33. Kapitel

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Funkenblitz

Ich musterte Nebelwald noch kurz amüsiert bevor ich den Blick zu Sprenkel wandern ließ. Ich machte kurz durch ein zucken des Schweifes auf mich aufmerksam. Sprenkel legte den Kopf leicht schief und nickte mir zu.
Unsicher fing ich an: “Wollen wir weiter gehen? Immerhin haben wir noch einen Auftrag.“ ich grinste kurz erleichtert und blickte in die Runde.
“Gute Idee.“ stimmte Efeu zu. Nebelwald ging zu Hummelpfote rüber und versuchte ihn zu wecken, während Sprenkel zu mir ging.
Als Hummelpfote endlich verschlafen, aber auf seinen eigenen vier Pfoten stand, gab Sprenkel das Signal, dass wir los gehen sollen.
Langsam setzte sie sich in Bewegung bis sie ein schnelles Tempo einlegte.
Ich folgte ihr bis ich neben ihr an der Spitze ging.
Eine gefühlte Ewigkeit gingen wir schweigend ohne Rast nebeneinander her. Alles verlief bislang ziemlich gut bis auf, dass alle langsam erschöpft waren. Sprenkel hat ihr Tempo aufgegeben und humpelte langsam auf wunden Pfoten. Nebelwald, Hummelpfote und Efeu versuchten hinter uns das Tempo schleppend zu halten.
Mich hat schon alle Kraft verlassen, als ich zusammen zuckte. So schnell ich konnte wirbelte ich herum in Angriffsposition. Die Anderen hatten auch das Rascheln und Knacken bemerkt und Taten es mir gleich.
Unordentlich und ausgemergelt versuchten wir verzweifelt ein starkes Bild abzugeben.
Plötzlich fuhr etwas aus dem Gebüsch auf uns zu und blieb mit einem Krachen vor uns zum stehen.
Erleichtert atmete ich aus, als ich sah, dass dort nur eine einzige Katze stand.
Alle hielten ihre Position und starrten die Katze misstrauisch an.
Wir wussten alle, dass wir in schlechter Verfassung und nicht bereit für einen Kampf wären, aber wir durften keine Schwäche zeigen.
Eine Schwäche wäre für uns der sichere Tod.
Wir standen alle bereit, aber es blieb nur bei der einen Katze. Langsam ging sie auf uns zu. Sie starrte und an, doch in ihrem Blick lag keine Feindseligkeit. Es war eher Neugier. Unser Misstrauen verschwand vollkommen, als sie sprach “Seid willkommen in der Fremde. Es kommt nicht oft vor, dass jemand in diese abgelegene Ecke kommt. Was hat euch hierher verschlagen? Ach wo bleiben meine Manieren. Ich bin Sichel, der Anführer des blutroten Traumes. Wir sind eine Gruppe aus Katzen, die an den blutroten Traum gebunden sind.“
Mein Misstrauen kam mit einem Schlag bei dem Wort 'blutrot' zurück. Ich kniff fast unmerklich die Augen zusammen. Beiläufig musterte ich den  dunkel getigerten Kater, während Sprenkel leicht vortrat.
Sie erhob mutig die Stimme. Ich hörte nicht genau zu, da ich den dunklen Tigerkater einschätzte. Er war weiß-schwarz getigert mit stechend grünen Augen.
Sprenkel endete mit ihrer kurzen Erklärung, die knapp formuliert und ohne viele Details geschildert wurde. Sprenkel ist anscheinend auch misstrauisch geworden, da sie dem Fremden nicht alles anvertraut hatte.
Sichel sah uns alle kurz durch. “Kommt mit Freunde ich führe euch zu unserem Lager. Dort könnt ihr euch stärken und ein sicheres Nachtlager findet ihr dort auch.“
Ich kniff die Augen zusammen und nickte.
Sichel sah mich freundlich an und ging los.
Erschöpft schleppten wir uns hinterher. Es könnte eine Falle sein. Wir wären alle ausgeliefert, aber er wirkte so vertrauenswürdig. Jeder hätte das gleiche getan in unserer Situation oder?
Vielleicht liefen wir auch in unser sicheres Verderben...

Die Prophezeiung der großen VierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt