Louis

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Tja, nun hatte ich also mal wieder die Wahl: Wahrheit oder Lüge?

Während mich Jolene genau musterte und dabei sicher keinen Millimeter von mir übersah, versuchte ich ihr nicht in die Augen zu sehen. Ich räusperte mich. Meine Entscheidung hatte ich getroffen. Wenn ich wirklich wollte, dass diese Freundschaft, die langsam entstand, nicht sofort in die Brüche ging, sollte ich Jolene wohl nicht anlügen.

Ich räusperte mich. "Also, das bin wirklich ich auf den Bildern!" Jolenes Augen wurden groß. "D... du kennst Louis Tomlinson?!" Ich nickte und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu lustig.

Jolene plapperte drauf los, doch das in einer Geschwindigkeit, dass ich nichts davon verstehen konnte. Sie wurde unterbrochen, als es an der Tür klopfte und Johannah hereinkam. Verdutzt blieb sie stehen. "Oh, entschuldigung! Ich wusste gar nicht, dass du Besuch hast, Rose!"

Jolenes Augen wurden noch größer, wenn das überhaupt noch möglich war. "Sie... Sie sind Louis' Mutter!" Johannah und ich zuckten zusammen. Ich war ziemlich überrascht, dass sie sogar seine, unsere, Mutter kannte.

Johannah räusperte sich. "Ähm... wollt ihr was drinken?"

Nachdem sie mein Zimmer wieder verlassen hatte, starrte mich Jolene wieder an. "Warum wohnst du bei Louis Tomlinsons Mutter?" Ich seufzte. "Versprich mir, dass du es keinem erzählst!" Sofort nickte Jolene und auch wenn ich eigentlich überhaupt nicht der Typ dazu war, anderen sofort alles über mich zu erzählen, tat ich es. Ich brauchte einfach jemanden, mit dem ich über dieses ganze Chaos reden konnte.   
Natürlich, ich hatte Susan, doch ich würde sie in nächster Zeit wohl eher nicht sehen. Und über solche Dinge am Telefon zu reden, war nicht das Selbe.

Also erzählte ich Jolene die ganze Geschichte. Angefangen an dem Tag, an dem ich meine Eltern streitend vorgefunden hatte. Als ich das Ganze noch einmal aussprach, fühlte es sich so real an, wie es damals war. Ich durchlebte diese ganzen Gefühle noch einmal und ich konnte die Tränen einfach nicht zurück halten.

Als ich meinen Blick hob und in Jolenes Gesicht sah, bemerkte ich, dass auch ihre Wangen von ihren Tränen ganz nass waren. Sie rutschte näher zu mir und nahm mich fest in den Arm, während ich weinte. "Es tut mir so leid, Rosie!" Beruhigend strich Jolene mir über den Rücken.

Die restliche Zeit, die sie bei mir verbrachte, verlief normal. Jedenfalls so normal, wie das eben mit Jolene möglich war.



Seit Jolene mich besucht hatte, waren bereits drei Wochen vergangen, die nicht gerade ereignisreich gewesen waren. Meine Bekanntschaft zu Jolene und Penny hatte sich mittlerweile zu einer Freundschaft entwickelt. Und mein Verhältnis zu Johannah hatte sich weder verbessert noch verschlechtert. Wir lebten beide unser Leben, nur die Mahlzeiten verbrachten wir meistens gemeinsam, wenn ich nicht mittags in der Schule war.
Mit Louis hatte ich öfters telefoniert und erzählte mir von ihrer Tour.

Gerade war ich allein im Haus, als es plötzlich an der Tür klingelte. Verwundert, wer das denn sein könnte, ging ich zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Doch wen ich dort sah, mit dem hätte ich niemlas gerechnet.

"Louis!", ich zog die Tür ganz auf und umarmte ihn stürmisch. "Was machst du denn hier? Wieso hast du denn nichts gesagt?" Louis lachte, während er mich vorsichtig wieder auf den Boden stellte und mich losließ. "Schön dich wiederzusehen, Prinzessin!"

Während wir hineingingen und uns dicht nebeneinander auf das Sofa setzten, verschwand mein und auch Louis' Lächeln nicht.

"Also, wieso tauchst du hier so plötzlich auf? Nicht, dass ich mich nicht freuen würde! Nur...?" Sofort wurde sein Lächeln kleiner, bis es durch einen traurigen Blick ersetzt wurde.
Louis fuhr sich durch seine zerstubbelten Haare.

"Weißt du, wir haben für eine Woche Pause und die wollte ich eigentlich mit meiner Freundin Eleanor verbringen..." Ich ließ ihn nicht ausreden, "Du hast ne Freundin? Das hast du mir ja noch gar nicht erzählt!", beleidigt schob ich meine Unterlippe vor, was ihm wieder dieses Grinsen auf sein Gesicht zauberte.

"Ich hatte wohl eher eine Freundin!" Meine Augen weiteten sich. "Oh!", war alles, was ich dazu sagte. Ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte, also nahm ich ihn in den Arm. "Was ist denn passiert?", fragte ich ihn leise. Ich spürte, wie er schluckte. "Ich glaube, du hast schon genug um die Ohren, da muss ich dich nicht noch mit meinem Liebeschaos belasten!" Also ging es wohl um etwas Schlimmeres.

"Ich bin zwar deine kleine Schwester, aber trotzdem...", dieses Mal war es Louis, der mich unterbrach: "Sag das nochmal!"

"Was meinst du?", fragte ich ihn verwirrt. Er lächelte. "Sag nochmal, dass du meine kleine Schwester bist! Das kann ich gar nicht oft genug hören. Ich hab dich so vermisst, Rose!"

Als ich ihm in die Augen blickte, konnte ich dort Tränen schimmern sehen und auch mir ging es nicht anders. Er hatte mich vermisst. Und das meinte er sicher nicht nur auf die Zeit bezogen, in der auf Tour war.

Ich könnte mir nicht vorstellen, wie es wäre, zu wissen, dass man eine Schwester hat, doch einem klar war, dass man sie nie treffen würde. Doch in unserem Fall war das zum Glück anders gewesen.




Irgendwie mag ich das Kapitel nicht...


In meiner Geschichte hat Zayn 1D schon länger vor Louis und Eleanors Trennung verlassen!


Und danke für die 2000 Reads! Ihr seid klasse! ♥♥♥


Brother? |Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt