Wiedergefunden

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Als wir in der Innenstadt angekommen waren, entschieden wir uns dazu, uns aufzuteilen. Und so kam es nun, dass ich mit Niall die Straßen entlanglief und nach meinem ausgerissenen Bruder Ausschau hielt.

Gerade drückten wir uns durch die Menge  von angetrunkenen Leuten vor einem der wohl angesagtesten Clubs hier. Ich hasste solche großen Menschenansammlungen. Und da passierte auch schon das, was eben schnell passieren konnte, wenn so ein großes Gedränge herrschte:  Einen Moment hatte ich nicht aufgepasst wo Niall hinlief und schon stand ich alleine da.

Hektisch drehte ich mich im Kreis, doch ich konnte den Blondschopf nirgendwo entdecken. Ich war nunmal nicht die Größte, also stellte ich mich auf die Zehenspitzen, doch auch das half nichts.

Seufzend griff ich also nach meinem Handy um ihn anzurufen, als sich plötzlich ein Arm um meine Taille legte. Erschrocken zuckte ich zusammen.

"Ganz allein hier?", lallte eine mir nur zu vertraute Stimme. Ängstlich drehte ich mich um und schaute in das Gesicht meines Bruders. Meines verdammt betrunkenen Bruders.

"Louis?!", den stechenden Geruch nach Alkohol ignorierend, nahm ich ihn fest in den Arm. "Rose?", auf einmal klang Louis weniger lallend. "Was machst'n du hier? So ganz allein?"

"Was ich hier mache?!", schrill klang meine Stimme in meinen Ohren, "Wir suchen dich verdammt noch mal! Du bist einfach weggelaufen und wir haben uns Sorgen gemacht. Aber wie es aussieht hätten wir das nicht machen müssen, scheinbar hast du hier ja deinen Spaß!", wütend verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah ihn anklagend an.

"Ich... tut mir leid?", versuchte Louis mich zu beruhigen, doch ich schüttelte bloß meinen Kopf. "Komm, wir gehen jetzt Niall suchen!" Ich griff nach seiner Hand und wollte ihn mit mir ziehen, doch er wehrte sich dagegen und zeigte mit seinem freien Arm in die entgegengesetzte Richtung. "Da is doch unser kleiner Nialler!", lachte er. Und er hatte tatsächlich Recht.

Dort stand Niall etwas hilfos umgeben von einer Horde junger Frauen, die auf ihn einredeten. Seufzend verdrehte ich die Augen und machte mich, mit Louis an der Hand, auf dem Weg zu Niall, der, als er uns entdeckte, sehr erleichtert aussah. Doch natürlich war Niall nicht der Einzige der uns sah. Die Frauen bemerkten Nialls Blick und drehten sich ebenfalls um, um zu wissen, was denn Niall Horans Aufmerksamkeit geweckt hatte wenn es schon nicht ihr ausladendes Dekolté war.
Nun stellte sich allerdings die Frage für mich, wie ich einerseits Niall aus der Fanmenge befreien konnte aber andererseits Louis nicht verlor.

Mein Bruder machte es mir damit auch nicht besonders einfach: Er zog wie ein kleines Kind an meiner Hand. Wahrscheinlich hatte er irgendeine hübsche Frau entdeckt, die er gerne anmachen würde. So, wie das Kleinkind unbedingt etwas Süßes haben wollte.

Glücklicherweise drängte sich Niall in diesem Moment durch die Fans, die das ganze natürlich nicht toll fanden und versuchten ihn festzuhalten. Das Ganze sah schon ziemlich bizarr aus und wenn die Situation eine andere gewesen wäre, hätte ich ihn ausgelacht.

Als er endlich zu uns durchgedrungen war, wobei ihm die Fans folgten und nun laut Louis Namen riefen, lächelte er mich entschuldigend an, bevor er sich wütend an Louis wandte: "Da bist du ja! Weißt du eigentlich, dass wir uns Sorgen gemacht haben?!"
Mein Bruder sah schuldbewusst zu ihm, doch ich unterbrach die Beiden. Die Fans mussten das nicht mitbekommen, nicht dass wir das dann morgen in der Zeitung lesen durften.


Die Autofahrt zurück nach Hause war schweigend verlaufen. Die Anderen, die wir, als wir am Parkplatz angekommen waren, angerufen hatten, hatten Louis nur wütend angestarrt und sonst nichts gesagt. Die Stille war unangenehm. Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste nicht, was. Und so schwieg auch ich.

Als ich die Tür aufschloss, wurden wir bereits von Johannah erwartet, die nervös an ihrem blauen Schal herumzupfte, doch als sie Louis entdeckte, entspannten sich ihre Gesichtszüge. Schnell eilte sie auf ihren Sohn zu, nur um ihn in eine stürmische Umarmung zu ziehen, die Louis nicht wiklich erwidern konnte, dafür war er einfach zu bedrunken.

"Was'n mit dir los, Muum?", lallte er, was dazu führte, dass Johannah ihn losließ. Tadelnd sah sie ihn an. "Louis? Wie viel hast du denn getrunken wenn ich bitten darf?!", rief sie wütend. Die erste Freude, dass sie ihn wohlbehalten wieder hatte, war verschwunden. Sie war jetzt einfach nur noch sauer. "Weißt du was? Vergiss es! Du gehst jetzt auf dein Zimmer! Und wenn du lgaubst, dass du morgen deinen Kater ausschlafen kannst, dann hast du dich geirrt!", damit deutete sie die Treppe hinauf und sah Louis erwartungsvoll an.
"Isch bin doch kein Kind mehr!", versuchte er zu protestieren, doch durch das Lallen klang das einfach nur lächerlich. Johannah funkelte ihn wütend an und schließlich lief er mit hängendem Kopf die Treppe hinauf. Oder besser gesagt, er versuchte es. Ganze zwei mal stolperte er auf seinem Weg. Die Anderen und ich mussten uns ein Lachen verkneifen. Das sah einfach nur lächerlich aus! Wir würden ihn wohl noch länger damit aufziehen.


Es tut mir wirklich, wirklich leid, dass so lange nichts mehr gekommen ist! Doch ich wusste einfach nicht, wie ich weiterschreiben sollte und um ehrlich zu sein mag ich dieses Kapitel auch nicht besonders! Es tut mir wirklich leid!

Ein schönes Wochenende wünsch ich euch noch

Lg Becci

<3


Brother? |Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt