1 Woche später
Trance PoV
Mit einem erstickten Schrei wache ich abrupt auf. Beinahe unmittelbar danach öffnet sich die Zimmertür und meine Schwester stürmt zu mir. Sie zieht mich in eine Umarmung und tröstet mich, indem sie uns vor und zurück schaukelt. Ja, ich weine. Die anfänglich unbemerkten Tränen kullern meinen Wangen entlang und befeuchten das Oberteil meiner Schwester. Noch immer schaukeln wir sanft hin und her. Sie summt leise ein Schlaflied und streicht mir durch meine Haare. Nach einiger Zeit beruhige ich mich und schliesse müde die Augen. Leider kann ich nur noch eine Stunde schlafen, ehe ich erneut wach im Bett liege. Teilnahmslos starre ich an die Decke und bin mit meinen Gedanken bei Ryan. Seit einer Woche ist er nun schon weg. Wohin? Das weiss ich nicht. Auch wann genau er verschwunden ist, kann ich nicht sagen, denn nach seiner Flucht schloss ich mich für zwei Tage in meinem Zimmer ein. Jean musste wieder zurück und so half mir meine Mutter in dieser Zeit. Sie half mir mich zu erinnern und nach langer Zeit konnte ich zum ersten Mal wieder die Präsenz meines Wolfes wahrnehmen. Noch konnte ich nicht mit ihm kommunizieren, aber er ist endlich da. Immer. Mit dieser Erkenntnis kam jedoch auch der Schock. Ich habe meinen Gefährten abgewiesen. Mein ein und alles. Mein Leben. Nachdem ich realisiert habe, was für ein riesen Arsch ich bin, eilte ich sofort zu Ryan's Haus. Aber ER war nicht da. Seit diesem Tag habe ich weder ihn, noch Tom zu Gesicht bekommen. Sie beide waren wie vom Erdboden verschluckt. Beinahe stündlich schaue ich bei ihnen vorbei, in der Hoffnung sie sind zurück. Doch bis anhin war meine Mühe umsonst. Ich hatte noch immer kein Lebenszeichen von Ryan. Nur der Gedanke daran, dass ihm etwas passiert sein könnte, treibt mir erneut die Tränen in die Augen. In meiner Verzweiflung fehlt mir die Kraft diese zurück zu halten und so lasse ich sie einfach laufen.
"Schätzchen?" Die Stimme meiner Mutter holt mich in die Gegenwart zurück und automatisch Blicke ich ihr in die Augen.
"Geh!" Verwirrt schaue ich sie an. Gehen? Wohin den? Ich will doch nur zu Ryan!
"R-Ryan? I-ist e-er z-z-zurück?!" Hoffnungsvoll springe ich auf.
"Es hat Licht u-" Weiter lasse ich sie nicht reden. So schnell es geht ziehe ich mir eine Hose und ein T-Shirt über und eile aus dem Haus. Unbemerkt gelang ich zu schliesslich vor Ryan's Haustür und überlege für eine Milisekunde, ob ich klopfen soll. Natürlich klopf ich! Und wie sogar! Von drinnen vernehme ich feste und schnelle Schritte. Nur, es klang nicht nach Ryan. DAS war nicht Ryan. Noch bevor der Fremde die Tür öffnet, bin ich schon wieder am weinen. Was für eine Heulsuse ich doch bin!
„Hey, Kleiner." Eine sanfte Stimme, eindeutig die eines Mannes mittleren Alters, lässt mich zögerlich ausblicken.
„Was ist den los? Warum weinst du?" Ein Alpha! Dieser Mann ist ganz klar ein Alpha! Aber er scheint sich an der Situation nicht zu stören. Obwohl es noch viel zu früh am Morgen ist.
„R-ryan..." Von der autoritären Ausstrahlung dieses Wolfes eingeschüchtert, wimmer ich Ryan's Name und weiche dem Blick des Alpha's aus. Mag sein, dass ich ein Beta bin, aber in meinem momentanen emotionalen Gefühlszustand bekomme ich eh nichts mehr auf die Reihe.
„Oh... du suchst Ryan? Tut mir leid Kleiner, aber Ryan wird in nächster Zeit nicht hier sein." Tja... wenn der Wolf hilfreich sein will, so erreicht er gerade das Gegenteil. Meiner Hoffnung beraubt sacke ich kraftlos zu Boden und verwandle mich in ein verzweifeltes, weinendes und wimmerndes Häufchen Elend. Den grossgewachsenen Mann scheint meine Aktion zu verwirren, so dass er sich entschliesst mich einfach hoch zu heben und ins Wohnzimmer zu tragen. Seine Ähnlichkeit mit Ryan ist offensichtlich, weswegen ich mich an ihm festklammere und den Namen meiner ersten grossen Liebe vor mich hin flüstere.
„Shhhh..." Im Wohnzimmer angekommen setzt er sich mit mir auf das Sofa und hält mich auf seinem Schoss fest. Wie ein Vater beruhigt er mich mit geflüsterten Worten und mit sanftem streicheln meines Rückens.
„Wer bist du Kleiner?" Fragt er mich in einem leisen Tonfall.
„T-trance." Noch immer schluchzend, stotter ich meinen Namen.
„Und warum suchst du Ryan? Bist du ein Freund von ihm?" Freund? Nein... mit Sicherheit nicht mehr. Aber ich liebe ihn doch! Auch wenn ich zu dumm war es rechtzeitig zu realisieren. Der Blick des Mannes schwenkt zur Tür und ich folge seinen Augen. Dort stand eine Frau, welche ich als die Gefährtin des Alpha's erkenne. Etwas irritiert mustert sie uns und ich sehe, dass die beiden gerade über ihre Gedankenverbindung kommunizieren. Ein mütterlicher Ausdruck macht sich auf ihrem Gesicht breit und sie kommt mit leisen Schritten auf uns zu. Nachdem sie sich neben uns gesetzt hat, schauen mich beide erwartungsvoll an.
„E-er i-s-ist me-ein Gefährte." Ich höre beide nach Luft schnappen und schaue hoch, direkt in die Augen der Wölfin. Sie scheint zu überlegen, was sie dazu sagen soll.
„Aber Ryan ist doch mit Tom losgezogen, um fihre Mates zu finden?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und an den Alpha gerichtet. Dieser drückt seine Lippen fest zusammen und sieht wütend aus. Vorsichtig schiebt er mich von seinem Schoss und geht schnellen Schrittes zum Haustelefon.

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TrAnCe
WerewolfWird zur Zeit überarbeitet! *-* Tranquillo Angelito Celio, kurz Trance, ist ein "normaler" Werwolf mit einer unbekannten Vergangenheit. (Niall Horan) Ryan, der seinen richtigen Namen hasst, ist ein geborener Alpha . (Liam Payne) Der eine verweigert...