Wild und Fin saßen in einem schwarzen Audi. Fin schaute aus dem Fenster und beobachtete die ganzen Leute, die an den Geschäften entlangliefen, an den Schaufenstern stehen blieben oder sich lautstark bei einer Tasse Kaffee oder einer Pommes unterhielten. Sie fuhren immer weiter durch die Stadt bis sie in einem Wohngebiet ankamen. Ziemlich nahe am Ende bogen sie dann in eine Straße ein, wo viele schlichte, kleine Häuser standen dessen Außenfassade zwischen weiß, rot, mal einem minzgrün oder babyblau wechselte. Das Auto hielt vor einem der wenigen hellgelben Häuser und sie stiegen aus. Der Schwarzhaarige blickte sich verwirrt um und sah dann zu Wild, der schon auf dem Weg zur Haustüre war. Schnell eilte ihm der Jüngere nach und sie betraten den Eingangsbereich, der in einem schlichten weiß gehalten wurde, eine kleine Kommode und eine Garderobe für Jacken und Schuhe füllten den kleinen Raum, damit es nicht so leer aussah. Von den Schuhen befreit gingen sie direkt ins Wohnzimmer. Es hatte eine hellgrüne Wand, zwei weiße und eine Glasfront die Ausblick in den kleinen Garten bot. Die Wand gegenüber der Glasfront wurde von einem Durchgang zur Küche unterbrochen, die Wild nun betrat.
"Sieh dich ruhig um. Wir haben alle Zeit der Welt. Nur gehe bitte nicht einfach in den Garten ohne mir vorher bescheid zu geben." rief er aus der Küche und Fin nickte nur. Dann machte er sich auf den Weg, das Haus zu erkunden.
Er ging zurück in den Eingangsbereich und öffnete eine weitere Tür, die zu einem kleinen Badezimmer führte, welches nur mit einer Toilette und einem Waschbecken ausgestattet war. Dann ging er die schmale Treppe aus Holz hinauf und kam in einen kleinen Flur mit vier Türen. Die erste Raum war ein großes Badezimmer mit Dusche, Badewanne und zwei Waschbecken. Es war blauweiß gekachelt und auf einem kleinen Schrank standen Duschzeug. In den Schubladen vermutete er Handtücher und dergleichen. Er betrat einen weiteren Raum welches komplett leer war. Selbst die Wände waren noch nicht gestrichen oder Tapeziert, man sah nur den sauber verarbeiteten Putz. Das einzige, was fertig war, war der Boden aus Laminat, der an den Wänden von einer Folie überdeckt wurde. Auch die restlichen zwei Räume sahen nicht anders aus und Fin blickte sich ein wenig erstaunt um. Dann ging er die Treppe wider hinab und entdeckte eine zwei weitere Türen. Er öffnete eine und stand vor einer Treppe, die hinab in den Keller führte. Er schloss sie schnell wieder und öffnete die andere. Der Geruch von einem Nudelauflauf stieg ihm entgegen und er stand direkt hinter Wild, der sich grade umdrehte.
"Ah, du kommst genau richtig. Das Essen ist jetzt jeden Augenblick fertig."
An seinen Händen hing Schaum und Wasser tropfte an ihnen hinab. Schnell trocknete er sie bevor er anfing die genutzten Utensilien abzutrocknen und in die Schränke zu räumen. Dann bekam der Kleinere zwei Teller mit Besteck in die Hand gedrückt und Wild deutete auf das Wohnzimmer, wo ein kleiner Esstisch mit vier Stühlen stand. Er verstand und begann den Tisch zu decken. Kurz darauf kam Wild mit einer Platte wieder, die er mit dem Auflauf zusammen abstellte. Er holte noch zwei Servietten, Gläser und Getränke. Er tat beiden auf und Fin verstand immer noch nicht so ganz, was grade passierte. Das schien den Größeren zu amüsieren, denn ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er war froh, dass die Überraschung funktioniert hatte.
"Das ist ab heute unser kleines Haus. Wann immer wir mal eine Auszeit von all dem Trubel haben wollen, können wir hier hin fahren und mal für ein paar Tage alleine sein."
"Und wo schlafen wir hier? Ich habe kein Bett gesehen, als ich oben war.." Fin schien seine Stimme wiedergefunden zu haben, als er diese Frage stellte.
"Mach dir darum keine Sorgen. Ich habe die drei Zimmer oben extra noch nicht einrichten lassen, weil ich das mit dir zusammen machen wollte." grinste er fröhlich, als er das leuchten in Fins Augen sah, auch wenn noch ein wenig Verwirrung darin lag, weil er es noch nicht ganz begriffen hatte. Wild hatte ihnen tatsächlich ein Haus gekauft.
"So, lass uns erstmal essen, dann machen wir uns auch gleich auf den Weg um mit der Renovierung anzufangen."
Damit schüttete er ihnen Wasser ein und sie begannen zu essen.Fin stand vor einem Regal mit Farbeimer und hielt die Karten in der Hand, auf denen die vielen verschiedenen Farben abgebildet waren. Konzentriert starrte er darauf, er konnte sich nicht entscheiden ob er ein helles rot oder doch lieber ein dunkles blau für ihr Schlafzimmer nehmen sollte.
"Wenn du willst, können wir einen der Räume blau und das andere rot streichen" schmunzelte Wild, der mit den Armen auf dem Einkaufswagen lehnte und ihn belustigt beobachtete. Aber der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf bevor er antwortete.
"Nein, der andere Raum soll hellorange werden." widersprach er und deutete auf den Eimer mit der Orangenen Farbe, der bereits im Einkaufswagen neben der weißen und hellgrünen Farbe und den ganzen Pinseln und sonstigem Kram, stand.
"Dann streichen wir den einen Raum eben in blau und rot."
"Nein, nur eine Farbe."
Wild lächelte bei dem bestimmten Ton, den der Kleinere angeschlagen hatte.
"Welche Farbe gefällt dir denn besser?" fragte Fin dann und drehte sich zu ihm um.
"Mir gefällt das Blau besser." sagte er und Fin nickte nachdenklich.
"Dann nehmen wir blau."
"Sicher? Du kannst auch eine andere Farbe auswählen."
"Nein, ich will nicht alleine entscheiden. Du sollst auch was bestimmen."
Wild unterdrückte ein Lachen, als er den kindlichen Ausdruck im Gesicht seines Gefährten sah und ging auf ihn zu. Er legte einen Arm um seine Hüfte und schaute sich die Farben noch mal an.
"Warum dann nicht Violett?" sagte er dann und deutete auf die Farbe auf einer der Karten.
"Violett?"
"Hmhmm. Pass zu dir." sagte Wild und blickte sich kurz um bevor er ihm einen Kuss auf die Lippen drückte."
"Sind das dann alle Farben oder brauchen wir noch mehr?"
Verträumt schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf und ließ sich von dem Größeren zur Kasse ziehen, nachdem sie die letzten Farbeimer auf in den Wagen gestellt hatten. An der Kasse bezahlten sie und Wild packte alles ins Auto, während er dem Anderen sagte, er soll sich schon mal ins Auto setzen.
Wieder in dem Häuschen angekommen räumten sie die Farben in die jeweiligen Räume. Dann zeigte Wild ihm, wie man die Wände anstrich und wie man die Pinselrollen und Pinsel benutzt. Jeder nahm sich eine Wand vor und nach ungefähr einer Stunde beschloss der Ältere, dass es Zeit für das Abendessen wurde, da es draußen schon dunkel wurde und die ersten Sterne den Himmel erleuchteten.
"Machst du noch weiter? Ich gehe Abendessen kochen."
"Hmm." war alles was Fin sagte und war zu vertieft darin, die Wand anzumalen.
Mit einem Grinsen presste er einen Kuss auf sein schwarzes Haar und lief in die Küche. Nach wenigen Minuten, die er damit verbrachte, was sie essen sollten, beschloss er Ravioli aufzuwärmen. Er stellte alles auf den Herd und lief dann hoch um seinem Gefährten bescheid zu geben, er soll sich fertig machen.
"Komme." sagte er und legte den Pinsel weg, mit dem er grade noch den Rand nachgezogen hatte. Mit der weißen Farbe im Gesicht und an der Kleidung folgte er ihm.
"Du solltest dich umziehen gehen. Oder willst du so essen?"
Wild zeigte auf Fins Körper, dieser blickte an sich hinab und schaute dann zu dem Anderen, der keinen einzigen Farbfleck an sich hatte. Mit einer leichten röte im Gesicht schüttelte er den Kopf.
"Geh dich umziehen."
"Und was soll ich anziehen? Wir haben gar keine Kleidung dabei."
"Wir sind hier alleine, es ist warm, du kannst also ruhig in Unterwäsche hier herumlaufen." sagte Wild, als wäre nichts dabei und Fin errötete noch mehr.
"A-"
"Kleiner Spaß, natürlich habe ich vorher dafür gesorgt, dass wir auch Wechselkleidung dabei haben." grinste er und zeigte auf den Schrank im Badezimmer, dessen Türe aufstand.
Schnell wusch Fin sich und zog sich um, bevor er zu Wild in die Küche ging. Er schob den Topf von der Platte und füllte den Inhalt in zwei Schalen, stellte zwei Löffel hinein und setzte sich mit Fin an den Tisch.
Nachdem sie gegessen hatten ging Wild zur Couch und räumte ein paar der Kissen und Decken weg, dann zog er an zwei Schlaufen und Fin staunte nicht schlecht, als er die vergrößerte Couch sah. Der Größere ging sich umziehen und legte sich dann mit seinem Gefährten schlafen.
"Schlaf gut."
"Hmm. Du auch."
Der Kleiner kuschelte sich an die Brust des Älteren, dieser legte seine Arme um ihn und beide sanken nach einer Weile in einen tiefen Schlaf.
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Das Leben eines Wolfes Mate - Boy x Boy (ABGEBROCHEN)
WerewolfFin wurde als Kind misshandelt und verkauft. Erst als er siebzehn ist, wird er von einem Wolf in Menschengestalt gefunden, der ihn bei sich aufnimmt. Doch Wild hat das nicht getan, weil er nur Mitleid hatte. Verzweifelt versucht er, dass Vertrauen d...