SEDICI (x)

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Bis jetzt waren nur wir schon da. Die Feier würde draussen auf der planierten Terrasse stattfinden. Auf einem Marmortisch stand eine Bowle mit Gläsern. Ich gesellte mich zu Cordelia die schon an einem Glas nippte. Neugierig schnappte ich es ihr aus der Hand und schnupperte. Der Alkohol betäubte gleich meine Nase und überwältigt gab ich es der irritierten Cordelia zurück. „Harter Tubak" Sie drückte mir ihr Glas wieder in die Hand. „Nun ja wir wollen ja für Stimmung sorgen. Trink", forderte sie mich auf. Zögerlich sah ich den farbigen Inhalt an mit den Eiswürfeln. „Ich weiss nicht wie ich auf Alkohohl reagiere", gab ich zu denken. „Deshalb sollst du es ja auch ausprobieren", sagte sie und kippte das elegante Glas in die Richtung meines Mundes. „Das wächst hier auf deinem Mist. Nur dass du das weisst", murmelte und nahm einen Schluck. „Was soll denn hier passieren?" Ne Menge wenn ich an alle diese Mafiaerben dachte. Für einen kurzen Moment betäubte der Schnaps mein ganzes Gesicht bevor er brennend die Kehle runterrann. Ich hustete und verschütte knapp die Bowle. In meinen Hustanfall nahm mir jemand das Glas weg. „Ich denke das genügt wohl für heute", bestimmte Riccardo und stellte das Glas auf den Marmortisch. „Das wäre wohl das Beste", stimmte ich röchelnd zu. „Wie kann man so empfindlich auf so einen Schwachstrom reagieren?", fragte Cordelia fassungslos und lachte mich ungläubig an. Riccardo ignorierte sie und ging zu Leonardo der sich wieder mit Giuseppe unterhielt. Ich wischte mir die Tränen ab und lehnte mich an den Tisch. „Was machen wir eigentlich wegen unserer angeblicher Verlobung? Ich denke nicht dass weder meine Eltern oder meine Nonni es toll fänden wenn ich mich mit einem fremden hier verloben würde" „So fremd sind wir uns auch nicht mehr" „Ach wirklich? Ich weiss ausser deiner kriminellen Seite und deinen Namen überhaupt nichts über dich" „Naja als Verlobte hat man ja eigentlich genau dafür Zeit." „Aber wir sind nicht verlobt!", erwiderte ich heftig. „Keine Sorge ich werde uns schon hier raus manövrieren." „Das hoffe ich für dich", sagte ich hicksend. „Du hast schon Schluckauf?" „Oh tut mir leid, meine Leber ist noch intakt", gab ich bissig zurück. Lachend legte er den Kopf in den Nacken. Warum mussten immer alle wegen mir lachen? Eingeschnappt sah ich ihn wütend an. „Oh was hat er jetzt angestellt?", fragte Giuseppe schmunzelnd als er sich zu uns gesellte. Mein Schluckauf tat der Antwort genüge. „Oh je. Du hast Schluckauf und dein Verlobter macht sich drüber lustig", sagte er mitfühlend. Überrascht sah Riccardo ihn an. „Du weisst es?" „Leonardo hat es mir gleich gesagt als ich angekommen bin und sie sich umgezogen hat" „Aha..." „Giuseppe, wohnst du auch auf Favignana?" „Aber nein. Ich besuchen hier nur ein paar Leute" „Können wir unter vier Augen was besprechen?", fragte Riccardo unvermittelt. Überrascht blickte Giuseppe zu ihm. „Warum denn?" „Wegem dem Geschäft" „Aber darf dass deine Verlobte dann nicht hören?" „Doch..." „Na also. Dann bereden wir das drinnen" Ich klimperte Riccardo mit den Wimpern an und folgte Giuseppe grinsend. Er schien sich hier auszukennen denn er öffnete selbstsicher eine Türe und setzte sich auf einen der Sessel. Ich liess mich ebenfalls auf einen plumsen und sah die zwei Kerle neugierig an.

Sie fingen zuerst über Qualität und so zu reden und bald fielen mir fast die Augen zu es war so langweilig. Ich stützte mich schwer auf meine Hände sah zu wie sie sich lebhaft über Lieferwege und dergleichen unterhielten. „Deine Verlobte kann sich anscheinend nicht so sehr für das Thema erwärmen", bemerkte Giuseppe nach einer Weile frech. Ich streckte ihm träge die Zunge raus. „Ich denke wir haben das wichtigste besprochen sonst fällt dir Viola noch vom Sessel" Sie schüttelte sich die Hände und erhoben sich. Ich gähnte mit vorgehaltener Hand und streckte mich. Galant hielt Giuseppe mir die Hand hin. Lächelnd nahm ich sie geziert an. Riccardo hatte die Tür geöffnet und laute Musik dröhnte durch die Wände. Jetzt war die Party im Gange. Ich lief den Weg zurück zur Terrasse und liess die Jungs hinter mir. Sie hatten eine kleine Bar aufgestellt und viele Leute tummelten sich draussen. Cordelia kam strahlend auf mich zu. „Wo warst du so lange? Schau wie viel Leute gekommen sind! Jetzt können wir feiern!", schrie sie und zerrte mich nach draussen auf die Tanzfläche. Ich hüpfte einfach im Beat mit während Cordelia neben mir mit einen Typen tanzte. „Deine Tanzkünste sind umwerfend", sagte Riccardo kopfschüttelnd und reichte mir ein Glas.Misstrauisch roch ich daran. Ich bemerkte Alkohol doch nicht so fest wie vorhin bei der Bowle. „Was ist das?", rief ich. „Hat Giuseppe mir gemixt. Keine Ahung. Schmeckt gut" Ich nahm einen Schluck und reckte den Daumen nach oben. Ich nahm noch ein paar Schlucke und mir wurde ganz leicht im Kopf. Plötzlich war ich ganz hibbelig und nahm Riccardos Hände. Er stellte sein Glas ab und legte seine Arme wie in einem traditionellen Tanz um mich. „Haha! Tanzen wir jetzt Walzer?!", rief ich lachend und wirbelte herum. „Ich weiss nicht wie der geht", sagte er ebenfalls lachend zu mir gebeugt. Ich sah zu ihm hinauf und die Farben kamen mir so grell und verführend vor wie sie in der Luft waberten. „Siehst du die schönen Farben? oll abgefahren! Was hat der in den Drink getan?" „Interessiert mich nicht. Egal was es auch war. Es ist gut" Lachend hopsten wir über die Tanzfläche bis wir wieder stehen blieben. „Denkst du er hat uns Drogen gegeben?", fragte ich ihn in einem Anflug von Ernsthaftigkeit. Wir überlegten beide einen Moment lang und brachen dann wieder in Lachen aus. „Ist auch egal", meinte ich kichernd. Riccardo beugte sich zu mir hiunter und ich sah alles in unglaublicher Schärfe. Seine Barstoppeln, den leichten Schweissfilm, wie er gebannt auf meine Lippen sah. Ich lehnte meine Stirn an seine. „Küsst du mich jetzt?" „Vielleicht." „Denkst du wir sind auf Drogen?" Ich starrte nun auch auf seine Lippen. „Vielleicht", murmelte und presste seine Lippen auf meine.


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Damm, damm, daaam! Ab nächsten Montag wird es eine Woche keine Updates geben weil ich im Klassenlager bin. Joah das wars.

I'm out.

Ein Sommer in der HeimatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt