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Gleich ist es soweit. Gleich beginnt die Nacht der Rosen und wir machen uns gerade fertig. Die Türen zu allen Zimmern stehen offen, sodass alle Mädchen sich bei der Kleiderwahl beraten können. Mit Amy hat kaum noch einer geredet. Sie sitzt auf dem Bett, während Laura und ich uns gegenseitig Kleider anhalten.

Die Stimmung ist angespannt. Wird Alex eine Erklärung abliefern oder alles überspielen? Da das in dieser Form noch nie vorgekommen ist, weiß niemand was uns erwartet oder wie es weiter geht.

"Sind sich jetzt alle am fertigmachen?", ruft Liz aus dem Zimmer gegenüber von unserem. Irgendwie hat sie die Mutterrolle in der Villa eingenommen, aber das ist auch gut so. Ohne sie wäre alles das reinste Chaos.

"Ich bin wirklich gespannt auf diesen Abend", sagt Laura.

"Und ich erst.", stimme ich lachend zu und greife nach einem Rock. Mir ist zwar nicht wirklich zum Lachen zumute, aber es lenkt ab. Ich sollte mir vor Augen führen, dass es egal ist. Ich habe Zuhause ein Leben in welches ich zurück kann.

"Der Rock ist zu eng." Ich ziehe ihn wieder aus.

Amy, die sich bisher nicht gerührt hatte, hat sich nun erhoben und zieht sich ebenfalls um. Trotzdem schenkt ihr keiner wirklich Beachtung.

"Ich glaube das wird eine Nacht, die wir nicht so schnell vergessen werden."

"Wie soll ich meine Haare tragen?", frage ich. Laura beginnt daraufhin mir die Haare zu machen.

Irgendjemand macht Musik an und spielt High School Musical ab.

Lachend und immer noch die Melodie summend gehen wir raus und setzen uns in Zweierpaaren in die Autos. Ich fahre mit Laura. Laura trägt ein kurzes rotes Kleid mit tiefem Ausschnitt, perfekt passend zu ihren wilden Locken. Sie sieht gar nicht mehr so schüchtern aus, wie zu Beginn der Serie. Ich hingegen trage ein langes Kleid mit Rückenausschnitt. Langsam werde ich nervös.

Wir steigen an der Bachelorvilla aus dem Auto aus und werden von Alex empfangen

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Wir steigen an der Bachelorvilla aus dem Auto aus und werden von Alex empfangen. Amy läuft mit gesenktem Kopf vor mir und auch Alex sieht nicht wirklich glücklich aus. Er begrüßt uns alle mit einem Kuss auf die Wange und macht auch bei Amy keine Ausnahme. Ich lasse es über mich ergehen und versuche keine Mine zu verziehen. Ich hatte mir vorgenommen ihm in die Augen zu sehen, um zu überprüfen ob er es bereut oder ob er sich schlecht fühlt, aber ich schaffe es nicht. Von seinen Berührungen abgelenkt, gelingt es mir gerade so in die Villa hineinzugehen ohne über meine eigenen Füße zu stolpern.

Nach der Begrüßung setzen sich die meisten auf die Sofas und unterhalten sich. Ich gehe raus und beobachte, wie die anderen Spaß haben und sich vergnügen, während ich immer noch darüber nachdenke wieso Amy das getan hat. Es geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Gerade, wo ich etwas Hoffnung geschöpft habe, dass Alex mich tatsächlich mögen könnte, wird wieder alles zunichte gemacht.

Nun sehe ich, wie Alex sich zu den Mädchen setzt. Dabei legt er ausgerechnet Amy einen Arm um die Schulter. Ich sehe, wie die anderen sich unterhalten, lachen und Spaß haben. Ob er gerade erklärt was passiert ist? Fällt niemanden auf, dass ich fehle? Enttäuschung macht sich in mir breit. Ich wende den Blick ab.

Ich gehe über das feuchte Gras auf den kleinen Teich am Ende des Gartens zu. Ich beobachte die Fische und gehe anschließend über die Brücke des kleinen Bachs, an deren Geländer ich mich festhalte.

Nach meinem Einzeldate mit Alex hatte ich wirklich gedacht, dass ich etwas Besonderes für ihn bin. Die Zeit, die wir im Krankenhaus verbracht haben. War das alles ganz anders? Habe ich zu viel hinein interpretiert?

Es wird dunkel, aber der Garten ist noch beleuchtet. Eine Zeit lang hört man nur das Plätschern des Wassers. Ich sehe dabei zu, wie der Rock meines Kleides fast dramatisch im Winde hin und her weht.

Ich kann nicht glauben, dass ich so blind war. Normalerweise überprüfe ich alles auf hundertprozentige Richtigkeit und jetzt verliebe ich mich Hals über Kopf in einen Mann, in den sich bestimmt noch fünfzehn andere verliebt haben. Und dann habe ich auch noch geglaubt, dass er das selbe für mich empfindet.

Wird es jemals ein wir geben?

"Melissa."

Ich zucke zusammen und drehe mich um. Meine Hände umklammern immer noch das Geländer. Alex kommt auf mich zu, bleibt aber etwas entfernt stehen und sieht mich einfach nur an.

"Ich weiß was du denkst, aber.. Es hat nichts bedeutet. Es hat mir nichts bedeutet und deshalb.. Vielleicht sollten wir das vergessen und einfach weitermachen. Es war dumm aber..",stottert er vor sich und spielt nervös mit seinen Händen, doch ich unterbreche ihn.

"Einfach weiter machen? Weißt du, wie ich mich gefühlt habe? Weißt du, wie die anderen Mädchen sich gefühlt haben, als Amy uns die frohe Botschaft verkündet hat?"

"Es tut mir leid." Seine Stimme ist leise und zittrig. "Aber ich mag dich wirklich. Ich weiß, ich habe dir viel zu oft gesagt wie gut du aussiehst, aber es war nie gelogen. Das mit Amy, es ist einfach passiert und ich kann es selbst nicht nachvollziehen."

Wenn er jetzt noch die drei Worte sagen würde, ich würde sofort alles hinschmeißen was uns im Weg steht. Seit wann bin ich so naiv?

"Bitte bleib."

"Ich weiß nicht, Alex. Ich...", an dieser Stelle beschließe ich, die Karten auf den Tisch zu legen, "Ich habe wirkliche Gefühle für dich. Wenn es aber nur darauf hinausläuft verletzt zu werden, würde ich lieber nach Hause gehen, bevor meine Gefühle noch stärker werden."

"Ich will nicht, dass du gehst. Ich werde nicht locker lassen."

Ich sehe ihn an. Er weiß nicht, was er sagen soll. Dass er mir nicht hier vor laufenden Kameras sagen kann, dass er auch Gefühle für mich hat, ist mir klar, aber es macht alles viel komplizierter.

"Ich will nur, dass du weißt..", fährt er fort.

"Bilde ich mir das nur ein? Dass da etwas zwischen uns ist, meine ich."

Er schüttelt den Kopf. "Nein." Alex legt eine Hand an meine Wange und die andere auf meine Hüfte. Die Stellen, an denen seine Hände meine Haut berühren fangen sofort an zu prickeln. "Ich mag dich. Sehr sogar."

Durch seine Worte werden meine Empfindungen nur noch stärker. Am liebsten würde ich ihn jetzt küssen oder in den Arm nehmen. Ich bin so verliebt.

"Trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir uns im Kreis drehen."

"Dreht sich nicht alles im Kreis? Deshalb treffen wir auch immer wieder aufeinander."

Ich kann ihm nicht nicht verzeihen. Ich muss.

"Bitte, brich mir nicht das Herz.", flüstert er. Dabei sieht er mir tiefin die Augen. Er meint es so verdammt ernst.

"Ich habe dir mein Herz schon beim ersten Treffen geschenkt. Also brich du nicht mein Herz."

Alex legt nun auch seine andere Hand um meine Hüfte und ich schlinge meine um seinen Nacken.

"Ich möchte, dass du bleibst. Bitte bleib."

"Werden wir jemals sagen, was wir wirklich fühlen?" Diese Frage geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

"Ja, aber dazu musst du bleiben. Bleib, Melissa."

"Ich bleibe.", gebe ich nach und lasse mich in eine sanfte Umarmung ziehen.

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