QUATORDICI (x)

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Viola hatte mich angestarrt und Cordelia hatte mich seltsam angesehen.

Leonardo hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt und ging voraus.

„So woher kennst du die zwei? Sind sie Töchter eines Capos? Sehr unterschiedliche Schwestern. Oder ist eine nur eine Freundin?", quetschte er mich vertraulich vorgebeugt. „Nun ja...", versuchte ich mich raus zureden als Cordelia sich an Leonardos Arm hängte. „Was heckt ihr aus?", fragte sie und klimperte mit den Wimpern. Leonardo nahm seinen Arm von mir und legte ihn um Cordelia. „Nichts wichtiges", wiegelte er ab. Ich entfernte mich unauffällig. „Was denn, wenn es nichts wichtiges ist?" Seine Antwort hörte ich nicht mehr da ich mich nach hinten fallen liess und zu Viola sah. Sie lief gedankenverloren hinter uns hin während Fabio ihr an der Backe klebte. Sie ignorierte ihn und er bemerkte davon nichts und schwafelte immer weiter. Ich wartete bis sie zu mir aufgeschlossen hatten und hängte mich an Violas andere Seite. Sie sah überrascht zu mir und verdrehte die Augen genervt und nickte in Fabios Richtung. „Und Fabio was tust du heute noch?" Verwundert sah er zu mir. „Na, ich bin doch mit euch unterwegs?" Er sah verschwörerisch über Viola zu mir und meinte: „ Einer der Giusios ist auch da" Überrascht sah ich ihn an. Er nickte stolz. Neugierig sah Viola zwischen und hin und her. „Wer sind diese Giusios?" „Die wichtigste Familie im Drogengeschäft", sagte Fabio rundheraus. Erschrocken sah Viola ihn an. Er schien es nicht zu kapieren während auch ich ihn fassungslos beobachtete. „Aus welcher Familie bist du eigentlich? Ich habe noch nie was von dir gehört", fragte er an Viola gewandt. Gross sah sie ihn an. „Trianata? Malori?", riet er. „Ähmm...", sagte sie unbehaglich. „Sie ist meine Verlobte", fiel ich dazwischen. „Ach echt?", verblüfft sah er mich an. „Ich wusste gar nicht dass du verlobt bis!" Er musterte Viola mit neuem Interesse. Viola sah mich fassungslos an. „Nun ja nicht ganz. Aber wir denken über ein Bündniss nach", schob ich schnell nach. „Ach tatsächlich?" „Ja. Meine Familie und ich sind uns noch nicht sicher Riccardo es wirklich wert ist", sagte Viola hochnäsig. „Wer ist dann deine Familie?" „Eine ausländische", sagte sie schwammig. Sie konnte wirklich gut improvisieren. Ich fügte mich und lächelte gezwungen. Fabio beugte sich zu mir. „Die hat wirklich Feuer. Sie wird sicher eine gute Anführerin werden" „Ich kann euch hören", merkte Viola immer noch hochnäsig. Ihr schien das ganze riesigen Spass zu machen denn sie musste sich arg zusammennehmen wie ich im Augenwinkel sah. In ihren Blick loderte aber auch Wut. „Riccardo wird wahrscheinlich nur noch einen Deal mit den Giusios machen müssen und dann sollte er es wert sein", Fabio beschwichtigend. „Das hoffen wir doch", sagte Viola und sah mich unergündlich an. „Und Cordelia? Ist sie auch eine Clan-Tochter?", fragte Fabio neugierig und sah zu den Turteltäubchen vor uns. „Nein, sie ist bloss eine Freundin von hier. Sie weiss nichts von unseren Geschäften", sagte Viola schnell. Enttäuscht sah er zu Viola. Sie sah ihn mitleidslos an. Er hatte wohl auf eine gute Partie für seinen Bruder gehofft. „Werden nur Leute aus der Mafia zur Party kommen oder auf Normalsterbliche?", erkundigte sie sich nebenbei. „Nein es kommt nur einer der Giusios die anderen sind vom Pöbel", sagte er lachend. Viola lachte maliziös. Es war als wäre sie nie etwas anderes gewesen als eine verwöhnte und arrogante Mafiatochter. „Dann lasst uns gehen. Ich halte es keinen Moment länger in diesen nassen Kleid aus", sagte sie und deutete auf ihr angetrocknetes Kleid. „Ach ja! Das tut mir ja so leid dass ich dich einfach hinuntergeschubst habe!", sagte Fabio reumütig und blickte sie leicht furchtvoll an. Sie sah ihn kalt an und liess ihn noch ein bischen zappeln. Wie ein Killer. „Weisst du, Riccardo hat mich auch schon mal über den Abgrund geworfen", erzählte sie seufzend. Fabio kratzte sich unbehaglich am Kopf. „Ach tatsächlich?" „Ja", sagte sie und lächelte mich unheimlich an. Sie wollte ihm nur Angst einjagen. Natürlich. Sie schmiedete keine grausamen Rachepläne. Das würde nicht zu ihr passen. Dann schenkte sie auch Fabio dieses Lächeln und klatschte in die Hände. „Also lasst uns zu euch nach Hause gehen damit ich nicht länger in diesem unangenehmen, klebrigen Ding feststecken muss!" Eifrig nickte Fabio. „Natürlich. Das Meerwasser muss furchtbar jucken." Viola spielte unauffällig mit ihren nassen Haaren. „Das tut es." „Dann sollten wir natürlich nicht noch länger hier herum zu dümpeln." Er machte sie zu seinen Bruder auf und flüsterte mir im Gehen ins Ohr. „Du solltest dich mehr um deine Verlobte kümmern. Sie wird dir sonst noch dein Leben zur Hölle machen." Viola schien Fuchsohren zu besitzen, denn sie lächelte süffisant.

Als er gegangen war sah sie mich belustigt an. „Verlobte, huh?" „Tu nicht so. Dir gefällt es die Diva zu spielen die jeden einfach umlegen lassen könnnte", erwiderte ich verlegen. Sie zuckte die Schultern und lächelte mich selbstgefällig an. „Ich mag es vorallem dich herum zuschubsen können und du kuschen musst" „Ich kusche vor dir? " , fragte ich erstaunt. „Natürlich tust du das. Alle grossen Männer Italiens stehen unter der Pantoffel einer Frau", sagte sie mit einem Augenaufschlag.


Ein Sommer in der HeimatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt