Kapitel 6

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Steffan

Während die anderen sich auf dem Weg machten, Chou Lee zu beseitigen, machte sich Steffan auf einem ganz anderen Weg. Er hatte absichtlich gesagt er könnte aufgrund von seiner noch zu erledigenden Arbeit nicht mit ihnen kommen. Denn so konnte er sich ganz in Ruhe auf seine eigene ,,Mission" konzentrieren, ohne dass dabei lästige Fragen von den anderen aufkommen würden.

Er nahm sich seine Jacke und seine Autoschlüssel und verließ das Haus. Er ging zu dem Parkplatz und stieg in seinem Audi R8 ein. Er stieß den Motor an und machte sich im rasenden Tempo auf dem Weg zum Stadtarchiv. Vielleicht würde er dort eine Antwort finden.

Als er ankam, sah er wie ein Mann mittlerem Alters die Tür des Stadtarchivs zu schloss.
Perfekt, dachte Steffan sich als er auf den Mann zu ging. ,,Hallo, mein Heer", begrüßte Stefan ihn. ,,Hallo, aber das Stadtarchiv hat geschlossen. Wenn sie etwas suchen möchten, müssen sie morgen wieder kommen. Wir haben ab acht Uhr geöffnet.", sagte der Mann in einem überlegenen Ton. ,,Das ist aber sehr schade", meinte Steffan ,,Dann muss ich ihnen also wirklich den Kopf abreissen. Ich hatte gehofft es nicht tun zu müssen." Steffan hatte gelogen, denn eigentlich war er in bester Laune jemanden zu töten. Der Mann sah ihn ungläubig an und wollte gerade etwas erwidern als Steffan sich ihn packte und seinen Hals aufriss. Gierig trank Steffan das warme Blut und sofort machte es eine riesige Explosion auf seiner Zunge. Es war so berauschend, dass er immer mehr wollte. Er wollte immer mehr von diesem Blut. Als er fertig war und der Mann komplett blutleer war, ließ Steffan ihn einfach auf den Boden fallen und nahm sich die Schlüssel des Stadtarchivs, die der Mann während des Angriffs fallen gelassen hatte.

Steffan wusste ganz genau wo er hin musste, auch wenn es stock finster war. Schließlich hatte er frisches menschliches Blut in seinem Kreislauf und somit waren seine vampirischen Kräfte wieder auf höchst Form. Er ging eilig die Gänge entlang bis er zu dem großen Archiv seiner Familie kam. Hier war auch ein Tagebuch seines Vaters aufzufinden. Schnell nahm er sich es, setzte sich auf dem Boden und las.

Nach einiger Zeit fand er das, was er gesucht hatte. Er steckte sich das Buch in seine Tasche und ging in sehr schnellen Schritten zur Tür des Archivs. Aber zu seinem Unglück hatten die Polizei schon die Leiche gefunden und suchten an ihr an Hinweisen. Na super, dachte sich Steffan und rannte im übermenschlichen Tempo zurück ins Archiv. Hier muss es doch irgendwo einen Hinterausgang geben! Er suchte alle Wände ab, bis er einen fand. Schnell schloss er die Tür auf und kam endlich in die Freiheit. Jetzt musste er nur noch den Schlüssel vom Archiv irgendwie verschwinden lassen. Er ließ ihn einfach neben dem Hinterausgang liegen und ging dann eine Runde um die Nachbarschaft um wieder unauffällig zu seinem Auto zu gelangen. Als er dann wieder an seinem Auto ankam, kam auch direkt eine Polizistin auf ihm zu. ,,Guten Abend, ist das hier ihr Auto?", fragte die junge Polizistin ihn. ,,Guten Abend, ja das ist meiner", antwortete Steffan. Er musste jetzt nur lang genug seinen Charme spielen lassen und er wäre aus der Sache raus. ,,Okay, kennen sie diesen Mann hier auf dem Bild?"-,,Ja den kenne ich! Ich war vorhin noch zusammen mit ihm im Archiv. Was ist mit ihm?", fragte Steffan gespielt überrascht. ,,Wir haben ihn gerade Tod vor dem Archiv gefunden. Er war blutleer.", sagte die Polizistin, ,,Wo waren sie vor einer halben Stunde?"-,,Ich war erst mit ihm im Archiv und als er dann schließen wollte habe ich noch kurz mit ihm geplaudert und hab mich dann entschlossen noch eine Runde an der frischen Luft zu gehen, denn wissen sie, ich habe erfahren, dass die Frau die ich jahrelang für meine Schwester gehalten habe, gar nicht meine Schwester ist. Und das musste ich erstmal verdauen. Sie denken aber nicht, dass das von einem Menschen angerichtet wurde, oder?", fragte Steffan während er auf das Blutbad vor der Tür des Archivs zeigte. ,,Oh, das tut mir sehr leid für sie. Und nein, davon gehen wir nicht aus, wir wollten nur wissen ob sie etwas gesehen haben." sagte die Polizistin und lächelte ihn an. ,,Okay, dann ist ja gut. Ich werde dann auch mal los. Vielleicht sieht man sich ja noch mal wieder.", sagte Steffan kokett. Die Polizistin war seinem Charme komplett verfallen und meinte:,,Ich würde mich sehr über einen Besuch auf dem Revier freuen. Ich habe so um ein Uhr Mittagspause." ,,Na dann schaue ich vielleicht morgen mal vorbei!" sagte Steffan und stieg in seinen Wagen ein. Er verabschiedete sich noch bei der Polizistin und fuhr dann los. Während der Fahrt dachte er über das was er erfahren hatte nach und grinste in sich hinein. Er hatte es immer gewusst. Anna Katharina war nicht seine leibliche Schwester.

Die Chroniken der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt