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Langsam vertraute Fin dem Weißhaarigen immer mehr. Er hatte kaum noch Schwierigkeiten damit, wenn er ihn mal anfasste oder berührte. Nur wenn er seiner Hüfte zu nahe kam, schlug er meistens die Hand weg oder hielt sie nur fest.
So war es auch diesmal der Fall. Nachdem Fin geduscht hatte, ließ er es zu, dass Wild über seine Narben strich. Dieser kam dabei zu nahe an die Stelle, wo das Brandmal war. Daraufhin hatte er die Hand des Weißhaarigen ergriffen und ihn mit einem bittenden Blick, nicht weiterzugehen, angeschaut.
"Willst du immer noch nicht, dass sich jemand das mal anguckt?" er strich wieder über die Narben und spürte wie dem Anderen ein Schauer über den Körper lief. Grinsend drehte er Fin zu sich um.
"Heute ist es ziemlich heiß draußen. Wie wäre es wenn ich dir den Pool zeige? Dann kannst du dir mal eine Abkühlung holen. Und wenn du das nicht magst, haben wir auch eine Sprinkleranlage."
"Meinetwegen. Aber...du, du darfst nicht weggehen." am Ende des Satzes wurde er immer leiser, dennoch hatte Wild es verstanden und machte innerlich Freudensprünge.
"Als ob ich dich alleine lassen würde." flüsterte er ihm ins Ohr und sah vergnügt zu, wie er errötete. Dann holte er eine Badehose aus dem Schrank und reichte sie ihm. Er selber verließ kurz den Raum um sich seine eigene anziehen zu gehen und kam mit zwei großen Handtüchern wieder. In der Tür zum Bad blieb er stehen und musterte den dünnen Jungen, wie er vor einem Spiegel stand, halbnackt und nur mit Badehose bekleidet.
"Fertig?"
Erschrocken fuhr Fin herum und beruhigte sich wieder, als er sah, dass es nur Wild war.
"Dann komm." er reichte ihm die Hand, wie die letzten Tage auch, als er ihn in den Speiseraum oder dem Wohnbereich geführt hat. Den anderen Wölfen hatte er nur einen mahnenden Blick zugeworfen, dass sie auch ja kein Wort über seinen Gefährten verloren.
Die beiden kamen am Pool an. Im Garten lief die Sprinkleranlage und ein paar Kinder sprangen herum und quietschten vor Freude. Ansonsten war der Pool leer. Wild ging zur Leiter und stieg hinein, dann wartete er, bis Fin es ihm gleichgetan hat. Schließlich waren beide im Wasser. Der Weißhaarige schwamm zu den Anderen, packte seine Hand und zog ihn vom Rand weg weiter in den Pool hinein. Der Schwarzhaarige hielt sich an Wild fest, dieser schlang die Arme um seinen Körper und drückte ihn näher an sich.
"Kannst du nicht schwimmen?" fragte er ein wenig verdutzt.
"N-Nein." antwortete er peinlich berührt und drehte beschämt seinen Kopf weg.
"Das braucht dir nicht peinlich sein. Wir haben Zeit genug, damit ich es dir beibringen kann. Wie wäre es mit nächtlichen Unterrichtsstunden?" raunte Wild ihm zu und berührte mit seiner Nasenspitzte leicht den Hals von Fin als er seinen Kopf senkte und einen Kuss auf seine Schulter hauchte.
Fin wurde noch röter, zuckte zusammen. Der Weißhaarige hob seinen Kopf und näherte sich dem Gesicht des anderen. Langsam legte er seine Stirn an die des Schwarzhaarigen und blickte ihm tief in die Augen.
"Hey ihr Turteltauben. Darf man auch reinkommen oder sollen wir euch alleine lassen?"
Erschrocken drückte Fin den Größeren von sich. Dieser war enttäuscht, dass der Moment schon vorbei war.
"Nein, alles gut. Der Pool gehört allen." sagte er nur da sprang Raph auch schon hinein und Wasser spritzte. Der bunte Haarschopf tauchte wieder auf, schwamm ein par Runden um die beiden im Kreis und tauchte wider unter. Diesmal tauchte er hinter Fin auf. Dieser erschreckte sich, drehte sich um und wäre fast untergegangen, hätte Wild ihn nicht festgehalten. Der wollte schon loswettern hätte er nicht das amüsierte Gesicht des Schwarzhaarigen gesehen. Erleichtert lächelte Wild, der glücklich war, mal eine positive Seite des sonst so Verängstigten zu sehen. Das schien auch Raph aufzufallen, der selber ziemlich überrascht war, das Fin amüsiert lächelte.
"Hey, ich bin Raph. Ich glaube wir hatten uns bisher nur einmal wirklich gesehen." stellte sich der fast Gleichaltrige vor.
"Ich bin Fin."
Raph wusste das zwar schon, dennoch lächelte er triumphierend.
"Ich habe eine Spielkonsole. Wenn du magst können wir demnächst mal gemeinsam zocken."
"Was ist eine Spielkonsole?" fragte der Schwarzhaarige verwirrt und überraschte somit den Jugendlichen.
"Äh. Wie wärs wenn ich es dir das nächste mal zeige? Dann kannst du es direkt selbst ausprobieren."
Fin warf einen zögerlichen Blick zu Wild. Dieser nickte aufmuntert, denn er war froh, dass auch andere aus seinem Rudel versuchten das Vertrauen seines Mate zu gewinnen und ihn näher kennenzulernen.
"Gerne." lächelte Fin und es war abgemacht, dass die beiden in den nächsten Tagen einen Zockerabend machten.

Das Leben eines Wolfes Mate - Boy x Boy (ABGEBROCHEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt