26. Kapitel

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Sprenkelpfote
Es ist so weit...
Eine sanfte Stimme ertönte. Immer noch leicht müde hob ich meinen Kopf. Langsam legte ich ihn auf die Pfoten und schloss noch mal die Augen. Anscheinend habe ich mir die Stimme eingebildet.
Es ist so weit...
Es hauchte wieder leise und drang an mein Ohr. Ein kühler Luftzug streifte über mein Schulter und sofort saß ich aufrecht im Nest. Zischend zog ich die Luft ein. Der kalte Schmerz durchfuhr mich komplett.
Gehe los und führe die großen Vier...
Die Stimme erhob sich erneut. Zuerst verstand ich nicht, aber dann durchfuhr mich eine stärkere kalte Brise. Jetzt verstand ich.
Ich hievte mich aus meinem Nest und lief zum Kräutervorrat. “5 Bündel...“ murmelte ich leise. Langsam legte ich mir 5 kleine Kräuterbündel zurecht. Dann holte ich mir noch 5 große Blätter und schnürte jedes einzelne zu. Ich rollte sie vorsichtig zusammen und legte sie zum Eingang. Langsam schleppte ich mich zu Sonnenherz. Ein müdes Funkeln blitzte auf. Als er mir sah, stand er noch schlaftrunken auf.
“Es ist so weit...“ murmelte ich ihm leise zu. Seine Augen öffneten sich und er warf mir einen wissenden Blick zu. Er kam auf mich zu und stupste an meine Nase. Dann senkte er seinen Kopf und raunte mir zu “Du wirst den Sternen Clan stolz machen. Pass aber gut auf. Diese Prophezeiung wird keine leichte werden. Versprich mir eins, dass du auf alle aufpassen wirst. Es ist deine große Verantwortung. Du wirst mir fehlen. Komm wohl behalten mit den anderen Vier zurück.“ Er wich zurück und warf mir noch einen traurigen aber stolzen Blick zu.
Eine kleine Träne rollte langsam runter und ich wendete mich ab. Am Eingang packte ich die 5 Bündel. Ich drehte mich noch mal um und sah in die stolzen Augen von Sonnenherz. Er richtete sich auf und sah mich zum letzten mal an.
Ich neigte ehrfürchtig den Kopf und lief raus in die kühle Morgenbrise. Ich steuerte direkt zum Kriegerbau. Ich trat langsam ein. Schnell durchsuchte mein Blick alle Nester und ich ging zielstrebig zu ihr.
Sanft berührte ich sie. Ein müdes grünes Blitzen war zu sehen. Sie richtete sich auf und ging mit mir aus dem Bau. “Es ist so weit...“ sagte ich mit zitternder aber feierlichen Stimme.
Sie nahm sich ein paar Bündel und ich nahm des Rest.
Seite an Seite gingen wir auf den Lagerausgang zu. Unsere Felle berührten sich und wir gingen langsam aber sicher durch den Ausgang.
Der Wald erstreckte sich in seiner vollen Größe.
Dies war der Anfang der Reise...

Die Prophezeiung der großen VierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt