18 - R.I.P

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"Leute, wir haben es geschafft!", rief Ryan, als er aus dem Wagen stieg, da wir nun in der Werkstatt waren. Völlig verwirrt über seine Freude stieg ich aus und wischte mir die Tränen weg. Kenny kam in die Werkstatt, er schien zu verstehen, wieso ich so niedergeschlagen war, denn er war es auch. "Warum freut ihr euch nicht?", fragte er verwundert und sah mich an, da meine Augen wahrscheinlich roter waren als je zuvor. "Moment, was ist los?", fragte er jetzt mit einer besorgten Stimme, was dazu führte, dass mir wieder alle Tränen hoch kamen. Es durfte einfach nicht sein, er konnte nicht tot sein. "Justin hat es nicht geschafft?", fragte er keuchend ohne Stimme und fuhr sich durch die Harre, während ich mein Gesicht verzog und es in meinen Händen vergrub. "Das kann nicht sein, er kann nicht tot sein", hörte ich Ryan wimmern und weinte nur noch mehr. "Alles schien o perfekt zu klappen, ich verstehe das nicht", hörte ich jetzt Kenny fluchen und sackte zu Boden. Bitterlich weinend versuchte ich all die möglichen Gedanken aus meinem Kopf zu löschen und nur zu denken, er sei noch lebendig, doch das war unmöglich. Schreiend schlug Ryan auf den Tisch ein, weswegen Kenny ihn aufhielt und in den Arm nahm. Es war schrecklich. Ich konnte gar nicht sagen, wie schlimm es war, einen so geliebten Menschen verloren zu haben. Ich fühlte mich, als würde man mir mein Herz herausreißen und darauf rumtrampeln. "Er kann nicht tot sein", flüsterte ich mir selber zu und umarmte meine Beine, worauf Kenny und Ryan zu mir sahen. "Raven-". "Nein, er ist nicht tot, ich werde ihn finden!", sagte ich laut und stieg in Justins Wagen, worauf ich den Motor starten ließ. "Raven, er ist tot, du kannst nichts mehr tun, du hast es auch gesehen", wies mich Kenny hin, als er am Fenster stand, ich blieb aber nur stur. "Er ist nicht tot, ich werde es euch beweisen", zischte ich und fuhr los, wobei ich keine Rücksicht nahm auf den Verkehr. Mir war alles egal, außer Justin.

KENNY

"Verdammt, wir hätten sie aufhalten müssen", zischte Ryan, ich aber erinnerte mich an eine kleine Gasse, die sich in der Straße befand, wo der Unfallort war. "Vielleicht...", fing ich an und kratzte mich am Kinn, wobei Ryan verwirrt schien. "Vielleicht hat sie recht, wenn er die Gasse zur Sackgasse genommen hat, müsste er überlebt haben", stellte ich fest und sah, wie er den Kopf schüttelte. "Dort gibt es weit und breit keine Gasse". "Wo kam dann plötzlich der Laster her?", fragte ich Ryan mit hoch gezogenen Augenbrauen und merkte, wi er ratlos wurde. "Siehst du, wir gehen ihn suchen".

RAVEN

Mein Kopf dröhnte wie verrückt und das einzige, was zu hören war, war ein Piepen. Langsam öffnete ich meine Augen und musste bitter feststellen, dass ich gefesselt auf einem Stuhl saß. Der Raum war hell und es sah hier aus, wie in einer ganz normalen Wohnung. Verwirrt sah ich mich um und runzelte die Stirn, da meine Augen weh tan und ich versuchte zu erfassen, woher das Piepen kam. Als ich an mir heruntersah, fing ich an zu schreien, denn eine Bombe war um mich gewickelt und auf dem Timer waren nur noch 40 Minuten zu sehen. Bitterlich weinend sah ich zur Tür und merkte, wie diese aufging. "Scheinbar ist unsere Verräterin wach geworden", hörte ich von einer bekannten Stimme und zog die Augenbrauen hoch. Samuel kam grinsend herein worauf ich anfing zu zappeln und laut zu atmen. "Na, na, na, wenn du dich so schnell bewegst, könnte die Bombe platzen", wies er mich hin und schloss die Tür. "Willst du etwa, dass all deine Organe im Zimmer verteilt werden und du dann nur noch Schutt und Asche bist?", fragte er schelmisch und verschränkte seine Arme. "Der arme Justin, dabei wart ihr doch so ein süßes Paar", neckte er mich und lehnte sich zu mir. "Schade, dass du nun auch sterben wirst, denn er wird dich nicht mehr retten können, ich denke, dass wissen wir beide ganz genau", flüsterte er in mein Ohr, worauf sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildete. "Bring es endlich hinter dich und töte mich", sagte ich mit rauer Stimme und hörte, wie er kicherte. "Nein, so leicht machen wir es uns nun auch nicht, wir werden uns noch schön unterhalten", stieß er aus und nahm sich einen Stuhl, mit dem er sich zu mir setzte. "Fangen wir an".

KENNY

"Justin!", rief ich laut und sah mich um, was Ryan und Chaz mir gleich taten. "Er muss hier irgendwo sein". Nickend durchwühlte Ryan die Müllsäcke und blieb auf einmal perplex still. "Das musst du dir ansehen Kenny".

RAVEN

"Was glaubst du? Ist Justin noch am Leben oder nicht?", fragte Samuel seinen Freund amüsiert und lachte dabei, während ich ihn verhasst ansah und mir nichts anderes wünschte, dass Justin kommen würde und ihn auf die erdenklich schlimmste Weise foltern würde, wobei es zum ersten mal mein Wunsch war. "Nein, der hat nicht überlebt, glaub mir", lachte der brünette Mann und grinste mich schelmisch an, meine Augen blieben dennoch nur auf Samuel. "Ach Raven, wieso siehst du mich denn so an? Ich habe dir doch bei so vielen Dingen verholfen, genauso wie ich deinem süchtigen Daddy geholfen habe", raunte Samuel, worauf ich meine Zähne zusammen presste. "Er ist nicht Drogensüchtig", zischte ich und hörte erneut, wie beide auflachten. "Jetzt vielleicht nicht, da ich ihm früher immer den Stoff besorgt habe, warum denkst du, waren wir so gute "Freunde"?", fragte er lachend, was mich nur noch sauerer machte. "Lass gut sein Raven, du hast nur noch 30 Minuten zu leben".


Heartbreaker 2 - The ticking heartbombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt