„Oha, das muss Schicksal sein!", rief mir meine beste Freundin aufgeregt entgegen. Mit einem „Psst!" bremste ich ihre Euphorie. Die restlichen Leute, die hier auch Urlaub machten, mussten ja nicht wissen, was ich Sophie gerade am Telefon erzählt hatte: nämlich die ganze bisherige Story, vom Anfang bis zu meinem jetzigen Zeitpunkt, inklusive einer detaillierten Beschreibung von Manuel. „Wahrscheinlich war alles so vorhergesehen!", freute sich Sophie immer noch. „Meinst du?", fragte ich zweifelnd. „Schließlich waren Ben und ich doch ein recht glückliches Paar..." Dieser Kommentar erntete von Sophie nur ein verächtliches Schnauben und ich konnte mir gut vorstellen, dass sie energisch ihren Kopf schüttelte. „Vergiss diesen Ar...Blödmann!" Vielleicht hatte sie recht. Ben war wirklich nur ein Fiesling, ganz im Gegensatz zu Manuel. Ich seufzte verträumt und realisierte erst danach, dass ich das wirklich gemacht hatte. Ich hörte wie Sophie lachte. Sofort wurde ich rot, auch wenn meine Freundin das zum Glück nicht sehen konnte. Aber sie wusste sowieso schon Bescheid und selbst ich hatte es letztendlich eingesehen: Ich war in Manu verliebt. Und diesmal war es keine einfache Schwärmerei, nein, es hatte mich richtig erwischt. „Bestimmt würdet ihr gut zusammenpassen." Ich wurde etwas trauriger. „Ich weiß nicht mal, ob er eine Freundin hat." „Na dann finde es doch einfach heraus!" Das stellte sie sich so einfach vor! „Wie denn?" „Keine Ahnung, ich will den Typen doch auch gar nicht." Tja, anscheinend hatte sie auch keinen blassen Schimmer. „Trotzdem danke", sagte ich und wir verabschiedeten uns anschließend.
Ich beschloss, mich von meinem Gefühlschaos abzulenken, und zwar mit einem ganz einfachen Mittel: Nintendo zocken. Schon früher besaß ich einen Nintendo DS Lite, und vor kurzem erst hatte ich mir einen 3DS geholt. Ich kramte ihn und das Spiel The legend of Zelda, the Ocarina of time aus meinem Rucksack heraus und suchte mir auf dem Feriengelände eine Parkbank, auf der ich ungestört spielen konnte. Hierzu muss ich noch kurz etwas anmerken: Wer denkt, dass Mädchen ganz geduldig und ruhig zocken, sich nicht groß über Sachen aufregen und sich untereinander helfen, falls man mal nicht weiterkommt, der hat sich gewaltig geschnitten. Ja, am Anfang ist alles schön und gut, aber schon nach fünf Minuten fängt alles mit einem simplen „Lauf doch mal schneller!" an, bald steigert man sich zu einem „Boah ey will das Spiel mich verarschen?!" hoch und das führt dann zu einem sehr aggressiven Spielverhalten, einer Mischung aus Beschimpfungen und wilden Kombinationen, von Knöpfen, die man so schnell wie möglich drückt. :D Ich war noch nicht so aggressiv, aber doch ziemlich genervt, als ich nach einer Weile bei einem Dungeon nicht mehr weiterwusste. Ich stoppte kurz und schaute ratlos auf den Bildschirm. Ich bekam fast einen Nervenzusammenbruch, als ich hinter mir eine bekannte Stimme hörte. „Ah, die Stelle kenn ich, da hab ich mich auch schonmal verirrt." Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, setzte sich Manuel neben mich und zeigte mir, wohin ich gehen musste. Auch als das Problem gelöst war, saßen wir noch nebeneinander und redeten, während wir abwechselnd weiterspielten. Die ganze Zeit über hatte ich ein Kribbeln im Bauch und manchmal berührten sich unsere Hände, wenn der eine den Nintendo an den anderen weitergab. „Du kennst dich echt gut mit Games aus", meinte ich. Manuel drehte seinen Kopf zu mir. „Ich zocke ziemlich viel in meiner Freizeit", gab er lächelnd zu. Mir wurde ganz warm ums Herz. Dieser Junge machte mich einfach fertig, wenn er mich ansah. Schnell grinste ich zurück. „Cool, ich nämlich auch", erwiderte ich. „Ich singe aber auch ziemlich viel und nehme seit mehreren Jahren Gesangsunterricht, schreibe ab und zu auch mal meine eigenen Songs." „Hört sich so an, als wärst du sehr musikalisch. Ich spiele Piano, ich habe es mir selbst beigebracht", erzählte Manu. „Wirklich?" Ich war echt beeindruckt. Manuel nickte. „Ich schau auch ziemlich viele YouTube Videos." Manuel verspannte sich etwas und fragte mich knapp: „Welche YouTuber genau?" Ich überlegte kurz. „Applewar Pictures, iBlali, Julien Bam, von den Let's Playern Honeyball und Tyraphine, außerdem schau ich auch gerne Ambre Vallet, eine Sängerin, mit der ich auch schon einige Videos gemacht habe", antwortete ich. Er schien sich sichtlich zu entspannen und erkundigte sich dann nach meinem YouTube Kanal. „Machst du auch Videos?", fragte ich ihn. „Nein", meinte er schnell. „Schade, ich hätte mir dich gut als Let's Player vorstellen können." „Vielleicht mach ich irgendwann YouTube, als Hobby." Ich nickte. „Ich fände es echt nice!", meinte ich und lachte. Manu lachte mit, musste sich dann aber gleich verabschieden. „Wir essen jetzt. Bis zum nächsten Mal!" „Ja, bis bald!" Seelig lächelnd machte ich mich auf den Weg zu meiner Familie, die bestimmt auch gleich zu Mittag aß.
Aufgrunddes Treffens mit Manuel war ich sehr gut gelaunt und es wurde ein sehrentspanntes Mittagessen. Auch Zoe nervte mich heute nicht, wir unterhielten unsin unserem Zimmer auch noch viel über YouTuber und über meine Musik, denn auchZoe mochte meinen Kanal und meine Songs. Zoe war nicht so interessiert daranVideos zu machen, sondern war eher auf Instagram oder Twitter aktiv, wusstealso immer über alles im Internet Bescheid. Wir beide schalteten unsere Handysein und zeigten uns gegenseitig lustige Videos, Bilder oder Tweets. Zoe schriebgerade mit ein paar Leuten auf Twitter, als sie plötzlich verharrte. „Was istlos?", fragte ich sie. „Hast du nicht mal ein Lied geschrieben undveröffentlicht, das One summer in love heißt?" „Ja." Ich setzte mich zu ihr aufihre Bettkante und blickte mit auf ihr Handy. „OMG, dann wirst du vielleichtbald total berühmt! Schau dir diesen Tweet an!" Jemand hatte gepostet, dass ereinen totalen Ohrwurm von diesem Lied hätte und es ihm sehr gefallen würde.„Ist ja schön, wenn jemand der Song gefällt, aber was ist so besonders daran?"„Na sieh dir doch die Person an, die das geschrieben hat!" Zoe war wirklichtotal aus dem Häuschen. „GermanLetsPlay", lies ich vor. Den Namen hatte ichwirklich schon mal gehört. „Mensch, ich habe dir doch zuhause noch eine FolgeHappy Wheels von ihm gezeigt!" Meine kleine Schwester zeigte mir den YouTubeKanal. Er hatte mehr als 1,6 Millionen Abonnenten. „Aber wie kommt so jemandberühmtes auf die Musik von mir?", fragte ich ahnungslos. „Ich weiß es nicht,aber es ist super!" Gemeinsam schauten wir uns noch eine weitere Folge HappyWheels an. Nach einem besonders schweren Level, meinte GermanLetsplay,abgekürzt GLP: „Easy! Ich bin viel zu gut für dieses Spiel, ich bin einfach derBeste!" Und ich erstarrte.
Würde mich sehr über Kommis freuen ^-^
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Ein Urlaub ohne Maske
FanficMiriam hat überhaupt keine Lust auf einen öden Familienurlaub. Viel lieber wäre sie bei ihrem Freund Ben und ihrer besten Freundin Sophie geblieben! Doch eine verhängnisvolle SMS und ein geheimnisvoller Junge mit grünen Augen ändern alles. Sogar ihr...