Kapitel 17: Beeil dich!

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Ryan PoV

Es ist bereits einen Woche seid Tom's und meiner überstürzten Abreise vergangen. Meine Eltern waren alles andere als erfreut, akzeptierten aber meinen Wunsch und übernahmen für die Zeit meiner Abwesenheit die Alphapositionen. Wir haben ihnen erzählt, dass wir uns erneut auf die Suche nach unseren Gefährten machen möchten. Klar, bei Tom war es die Wahrheit. Bei mir eher eine Flucht vor meinem Gefährten. Gestern Abend sind wir dann endlich beim dritten Rudel angekommen. Sie haben uns für die Nacht aufgenommen und eingeladen einige Tage bei ihnen zu bleiben. Trotz der Ablenkung vergas ich für keine Sekunde meinen Mate. Ich vermisse Trance. Sehr sogar. Aber es tut auch schrecklich weh. Ich kann seit unserem, nennen wir es mal Streit, nicht mehr klar denken, essen oder gar schlafen. So war es auch diese Nacht. Es ist noch verdammt früh am Morgen und ich lag hell wach, und natürlich genervt, im Bett. Als plötzlich mein Handy klingt habe ich den Schock meines Lebens. Nachdem ich es mir einen Moment lang überlegt habe, drehe ich mich dann aber doch zum Handy um und erschrecke gleich nochmal.

Das Display zeigt die Nummer von meinem Haus an. Somit sind nur zwei Anrufer möglich. Mein Dad oder mein Mum. Bei jedem anderen hätte ich das nervtötende Ding einfach klingeln lassen, aber meine Eltern würden mich nie ohne einen guten Grund anrufen. Vielleicht ist irgendwas mit dem Rudel nicht in Ordnung? Etwas nervös nehme ich den Anruf entgegen, werde aber unterbrochen, noch ehe ich etwas sagen kann.

„RYAN! Du kommst nach Hause! S.O.F.O.R.T!" Die donnernde Alphastimme meines Vaters lässt mich beinahe winseln.

„D-Dad?" Meine Stimme klingt selbst für mich zitternd und eingeschüchtert. Mit einem Räuspern versuche ich meine Stimme wieder zu finden und setzte erneut an.
„Wir sollen zurückkommen? Das ist zu früh! Weder Tom noch ich haben unseren Gef-" Sein wütendes Knurren lässt mich mitten im Satz abbrechen. Vor Schock steht mir der Mund leicht offen und mir fehlen die Worte.
„Dein Mate sitzt weinen auf DEINEM Sofa!" Hörbar ziehe ich die Luft ein und suche die Situation zu verstehen, aber es war mir gerade etwas zu viel.
„DU hast Zeit bis heute Abend!"
Ohne mich noch einmal zu Wort kommen zu lassen, was ich eh nicht hinbekommen hätte, hängt er auf. Was war das gerade? Moment. Nochmal. Mein Vater ist in meinem Haus. Trance ist, aus welchem Grund auch immer, gerade bei ihm und weint.

Kein guter Moment um auf deinen Vater eifersüchtig zu werden Ryan.

Gott Diace! Das weiss ich doch selbst! Und tu nicht so scheinheilig! Als hättest du keinen übermassigen Beschützerinstinkt.

Ich darf aber... ich bin hier der Wolf. Musst deine Augen gar nicht verdrehen. Geh lieber und sag Tom bescheid dass du zurück musst. Wir, oder besser gesagt ich, haben einen langen Weg vor uns und nicht gerade viel Zeit.

Ohne weiter mit meinem Wölfchen zu diskutieren folge ich tatsächlich seinen Anweisungen und schnapp mir meine Sachen. Ausgepackt habe ich nicht, wofür auch. Mit meinem Rucksack tapse ich zu dem Zimmer, in dem ich Tom atmen höre. Nach einigen gedanklichen Anstupsern wacht er endlich auf und ich erkläre ihm die Situation. Zuerst will er mich nach Hause begleiten, gibt sich aber bei meinen Gegenargumenten geschlagen. Ohne ihn kann ich um einiges schneller rennen und muss mich nur um mich selbst kümmern. Er gibt mir sein OK und übernimmt die Erklärung, die ich unseren Gastgebern schulde.

Beeil dich Ryan!

Werd ich! Bis bald Tom!

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