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"Bitte warten sie einen Moment. Unser Alpha wird sie gleich empfangen." mit einem aufgesetzten Lächeln entfernte sich Whistle wieder nachdem sie den beiden Jägern jeweils ein Glas Wasser hingestellt hat. Ihr Lächeln verschwand als sie endlich aus dem Wohnbereich trat. Stattdessen legte sich eine verhasste Miene auf und ihre Augen funkelten verachtend. Da sah sie auch schon, wie Wild mit Jack die Treppe hinunterkam.
Wild war ihr jüngerer Bruder und hatte damals an ihrer Stelle die Position des Alphas übernommen. Sie atmete erleichtert auf und ging wieder fröhlich auf ihn zu. Sie hatten in den letzten Tagen kaum Zeit miteinander verbracht, da er sich hauptsächlich um Fin kümmerte. Sie war zwar ein wenig eifersüchtig dennoch versuchte sie zu akzeptieren, das jetzt jemand weiteres einen Platz in seinem Herzen eingenommen hatte.
"Wo ist er?" fragte sie.
"Er ist bei Raph. Er zeigt ihm wie eine PlayStation funktioniert. Dem Geruch nach zu urteilen sind sie dort drin richtig?"
"Ja. Sie warten schon ungeduldig. Ich weiß zwar nicht wie sie darauf gekommen sind, dass ein Mensch hier lebt, aber-"
"Es hängt mit deiner Entführung zusammen. Da es Menschen waren, sind sie natürlich damals auch auf den Plan getreten und müssen frische Spuren von ihm gefunden haben." Unterbrach er seine Schwester "Also gut, gehen wir Jack."
Wild betrat mit seinem Beta den Wohnbereich. Whistle blieb draußen und wollte lauschen überlegte es sich dann anders und ging in ihr Zimmer.

Wild musterte die beiden Personen. Sie trugen Wolfsmasken und einen braunen Umhang. Was unter ihnen versteckt war, konnte man sich nur erahnen. Aber waren mit Sicherheit Waffen und andere wirkungsvolle Gegenstände gegen Wölfe.
"Guten Abend Hunter." begrüßte der Rudelführer sie und versuchte erst gar nicht seinen Missfallen zu verstecken. Das sie ausgerechnet jetzt hier auftauchten war ihm ein Dorn im Auge. Dadurch war die Wahrscheinlichkeit, dass Fin herausfand, was sie wirklich waren, stark gestiegen. Und aus Wilds Sicht war es noch zu früh ihm die Wahrheit zu sagen.
"Wir sind hier wegen einer Durchsuchung. Es besteht der Verdacht, dass ihr hier einen Menschen gefangen haltet. Entweder ihr sagt und sofort die Wahrheit oder wir werden hier alles auf den Kopf stellen. Einen Durchsuchungsbeschluss haben wir."
"Ich habe nichts zu verheimlichen. Und wir halten ihn nicht hier gefangen. Wenn er gehen will, kann er das tun. Ich halte ihn nicht auf."
"Dann habt ihr sicherlich nichts dagegen, wenn wir uns selber davon überzeugen."
"Nein, ich kann euch gerne zu ihm führen."
Den ungläubigen Blick von Jack ignorierte er. Als Wild die beiden Hunter dann zu Raphs Zimmer führte, konnte man schon von weitem die Rufe des Buntschopfes hören. Die Türe war auch nur angelehnt als sie dort ankamen. Der Alpha öffnete die Tür und musste grinsen. Es hatte einen Grund gehabt, warum er Fin zu Raph gebracht hatte, da er schon geahnt hatte, dass das passieren würde.
Fin saß mit Raph auf einem Kissen. Er zeigte grade dem Schwarzhaarigen, der konzentriert auf den Kontroller starrte, wo er draufdrücken musste um zu schießen. Aus dem Fernseher ertönten Schüsse.
"Genau so. Und jetzt muss du da lang." leitete der Buntschopf ihn an. Beide hatten gar nicht mitbekommen, dass sie eingetreten waren und sie beobachteten.
"Reicht ihnen das?" fragte Wild.
Die beiden Jäger schwiegen, dann verließen sie den Raum. Der Weißhaarige schloss die Tür und alle blieben im Flur stehen, aus dem Raum kamen Schüsse und Raphs aufgedrehte Stimme.
"Sie scheinen ihm nichts anzutun und er hat auch nichts dagegen, wenn man sich das ansieht. Allerdings hätten wir da noch eine Frage. Warum erlauben sei einem Menschen hier zu leben?"
Der Rudelführer hatte sich schon darauf vorbereitet, dass sie so eine Frage stellen würden.
"Ich denke, die Antwort können sie sich schon selber denken." antwortete er scharf.
"Dann gehen wir davon aus, dass sie DAS in näherer Zukunft durchführen wollen, nicht war? Dann dürften sie auch mit den bevorstehenden Konsequenzen rechnen müssen. Denn wir werden das dann verhindern müssen."
"Ihr müsst es nur verhindern, wenn er etwas dagegen hat. Wenn er es aber aus freien Stücken zulässt, dürftet ihr nichts dagegen einzuwenden haben." knurrte Wild.
"Ist er sich überhaupt dessen bewusst, was ihr seit?"
"Nein, noch nicht. Bis ich es ihm beibringen werde, wird es noch etwas dauern." antwortete Wild wahrheitsgemäß.
"Das wäre dann auch schon alles. Wir werden dann gehen. Und sollten sie irgendwas vorhaben oder wir bekommen mit, dass sie ihm auf irgendeine Art und Weise schädige, dann werden sie von uns hören."
"Ich freue mich schon drauf. Jack. Begleite die beiden Herren doch zur Tür hinaus." meinte er kühl und wandte sich ab. Jack nickte ihm zu und geleitete sie hinaus.

Das Leben eines Wolfes Mate - Boy x Boy (ABGEBROCHEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt