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Tyara P.o.v

"Tyara? Bist du wirklich gekommen", kam die Antwort aus der Zelle. Ich freute mich Kilis Stimme zu hören: "Ich hatte es doch versprochen." Kili lächelte. Ich setzte mich auf eine Bank vor seiner Zelle und lächelte zurück. Er war echt sympathisch, doch Vater durfte davon nichts erfahren. Er verspottete Zwerge und hasste ihre Eigenarten. Das waren die ersten Zwerge die mir begegnet sind. Allerdings hatte ich mich noch nie so gut mit jemandem von Vaters Gefangenen verstanden. "Es tut mir leid, Thranduil sperrt jeden ein der den Düsterwald betritt. Legolas meint, das Vater so ist seit dem tot unserer Mutter", Kili tat mir leid, er hatte nichts schlimmes getan und wurde trotzdem eingesperrt. Kili riss die Augen auf: "Thranduil ist dein Vater?" Ich bekam Angst, jetzt wollte er bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben: "Ja, aber ich bin nicht so wie er, ich..." Kili unterbrach mich. Er schaute mich lächelnd an: "Ich weiß... aber meinem Onkel Thorin wird das nicht gefallen. Er mag Elben generell nicht, aber Thranduil hasst er am aller meisten." Ich schaute zu Boden: "Vater hat sich sehr verändert seit Mutters tot." Kili streckte seinen Arm durch das Gitter der Zelle und legte mir die Hand auf die Schulter: "Hey, du kannst nichts für deinen Vater. Außerdem würde ich dich nicht mögen, wenn du so wärst wie er." "Du magst mich?", ich hatte nicht damit gerechnet. "Wieso hätte ich dich sonst fragen sollen, ob du wieder kommst." Ich schaute ihm in die Augen. Plötzlich meinte er:"Kannst du mit Thranduil reden? Wir wollen nur unsere Heimat zurückholen und dafür mussten wir durch den Düsterwald." Ich überlegte: "Normalerweise hört mein Vater eh nicht auf mich, aber ich kann es versuchen." "Danke", er sah so aus als hätte er neue Hoffnung geschöpft und ich wurde nervös. Vater hatte noch nie auf mich gehört und wie soll ich ihm erklären, dass er die Zwerge freilassen soll. Ich stand auf: "Ich sollte noch ein bisschen schlafen." Kili nickte: "Klar, ich bin auch schon müde." Ich drehte mich um und schlich aus dem Kerker zur Holztreppe und weiter zur Wendeltreppe. Ich ging langsam und vorsichtig die Stufen hoch und achtete darauf, dass ich keine geräuchert machte. Oben angekommen schaute ich mich um. Ich sah keine Wachen und so lief ich den Flur entlang bis zu meiner Zimmertür. Ich öffnete und zog den Mantel aus. Dann drehte ich mich um und erscchrak. Legolas saß mit verschränkten Armen auf meinem Bett und schaute mich misstrauisch an. "Was machst du denn hier!", ich war entsetzt. "Ich wollte meinem ach so lieben Schwesterchen gute Nacht sagen." Ich erstarrte: "Gute Nacht." "Wo warst du Tyara?", er klang nicht gerade so, als ob er Lust auf Witze hätte, "Du müsstest längst im Bett sein!" Ich zögerte: "Auf Toilette." Legolas wurde wütend: "1 1/2 Stunden? Tyara, wo warst du?" Ich schwieg und schaute auf den Boden. Legolas stand auf und nahm mich in den Arm: "Du weißt, dass du mir alles sagen kannst?" Ich nickte: " Ich weiß, aber du würdest mich nicht verstehen." Ich löste mich aus seinem Griff und ließ mich auf einen Sessel fallen. Legolas schaute mich lange an: "Ist ok kleine. Aber wenn du bereit bist mit mir zu reden, ich bin für dich da. Reden hilft." Er ging zur Tür und ging hinaus. Ich ging in mein Bett und überlegte mir was ich Vater am nächsten Tag sagen wollte. Wie konnte ich ihn nur davon überzeugen die Zwerge frei zu lassen. Nach einer Weile versuchte ich ein zu schlafen. Doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht einschlafen. Zu groß war meine Angst, Kili zu enttäuschen. Nach einer Weile gab ich es auf zu schlafen und ging zum Fenster. Von meinem Fenster aus konnte man über alle Bäume und Mauern hinweggucken. In ein freies Land ohne Einschränkungen und voller Freiheit. Ich seufzte: "So gern wäre ich dort draußen, anstatt innerhalb von Vaters Mauern. Mutter hätte uns bestimmt nicht eingesperrt, Vater redet zwar nicht von ihr, doch durch all die Diener von Vater wusste ich, dass sie wohl sehr nett und unbesorgt gewesen sein musste. Mir lief eine Träne übers gesicht. Wie gerne hätte ich sie länger gekannt.

Kili P.o.v

Ich schaute an die Wand gegenüber von mir. Ich dachte nur noch an Tyara. Dann zischte es aus der Nachbarzelle: "Kili, bist du verrückt geworden? Wenn Onkel Thorin das herausfindet, bist du tot! Was hast du dir dabei gedacht, dich mit diesem Elbenweib zu treffen?" Ich wurde wüten: "Sie ist nicht wie die anderen! Sie ist viel offener! Sie ist mir einfach sehr sympathisch! Hast du uns eben etwa belauscht?" "Ist sie dir wirklich NUR SYMPATHISCH?", er klang sehr misstrauisch und gleichzeitig belustigt. Ich überlegte: "Hat er recht? Ist sie etwa mehr als sympathisch für mich? Aber wie konnte das sein. Ich hätte nie  gedacht das ich mich in eine Elbin verlieben würde." Ich sackte auf die Holzbank. Meine Knie zitterten. "Kili. Du musst aufhören an sie zu denken. Das wird doch eh nichts zwischen euch", redete er auf mich ein. Doch ich hörte ihm nicht zu: "Wie konnte das nur passieren? Aber warum sollte ich sie nicht lieben? Sie so nett, hübsch und offen. Was kann daran verkehrt sein, auf sein Herz zu hören?" "Kili, hör mir zu!", er klang generft. "Nein!", ich wollte ihm nicht zuhören, "Ich mag sie, na und? Es ist doch nicht verboten, sich mit dem zu treffen den man liebt!" Erst kam garkeine Antwort aus der Zelle meines Bruders. Doch dann meinte er nur: "Es ist deine Entscheidung." Mir stiegen Tränen in die Augen. So sehr hatte ich mich noch nie mit meinem Bruder gestritten. Ich schlug mit aller Kraft gegen das Gitter meiner Zelle. Dann überkamen mich Schuldgefühle: "Fili, es tut mir leid. Ich weiß du willst mir ja nichts Böses. Du willst mich nur Beschützen. Wie du es immer getan hast. Aber ich bin nicht mehr dein kleiner, hilfloser Bruder." "Ich weiß, Kili. Ist schon gut. Pass nur auf, dass Thorin das nicht mitbekommt. Gute Nacht, Brüderchen", in seiner Stimme klang ein Funke Trauer mit. "Gute Nacht", ich legte mich auf die Bank und schloss die Augen: "Aber vielleicht sind wir Dank Tyara morgen schon frei." Dann schlief ich ein.

Das kann nur wahre Liebe sein (Kili FF)AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt