Kapitel 34

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Anna Katharina

Ich parkte mein Auto vor dem Hotel in dem Steffan lebte. Langsam sollte Steffan sich wirklich mal ein Appartement zulegen. Er konnte ja nicht ewig in einem Hotel leben. Ich ging durch den Hotelflur und suchte sein Zimmer. Endlich hatte ich es gefunden. Ich machte die Tür auf und schaute mich im Zimmer nach Steffan um. Er saß auf einer Coach und blickte ins Leere. Er hatte noch nicht mal bemerkt, dass ich da war. Er schaute nur geradeaus ins Nichts.

,,Steffan, wie geht es dir?", fragte ich ihn besorgt.

,,Mir geht es super.", meinte er.

,,Lüg mich nicht an!", sagte ich energisch.

Ich setzte mich neben ihn auf die Coach.

,,Was ist los mit dir? Liegt es an Lara?", wollte ich wissen.

,,Nein, es liegt nicht an Lara. Nina wurde ermordet."

,,Bitte, was? Woher weisst du das? Was ist passiert?", ich war geschockt.

,,Ich wollte vorhin zu ihr. Als ich bei ihr angekommen war, war ihre Haustür auf. Also bin ich einfach rein gegangen. Dann bin ich in das Wohnzimmer gegangen. Ich hörte, wie jemand weinte. Ich dachte erst es wäre Nina. Aber es war eine andere Frau, sie kniete vor einem toten Frauenkörper. Nina hatte einen Dolch in ihrer Brust. Wahrscheinlich wurde sie vorher mit Engelsglockengift vergiftet.", Steffan schaute wieder ins Leere.

,,Oh, Nein.", ich hielt mir die Hand vor den Mund.

,,Was denkst du? Hast du eine Ahnung, wer das gewesen sein können? Wer war die Frau, die geweint hat?", fragte ich, um ihn aus dieser Leere raus zu bekommen.

,,Ich weiss nicht, wer sie umgebracht hat. Die Frau war wahrscheinlich ihre Freundin."

,,Was hast du mit dieser Frau gemacht?"

,,Ich hab sie mitgenommen. Sie ist gerade im Bad."

,,Hast du sie mal gefragt, ob sie weiss, wer das gewesen sein könnte?"

,,Nein."

Ich schaute ihn noch einmal an. Er hatte seine beste Freundin verloren und ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte.

Ich beschloss ins Bad zu gehen um mit dieser Frau zu reden. Als ich die Tür auf machte, saß eine wunderschöne Frau weinend auf dem Boden. Sie hatte lange hell blonde Haare, welche ihr total zerzaust runter hingen. Sie hatte große blaue verweinte Augen. Ihr Gesicht war sehr kindlich. Dunkles Blut war an ihren Klamotten.

,,Wie heisst du?", fragte ich sie besorgt.

,,Ich heiße Amina."

,,Weisst du wer das gewesen sein könnte?"

,,Ja Ich hab es mit angesehen.

Vor einigen Tagen war ein Mann bei uns. Er wollte, dass wir uns seinem Clan anschließen. Aber Nina wollte natürlich nicht. Der Mann ging wieder. Währenddessen forschte Nina nach dem Mann. Sie war sogar sehr erfolgreich. Irgendwann bemerkte dieser Mann, dass Nina alles wusste. Gestern kam er wieder. Nina und ich waren duschen, doch plötzlich klingelte es. Nina ging zur Tür. Ich duschte schnell zuende und kam dann nach unten. Als ich unten ankam, lag Nina mit einem Dolch in der Brust auf dem Boden und dieser Mann war über ihr gebeugt. Als er mich sah, suchte er schnell das Weite. Es tut mir so Leid, aber ich konnte mich kaum bewegen. Ich war so unter Schock, schließlich war Nina sie Liebe meines Lebens!", Amina liefen die Tränen wieder über ihre Wangen und sie hielt ihre Hände vor ihr Gesicht.

Ich setzte mich neben sie und umarmte sie. Sie lehnte sich bei mir an und weinte schrecklich.

,,Weisst du den Namen dieses Mannes?", fragte ich sie dann.

,,Ja", ihre Stimme brach ab. Dann sagte sie mit den letzten Resten ihrer brüchigen Stimme:,,Sein Name lautet Chou Lee."

Ich hatte es geahnt. Dennoch war es als ob ich mit Wucht in ein Becken mit kaltem Wasser geworfen wurde. Tausend Nadeln stachen durch meine Haut. Ich war komplett unter Schock, doch ich musste mich nun um diese Frau kümmern.

,,So, du ziehst jetzt erst einmal deine blutige Kleidung aus und kämmst deine Haare durch. Danach gehst du schön heiß duschen. Das wird dir gut tun. Ich gebe dir dann saubere Kleidung und dann fahren wir zusammen zu dir nach Hause. Oder Ich fahre alleine und du bleibst hier bei Steffan.", sagte ich fürsorglich.

,,Nein, ich komme mit. Danke für alles.", brachte sie noch herraus.

Ich half ihr, sich von ihren Klamotten zu befreien und sich die Haare zu kämmen. Danach ließ ich sie in Ruhe duschen.

Ich suchte währenddessen nach frischer Kleidung und ging wieder zu Steffan.

,,Wer war es?", fragte er sofort.

,,Amina sagte, es war Chou Lee."

,,Nein, das darf doch nicht wahr sein! Er wird dafür bluten, das verspreche ich dir!", ich sah den Zorn in Steffans Augen.

,,Nina wusste anscheinend zu viel über ihn. Sie hatte Recherchen über ihn angestellt und anscheinend etwas herausgefunden, was niemand wissen darf. Ich werde später mit Amina zurück fahren und mir die Recherchen mal anschauen."

,,Jetzt weiss ich auch, warum Nina mit mir reden wollte. Sie hatte mich gestern angerufen und meinte, sie wollte mir etwas sehr interessantes erzählen. Oh, wäre ich Idiot nicht doch schon gestern zu ihr gefahren, dann wäre sie jetzt noch am Leben!", Steffan sträubte sich seine Haare.

,,Nein, dich trifft keine Schuld. Du wusstest es nicht. Bitte, mach dir keine Vorwürfe.", gab ich besorgt zurück.

Ich hörte, dass Amina mit dem Duschen fertig war und ging schnell ins Bad um ihr die Kleidung zu geben.

Kurze Zeit später, standen Steffan, Amina und ich vor Nina's Haus. Amina schluckte und führte uns dann herein. Steffan hatte anscheinend Nina's leblosen Körper weg gebracht, denn ich sah den Körper nirgends.

Amina brachte uns in ein kleines überschaubares Büro. Ich schaute auf den Schreibtisch, auf ihn waren mehrere Akten und Bücher ausgebreitet.

,,Am besten, jeder nimmt sich eine Akte oder ein Buch und forscht nach.", meinte Steffan.

Nach einer endlos langen Zeit, sprang Amina auf.

,,Ich hab da was, was euch interessieren könnte. Es geht um Chou Lee's echte Eltern. Sein Vater war, bevor er Chou's Mutter kennen gelernt hat, schon einmal verheiratet. Diese Frau hieß Emely Ramazadorfa und hatte auch ein Kind von Chou's Vater. Dieses Kind wollte Chou's Vater wieder haben und tyrannisierte sie deshalb. Doch Emely ließ nicht locker und versuchte alles, um ihr Kind zu retten. Also heiratete sie einen anderen Mann."

,,Wir müssen mehr über Emely Ramazadorfa herausfinden, sie scheint wichtig zu sein.", bestimmte ich.

Also machten wir uns wieder an die Arbeit und schauten unendlich viele Akten und Bücher durch.

Plötzlich ließ Steffan, seine Akte auf den Boden fallen. Ihm war das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben.

,,Ich weiss, wer Emely Ramazadorfa ist."

,,Wer ist sie?", fragte ich verwundert.

,,Sie ist meine Mutter.", sagte Steffan.

Die Chroniken der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt