Zwei Stunden später kam ich schließlich in Doncaster an. Vor dem Bahnhof sah ich mich nach einem Taxi um, das ich dann auch schnell entdeckte. Klar, das würde teuer werden. Aber ich kannte mich hier nicht aus, also war das die beste Möglichkeit.
"Wohin solls denn gehen?", wurde ich von dem Fahrer mit bereits ergrauendem Haar gefragt. "Zum Rathaus bitte!"
Gespannt wartete ich auf die Antwort der Sekretärin. Gleich wusste ich, wo ich meine Eltern finden würde.
Es war schließlich Mittag und ich stand vor einem großen Haus. Wie mir die nette Frau gesagt hatte, wohnte hier meine Mutter. Was mit meinem leiblichen Vater war konnte sie mir jedoch nicht sagen.
Ich holte tief Luft. Meine Hand zitterte, als ich sie nach der Klingel ausstreckte. Wie würde sie wohl reagieren? Würde sie mich vielleicht sogar wieder wegschicken?
Ich musste mich zusammenreißen. Also drückte ich auf den Knopf. Erst passierte nichts, doch dann hörte ich sich nähernde Schritte. Die Tür ging auf.
Vor mir stand eine Frau mit rotbraunen Haaren. Freundlich lächelte sie mich an. "Hey, was kann ich für dich tun?" Ich öffnete meinen Mund, doch kein Ton kam heraus.
"Alles ok?", sie schien immernoch auf eine Antwort zu warten. Schnell nickte ich. "Sind Sie Johannah Poulston?"
Die Frau zog die Augenbrauen zusammen. Sie wirkte beinahe misstrauisch. "Wieso fragst du?" Nund war ich noch verunsicherter. "Ich müsste etwas wichtiges mit ihr besprechen."
Sofort glättete sich ihr Gesicht wieder. "Um was geht es denn?" Noch einmal atmete ich tief durch. "Mein Name ist Rose Jackson. Doch Sie kennen mich wohl eher als Rosalie Johannah Poulston."
Ihre Augen wurden immer größer. "Rosalie? Bist du es wirklich?" Nun konnte ich Tränen in ihren Augen glänzen sehen. Ich musste schlucken.
"Ja!", hauchte ich. Dann umarmte sie mich, so, als ob sie nie vorhaben würde, mich wieder loszulassen.
Ich weiß nicht wie lange wir dort standen, uns in den Armen hielten und gemeinsam weinten. Doch plötzlich wurden wir von jemandem gestört.
"Mum?", fragte da ein junger Mann. Sie löste sich schnell von mir und drehte sich zu ihm um. "Louis? Du glaubst mir niemals wer das hier ist!"
Langsam kam er auf uns zu und wirkte dabei, als wollte er ein Tier nicht verschrecken. Schließlich stand er neben ihr und sah mich neugierieg an.
"Louis, das ist Rosalie! Sie ist wieder da!" Und zum zweiten Mal wurde ich in eine feste Umarmung gezogen. Ich spürte wie er mir einen Kuss auf die Haare drückte. Dann löste er sich wieder von mir.
"Hey, kleine Schwester!"
Schließlich führte mich Johannah in das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer und wir setzten uns. Louis links von mir, sie rechts.
"Wieso bist du hier?", richtete sich Johannah fragend an mich. Als ich daran dachte wie ich davon erfahren hatte, dass ich adoptiert wurde, konnte ich erneut die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich weinte wohl an diesem Tag so viel wie schon lange nicht mehr. Louis legte mir einen Arm um die Schulter und streichelte diese leicht.
"Ich bin von der Schule nach Hause gekommen, als ich hörte wie sich meine Eltern stritten", Johannah zuckte bei dem Wort 'Eltern' zusammen, doch ich achtete nicht darauf, "Es ging um mich. Mum hat mir dann davon erzählt, dass ich adoptiert wurde!" An dieser Stelle brach ich ab.
"Und sie hat dir dann unsere Adresse gegeben?", fragte Louis in die Stille hinein.
"Ich wünschte es wäre so gewesen. Nachdme sie mir das gesagt hatte, bin ich rausgerannt. Ich war so sauer auf die Beiden! Es hat geregnet. Als ich dann wieder zurück nach Hause gegangen bin, haben da schon Polizisten auf mich gewartet!", wieder machte ich eine kurze Pause um mich zu sammeln, "Sie hatten mich gesucht. Und sie hatten dabei einen Unfall."
Die ganze Zeit während ich ihnen das erzählte, blickte ich auf die gegenüberliegende Wand. Ich konnte ihnen nicht in die Augen schauen.
"Dann wurde ich in ein Heim gebracht. Da hab ich dann auch meine Geburtsunrkunde entdeckt."
Eine Weile saßen wir schweigend auf dem Sofa. Doch dann musste ich diese Frage loswerden. Die alles entscheidende.
"Wieso hast du mich zur Adoption freigegeben?"
Johannah nahm meine Hand und schaute mir, anders als ich das eben getan hatte, fest in die Augen. "Weißt du, damals war es für uns keine leichte Zeit. Unsere... finanzielle Situation war sehr schlecht. Schon während der Schwangerschaft hatten Troy und ich uns immer wieder heftig gestritten. Ich hatte damals auch keinen Job, da ich mich um Louis kümmerte.
Troy hat dann kurz vor deiner Geburt das alleinige Sorgerecht beantragt und auch bekommen. Weißt du, ich hatte damals ein paar psychische Probleme und so hatte Troy damit keine Probleme.
Nach der Geburt hat er dich mir dann sofort weggenommen. Ich konnte dich nur einmal im Arm halten. Zwei Wochen später, als er vorbeigekommen ist um seine Sachen abzuholen, hatte er mir dann gesagt, dass er dich zur Adoption freigegeben hat!"
So, hier ist das nächste Kapitel :) Ich hoffe es hat euch gefallen und dieses Mal ist es auch wieder länger ;) Und danke an tomatoschka für die Votes!
lg Becci
♥
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Brother? |Louis Tomlinson
Fiksi PenggemarAls Rose erfährt, dass sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Und nicht dass das schon schlimm genung wäre. Nach einem tragischen Unfall steht sie plötzlich alleine da. Kurzerhand wird sie in ein Kinderheim gebracht. Dort kommt sie...