Kapitel 31

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Anna Katharina

,,Wo ist sie jetzt?", fragte Chou genervt in sein Handy. Dann war wieder Stille. Ich blieb noch reglos an der Tür stehen. Ich hoffte, er würde mich nicht bemerken.

,,Du hast sie zu Saskia gebracht? Bist du denn komplett bescheuert?", man merkte Chou's Tonfall an, dass er wütend war.

,,Ich komm jetzt vorbei und erledige es selbst!", sagte Chou.

Nun war meine perfekte Zeit gekommen. Ich nahm die Tür nochmal in die Hand, öffnete sie und machte sie laut wieder zu.

,,Bist du da, Schatz? Ich weiss, ich bin echt spät dran, aber ich hab eine Freundin kennen gelernt und ihr ging es richtig schlecht. Sie wurde von einem dummen Mann versetzt und dann bin ich noch über Nacht geblieben.", rief ich in das Penthouse hinein.

Währenddessen lief ich zu Chou ins Wohnzimmer. Er legte gerade auf und sah sehr gestresst aus.

,,Du bist so ein tolles Mädchen, Anna. Hilfst anderen und versprühst Glück überall.", meinte er und kam auf mich zu. Ich küsste ihn.

,,Was ist denn los?", fragte ich ihn gespielt besorgt.

,,Ich muss nochmal weg. Es gibt Komplikationen bei einem meiner Geschäftspartner...", er stockte. Ich schaute ihn traurig und enttäuscht an.

,,Weisst du was? Steig ins Auto, Liebling. Ich nehm dich mit. Und danach gehen wir noch schön zusammen aus.", meinte er aufmunternd.

,,Das freut mich wirklich! Ich zieh mich schnell um.", meinte ich freudig.

Das lief ja wie geschmiert. Ich wusste, Chou konnte mir nicht widerstehen.

Als ich mir schnell ein schwarzes kurzes Kleid angezogen und mir meine Haare hoch gesteckt hatte, ging ich wieder zu Chou.

,,Du siehst unglaublich aus.", meinte er.

Wir gingen zum Auto. Er hielt mir die Tür auf und stieg danach selbst schnell ein. Er startete das Auto und fuhr los.

In kurzer Zeit würde ich wissen, ob er von Lara gesprochen hatte. Ich musste mir danach nur überlegen, wie ich sie da raus bekommen würde.

Die Fahrt verlief still und ich schaute mir die vorbei schweifenden Häuser und Läden an. Es war noch hellichter Tag, doch es sollte bald dunkel werden. Am späten Nachmittag kamen wir an einer riesigen Villa an. Sie war aus rosa farbenden Stein und hatte spitze Dächer.

Kurze Zeit später standen wir vor der großen Eingangstür, eine junge Frau öffnete und die Tür. Sie war genauso groß wie ich und dünn. Ihre langen braunen glatten Haare fielen ihr um die Hüften. Sie hatte etwas gebräunte Haut und dunkle Augen. Ihre Schlüsselbeine zeichneten sich merklich unter ihrem dunkel blauen Kleid ab. Mit einem Wort: Sie war unglaublich schön.

,,Chou, was willst du hier?", fragte sie abwertend.

,,Ich will nach dem Rechten sehen.", meinte er genervt. Er ging tonlos an ihr vorbei. Er wandte sich nochmal zu mir um.

,,Wartest du hier bei Saskia, Liebes?"

-,,Natürlich.", antwortete ich.

Als er den Flur hoch gegangen war, schaute Saskia mich mitleidig an.

,,Du tust mir Leid.", sagte sie besorgt.

-,,Wieso?", fragte ich überrascht.

-,,Hast du eine Ahnung was hier vor sich geht?", fragte sie.

-,,Was soll denn hier vor sich gehen? Geht es um Immobilien?", fragte ich gespielt unwissend.

,,Wenn du wüsstest, Schätzchen. Komm mal mit mir.", sagte sie und deutete mir, ihr zu folgen.

Die Chroniken der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt