Kapitel 5

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Ich hatte keine Ahnung welche Uhrzeit wir hatten als ich wach wurde. Denn ich saß noch eine ganze Weile aufgerichtet auf meinem Bett und starrte ins Leere. Ich hatte damals nicht ohne Grund Abstand haben wollen, ich wusste Steffan würde es nicht mehr lange aushalten. Auch wenn ich gehofft hatte, dass es besser sein wird nach den Jahrzehnten, hatte ich doch insgeheim geahnt, dass es genauso schlimm sein würde. Ich schob die Gedanken zur Seite und beschloss ihm die nächste Zeit aus dem Weg zu gehen. Ich stand auf und zog die schweren Vorhänge meines Fensters zur Seite um zu sehen, wie spät es ungefähr war. Die Sonne fing schon langsam wieder an in der Dämmerung zu verschwinden. Als ich runter zu dem Parkplatz schaute, musste ich kurz lächeln. Mein geliebter roter Mercedes SLK hatte doch anscheinend schon neue Fans gefunden! Eine kleine Gruppe von Jungs stand um ihm herum und sahen ihn sich genau an. Was ein Wunder! Schließlich stand ein Ferrari California neben ihm.

Die Tür meines Zimmers ging auf und Marie trat herein. ,,Sie stehen schon den ganzen Tag vor deinem Auto. Da kann noch nicht mal mein beerfarbender Lamborghini etwas gegen ausrichten", sie lachte. Marie hatte ein sehr schönes Lachen. Sie war in großem und ganzem ein sehr lebensfrohes und liebenswürdiges Wesen. Ich fragte mich, warum mein verdummeter Bruder es nicht auch endlich einsah. Ich schenkte ihr ein kühles Lächeln zurück. ,,Was soll ich heute Abend eigentlich anziehen?", fragte ich sie. -,,Oh, am besten du ziehst dir ein Kleid an! Warte, ich guck eben!", sagte sie und wühlte in meinem Kleiderschrank. Früher hätte ich sie womöglich dafür ausgeschimpft, dass sie so mit meiner Kleidung umgeht, dachte ich noch. ,,Oh, das ist perfekt!", jubelte sie. Sie hielt mir ein kleines Schwarzes hin, welches trägerlos war und einen freien Rücken aufwies. Ich nahm es ihr ab und legte es behutsam auf mein Bett, während ich mich bei ihr bedankte. Sie lächelte und verließ mein Zimmer wieder, damit ich mich fertig machen konnte. Ich zog mir das Kleid an, frisierte meine Haare zu wilden Locken und machte mir jeweils einen geschwungenen Lidtstrich über meine Augen und trug Wimperntusche und einen blutroten Lippenstift auf. Danach ging ich hinunter in unsere ,,Küche", welche aus einem Kühlschrank mit Blutkonserven, einer kleinen Anrichte, einem Tisch und Stühlen bestand. Ich nahm mir einen Blutbeutel, riss ihn auf und kippte das Blut runter. Brr, wie ich es hasste.

Währendessen kamen Alec und Daniel ins Zimmer. Sie unterhielten sich über irgendetwas belangloses und hörten sofort auf zu reden als sie mich sahen. Daniel war ein blonder muskulöser Riese, der auch mit markanten Gesichtszügen gesegnet war. Früher standen die Mädchen reihenweise auf ihn und er hatte öfters mal ein anderes Mädchen mit in seinem Zimmer.

Alec hingegen hatte hell braune Haare, eine hohe Stirn, blaue Husky Augen, helle Haut und natürlich war auch er muskulös. Er hatte nie wirklich viele Mädchen gehabt, er hatte ein Mädchen geliebt, welches bei einem Großbrand ums Leben gekommen war. Er war nie wirklich darüber hin weg gekommen.

,,Wann wollen wir den zu dem Club, in dem ich jemanden umbringen soll?", fragte ich genervt. -,,Wir wollen in einer halben Stunde los", meinte Daniel ,,Du weisst, dass dein Bruder nicht mit kommen wird oder?"-,,Nein, das wusste ich nicht. Aber das ist mir auch egal. Ihr vergisst wohl echt gerne, dass ihr mein Clan seid, oder?" antwortete ich kühl. Sie wollten gerade eine Anmerkung darauf machen, dass ich ja jahrzehntelang einfach weg gewesen war, waren aber dann doch noch schlau genug es zu lassen.

Eine Stunde später waren wir an dem Nobelclub angekommen. ,,Du bekommst ein Handy von mir, mit dem du uns anrufen kannst, falls etwas sein sollte." sagte Daniel. -,,Ich werde es zwar sehr wahrscheinlich nicht brauchen, aber danke. Wer ist mein Ziel?" fragte ich gelangweilt. ,,Ein Mann in einem schwarzen Anzug, ich werde dich ihm gleich persönlich vorstellen", sagte eine unbekannte Männerstimme hinter mir. ,,Ich bin Markus Steppford, der Inhaber dieses Clubs und der heutige Veranstalter", fuhr er fort. Nachdem ich mich ihm auch kurz vorgestellt hatte, folgte ich ihm in den Nobelclub. Bis er stehen blieb und auf einen jungen gutaussehenden Mann zeigte.
Nein, das darf doch nicht wahr sein, dachte ich.

Die Chroniken der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt