DIECI (x)

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"Machst du wirklich Geschäfte mit der Mafia?", fragte ich ihn immer noch ungläubig. "Ja", antwortete er ohne zu zögern. "Aber warum hast du mir das Gegenteil auf dem Schiff gesagt?" Er fuhr sich durch die Haare. "Ich habe tatsächlich ein paar Probleme mit der Mafia aber es ist auch so besser so oder so nicht erkannt zu werden." Verständlisslos sah ich ihn an. "Und du heuerst die Leute an um den Müll illegal in das Meer zu entsorgen?" Er zuckte mit den Schultern. "Jetzt zurzeit ein notwendiges Übel" Wütend sprang ich zu ihn an und war kurz davor ihm den Kragen zu nehmen, was nicht geklappt hätte weil ich kleiner war als er aber ich war ausser mich wegen seinen anteilslosen Worten. Bedrohlich kam ich näher und rief ihn stark zurecht. "Du kannst nicht einfach unsere Welt kaputtmachen nur weil du dadurch Geld verdienst! Hast du dieses wunderschöne Meer gesehen? Wenn du Plastik, Müll reinwirfst machst du das kaputt! Dann kannst du dir den Tourismus sonst wohin stecken!" "Du verstehst nicht! Ich muss das tun!", entgegnete er mir mit angespannten Kiefer. Er lenkte mich damit. Er wusste bestimmt das es mich verwirrte. Noch wütender schleuderte ich zurück. "Wie du kannst nicht aufhören?! Ist dir das Geld zu sehr ans Herz gewachsen?! Oder bist du drogensüchtig?" "Nichts davon trifft zu." Er blieb immer noch überraschend ruhig was mein sonst so enstspanntes Temperament noch mehr anheizte. "WAS verstehe ich nicht? Denkst du ich bin blöd?" "Du verstehst gar nichts ,du hast doch nur ein paar Schmuse-Romane darüber gelesen und denkst dass du jetzt die Expertin bist. Dabei hast du nicht die geringste Ahnung vom Alltag der Mafia!", schrie er mir nun auch entgegen. Zufrieden ihn endlich aus der Reserve gelockt zu haben musterte ich ihn. "Was vestehe ich nicht? So schwer wirst du es ja wohl nicht haben. Um dich kümmert sich doch niemand als Handlanger." "Ich bin kein Handlanger", knurrte er. "Ach ja, ich vergass. Du bist ja ein Umweltverschmutzer, herzlichen Glückwunsch. Wenn deine Story doch nur halb gelogen ist was ist dann mit deinem Daddy? Ist er schwer krank weshalb du die Welt zerstören musst? Brenn die Welt nieder nur damit deine Familie happy ist, oder etwa nicht?", reizte ich ihn weiter und trat weiter auf ihn zu. Ich war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt und es gefiel mir irgendwie wie er um seine Fassung ringen musste. Soll er mich doch schlagen. Ich würde ihn so lange reizen bis ich ihn wenigstens ein bischen Gewissen eingetrieben hatte. "Komm noch näher und und du klebst an mir wie ein Mosquito", versuchte er mich zu provozieren und ignorierte meine Antwort. Ich lächelte ihn unbeeindruckt und stichelte weiter. "Was ist mit deinem Daddy? Warum willst du mir nicht antworten? Ist er der Capo oder wie?" Betroffen sah er mich an. Ich lächelte süffisant. Voll ins Schwarze. "Und du machst die Drecksarbeit für Daddy. Redest mit den Spitzeln, wickelst die Deals ab während er die Kohle einsackt." Ich ging soweit dass ich ihm sogar tröstend über den Arm strich. "Oh armer Junge. Du hast ja mein vollstest Verständnis." "Lass das!", stiess er zwischen den Zähnen hervor. Ich lächelte zähnebleckend. "Was denn? Das?", fragte ich und ich wusste nicht woher ich den Mut nahm und ihm einfach über die Brust strich. "Ach dir laufen die Mädchen bestimmt reihenweise hinterher." ich näherte mich seinem Ohr und flüsterte ihm stichelnd ins Ohr "Mit wie vielen Mafiatöchtern bist du wohl schon im Bett gewesen um die Bündnisse zu stärken?" Ruckartig stoss er mich von sich weg und hielt mich auf Armlänge. "Du hast wirklich keine Ahnung" "Wirklich? Ich denke als Nachfolgecapo lebt es sich gut" "Nicht wenn der alte Capo im Knast sitzt und du deine Position wieder festigen musst", stiess er hervor. "Also ist auch hier ein Generationenwechsel vorhanden. Ich hab ja nur von deinen Camorra-Vettern gehört. Du bist noch ein Babymafiosi. Du weisst nicht was mehr Schwierigkeiten als Ertrag gibt und probierst alles mal aus. Tsetsetse" Riccardo hatte seine Hand weggenommen und ich umkreiste ihn wie ein Raubtier seine Beute. "Ohne Schutz, in der bösen, bösen Welt. Nicht die geringste Ahnung wie man so einen Clan führt. Ohne Bündnisse die mit dem Weggang deines alten Capos alle nichtig wurden. Du brauchst aber Bündnisse wenn du nicht bei dem nächsten Aufstand, der bei deiner unsicheren Position wohl bald kommen wird, umkommen willst." Ich trat von hinten an ihn heran und flüsterte ihm ins Ohr. "Dein Vater hat dich ohne Vorwarnung ins Haifischbecken geworfen und jetzt dümpelst du dort rum und versuchst verzweifelt selbst einer zu werden." Plötzlich wirbelte er mich herum und presste seine Lippen auf meine. Ich versuchte mich strappelnd zu wehren doch er hielt mich zu fest. Gierig platzierte er um meinen Mund kleine Küsse und wanderte meinen Hals hinunter.

Ein warmes Prickeln folgte nachdem seine Lippen meine Haut berührt hatte. Mein Widerstand erstarb und ich hing willenlos in seinen Armen und genoss das seltsame Gefühl. Ich vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren und lehnte mich näher an den Mafiosi heran. Er drückte mir seine weichen Lippen wieder auf die meinen. Ein leises Seufzen entwischte mir. Darauf öffnete er seine geschlossenen Augen und sah mich erschrocken an. Er löste meine Hände und trat ein paar Schritte zurück. Vor den Kopf gestossen sah ich ihn an. „Was soll das? Erst küsst du mich und dann wieder nicht?" „Ich hätte das nicht tun sollen" ,sagte er kopfschüttelnd und fuhr sich durchs Haar. „Wieso nicht?" „Ich darf mich nicht ablenken lassen! Und noch dazu etwas mit einer Anti-Mafia-Tante was anfangen!" „Reduzierst du mich auf das? Und warum hast du mich dann geküsst?", fragte ich ihn herausfordernd mit verschränkten Armen. Der Wind blies kalte, feuchte Meerluft durch meine leichten Kleider. „Das geht einfach nicht! Du verstehst nicht Viola! Ich kann einfach nicht auch wenn ich es wollte!" Immer noch aufgewühlt liess er mich ratlos an der Klippe stehen.

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Wie fandet ihre die Kussszene? War meine erste. Sexay oder völlig unrealistisch? Ich liebe es mit Cliffhanger aufzuhören. Bis morgen.

I'm out bitches

Ein Sommer in der HeimatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt