wie Justin hustete. "Er kommt zu sich", hörte ich von Ryan und wir ließen Justin auf einer Bank nieder. "Hey, Justin, wach auf, komm zu dir Kumpel", ich schlug ihn leicht gegen seine Wange und grinste triumphierend, als er hustend seine Augen öffnete. "Was ist passiert? Wo ist Raven?", fragte er mit einer rauen Stimme während Ryan ihn ihn den Arm nahm. "Gott wir dachten schon, du hättest den Löffel abgegeben", meinte Ryan, worauf ich mich räusperte. "Die erste Frage können wir dir beantworten, es gab eine Explosion, wie du überleben konntest, wissen wir auch nicht, die zweite Frage, wo Raven ist, kann dir keiner beantworten", sagte ich und merkte, wie er seine Augenbrauen hoch zog. "Wieso?". "Weil sie dich eigentlich suchen wollte, doch jetzt ist sie weg", antwortete Ryan, worauf Justin aufstand. "Was heißt hier weg?! Habe ich euch nicht-". "Justin, sie wollte selber gehen, wir konnten sie nicht aufhalten sie war aufgelöst und nicht mehr sie selbst, sie denkt wahrscheinlich immer noch, dass du tot bist und stellt bestimmt irgendetwas dummes an, also hör auf uns die Schuld zu geben", wies ihn Ryan hin, weswegen er nickte. "Wo könnte sie sein?", fragte er sich selber und wischte sich das Blut von der Nase. "Sie hat jedenfalls nichts erwähnt, wir dachten, wir würden sie hier antreffen", meinte ich und merkte, wie sich Justins Blick versteinerte. "Ich weiß wo sie ist und sie ist ganz sicher nicht freiwillig dort".

RAVEN

24:34 Minuten. So kurz war mein Leben noch und ich würde es hier auf dem Stuhl ableben. Ohne Justin, ohne Spencer und meine Freunde und ohne meine Familie. Ganz alleine mit einem Psychopathen, der uns einfach nicht in ruhe lassen konnte. "Ach, die Zeit vergeht sehr schnell oder?", fragte Samuel provokant und streckte sich. "Glaubst du immer noch, dass dein Geliebter am leben ist?", fragte er neckend und grinste mich an, ich gab ihm dennoch keine Antwort. "Nein, ich weiß, dass du schon die Hoffnung aufgegeben hast", fügte er hinzu und lief durch den Raum. "Weißt du eigentlich wo wir uns hier befinden?", fragte er und schaute aus dem Fenster, nachdem er die Gardine zur Seite gezogen hatte. "Nein? Dann verrate ich es dir. Wir sind im alten Apartment von Justin, reizend nicht?", sagte er erneut und hatte immer noch dieses schadenfrohe Grinsen im Gesicht. "Rate wessen Zimmer dies hier war", er kam mir ganz nah, sodass sein Gesicht von meinem nur wenige Zentimeter entfernt war. "Ich weiß, dass du weißt, wessen Zimmer hier ist und in welchem Zimmer du leider leider sterben wirst", flüsterte er in mein Ohr, weswegen ich mich versteifte und mir klar wurde, dass ich in Justins Zimmer sterben würde. "Was ein tragischer Tod, nicht?", diese Provokation machte mir nichts aus, ich wusste, dass ich bald von allem befreit wäre und bei Justin wäre. All meine Hoffnungen auf sein Überleben waren bereits vergangen, weshalb ich mir nur noch wünschte endlich zu sterben. Ich wollte nicht mit gewissen leben, dass Justin gestorben war, nur weil ein alberner Plan daneben gegangen war. Ich wollte, nein ich konnte ich nicht ohne ihn leben, denn mein Herz würde daran zerbrechen, obwohl es jetzt schon kurz vor der explosion steht. Nur noch 22:10 Minuten und ich würde Justin wieder sehen.

JUSTIN

"Bist du dir sicher, dass Samuel mal wieder seine Finger im Spiel hat?", fragte mich Kenny, während ich ins Auto stieg und den Motor startete. "Ja, es fragt sich nur, wo sich der Mistkerl diesmal versteckt", murmelte ich und fuhr den Wagen aus der Parklücke, während Ryan sein Handy rausholte. "Nanu?", hörte ich ihn sagen und runzelte die Stirn. "Irgendeine unbekannte Nummer ruft mich an", wies er uns hin und ging dran, worauf er den Lautsprecher anmachte. "Hallo?", fragte Ryan ins Handy, wobei Kenny und ich gespannt zuhörten. "Hallo Ryan, na wann wird die Beerdigung stattfinden?", hörte ich von einer mir überaus bekannten Stimme und drückte das Lenkrad fest, sodass die Knöchel an meinen Fingern weiß wurden. "Samuel", zischte er und schloss sein Handy schnell ans Navigationssystem um es anzuzapfen. "Genau, ich bin es. Also im Falle, dass ihr Raven noch retten wollt, ihr habt noch knappe 20 Minuten", sagte er provokant, weswegen ich die Augenbrauen hoch zog. "Was faselst du da? Wieso haben wir nur so wenig Zeit?", fragte Kenny auf einmal, ich blieb aber still um ihn im Glauben zu lassen, ich wäre tot, obwohl es schmerzte zu wissen, dass sie unter seiner Gewalt war und das selbe dachte. "Weil eine nette Bombe genau an ihrem Herzen platziert ist, was Klebeband so alles befestigen kann ist erstaunlich", höhnte er, worauf ich laut ausatmete und schneller fuhr, als ich auf den kleinen Display im Auto sah, auf dem ein roter Punkt aufleuchtete. Ryan legte auf und sah mich ernst an, da auch er sah, dass es einer der früheren Apartments meiner Mutter und mir war. "Dieser dreckige Mistkerl", zischte ich und drückte noch fester auf das Pedal. Wenn ihr etwas geschehen sollte, werde ich Samuel bis ans Ende der Welt jagen und töten, ich werde ihn so töten, wie man es sich nicht mal im schlimmsten Horrorfilm vorstellen kann.

Heartbreaker 2 - The ticking heartbombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt