Kapitel 57

2.8K 161 21
                                    

Anna Katharina

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, sah ich Lucas friedlich neben mir liegen. Ich lächelte und entschied mich dazu, schnell ins Bad zu gehen. Lucas wurde anscheinend von meinem Versuch wach und griff meinen Arm, als ich gerade das Bett verlassen wollte.

,,Wo willst du denn hin?", fragte er verschlafen.

,,Ich wollte nur schnell ins Badezimmer, mich frisch machen.", sagte ich lächelnd.

,,Ach, das hast du doch gar nicht nötig. Bleib bei mir im Bett, ohne dich ist es so kalt."

,,Na gut. Aber ich mach das nicht für dich, verstanden?", lachte ich.

,,Natürlich nicht.", sagte er grinsend und zog mich zurück unter die Bettdecke.

Er schlang seine Arme um mich. Ich rückte ein Stück näher an ihm.

,,Wir haben eigentlich keine Zeit für sowas. Wir müssen hier weg und  Fiona finden.", sagte ich.

,,Wir haben alle Zeit der Welt.", antwortete er.

,,Aber Frederico hat keine Zeit. Was ist, wenn er noch jemanden von uns umbringt? Was ist, wenn er Steffan umbringt?", fragte ich. Als ich Steffans Namen erwähnte, durchfuhr mich ein schmerzhafter Stich durch mein Herz.

Plötzlich ging die Tür auf. Shane trat ein. Er sah wenig überrascht aus.

,,Kommt bitte ins Büro, wir müssen bald aufbrechen.", sagte er und verschwand wieder.

,,Redest du mit Shane über mich? Er sah so aus, als hätte er es erwartet.", sagte ich.

,,Ja. Er weiß, dass ich dich toll finde.", gestand Lucas.

,,Ich weiß nicht, ob das alles gut ist.", sagte ich.

Jetzt stand auch Lucas auf. Er ging auf mich zu und stellte sich direkt vor mich.

,,Ich geh jetzt ins Badezimmer. Vielleicht solltest du in dein Zimmer gehen und dich umziehen, schließlich wollen wir bald los.", wehrte ich ihn ab und ging danach ins Badezimmer.

Kurze Zeit später trafen wir uns alle im Büro.

,,Larissa, wo können wir Fiona finden?", fragte Shane.

,,Sie könnte so ziemlich überall sein. Aber es gibt einen Ort an den sich viele Hexen treffen. In diesem Haus ruhen auch die Seelen der längst verstorbenen Hexen.", erklärte Larissa.

,,Meinst du, du kannst uns zu diesem Ort führen? Ein Versuch wäre es alle Male wert.", meinte Lucas.

,,Ja, ich war schon einmal dort. Es ist ein wunderschöner Ort.", erklärte Larissa.

,,Nun gut. Steffan, Saskia und ich bleiben hier. Ich habe noch etwas vor. Larissa, Anna und Lucas fahren am besten mit Chou dorthin.", sagte Shane.

,,Okay, wir fahren dann in einer Stunde.", beschloss ich.

Ich ging wieder in mein Zimmer. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, wer auf meinem Bett saß.

,,Marie!", rief ich und umarmte sie.

,,Was machst du denn hier? Ich hab dich so vermisst!", sagte ich überglücklich.

Ich hatte niemals damit gerechnet, die kurzhaarige Blonde aus meinem Clan in der nächsten Zeit wieder zu sehen. Jedoch schaute Marie nicht so glücklich und zeigte auf etwas hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine Frau. Sie hatte braune Locken, die ihr kurz über ihre Schultern fielen. Ihre Haut war blass und ihre Lippen waren blutrot. Ihre bernsteinfarbenen Augen blitzen mich verächtlich an und sie lächelte böse. Sie sah mir, abgesehen von den Haaren, unheimlich ähnlich.

,,Hallo Anna. Ich habe deine kleine blonde Freundin am Flughafen gefunden und habe sie netterweise zu euch gebracht.", sagte sie in einem überheblichen Ton.

,,Wer sind sie?", fragte ich drohend.

,,Das wirst du noch früh genug erfahren, Liebes.", sagte sie und sprang aus dem Fenster.

Ich rannte zum Fenster und schaute nach draußen, aber nirgends war eine Spur von ihr.

Wer war das gewesen? Und warum sah sie mir so ähnlich?

Die Chroniken der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt