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Gerade noch rechtzeitig erreichen Laura und ich die anderen, die schon auf den Sofas sitzen oder hinter einem stehen. Alex komme gerade die Treppe herunter, als ich mein Kleid richte und zu ihm hoch blicke. Elegant geht er die Treppe herunter. Er hält sechs rote Rosen in der Hand. Vor uns bleibt er stehen und legt die Rosen auf ein kleines Pult neben ihm. Dann richten sich seine Augen auf uns und er sieht jeden von uns einmal an.

"Erstmal möchte ich euch für diesen wundervollen Abend danken. Ihr seid wirklich alle wunderschöne Frauen und ihr seid alle auf eure ganz eigene Art besonders. Es fällt mir wirklich schwer, aber auch heute muss ich wieder zwei von euch nach Hause schicken."

Unter uns wird es still. Gespannt sehen wir dabei zu, wie Alex zur ersten Rose greift. Keiner möchte gehen. Alex dreht die Rose kurz in seinen Händen hin und her und sieht dann wieder zu uns.

"Martha, ich habe heute sehr offen mit dir reden können und viel über dich erfahren können. Das hat mir wirklich sehr gefallen und ich könnte mich daran gewöhnen. Möchtest du die erste Rose heute Abend annehmen?"

Martha geht überglücklich auf Alex zu. Wir klatschen natürlich und setzen ein Lächeln auf. Schließlich freut sich hier ja jeder für jeden. Bei der zweiten Rose fällt Alex' Blick in unsere Ecke.

"Laura, aus dir werde ich einfach immer noch nicht schlau. Du bist geheimnisvoll und ich will unbedingt wissen was hinter der Fassade steckt. Aber daran können wir ja noch arbeiten, vorausgesetzt du nimmst diese Rose an und bleibst noch etwas."

"Gerne doch.", höre ich Laura sagen, während sie nach vorne geht und sich ihre Rose abholt. Wenn ich also auch eine Rose bekomme bin ich auf jeden Fall nicht alleine und habe eine Freundin an meiner Seite.

Auch Jessica, Jane, Amy und Emma bekommen eine Rose. Übrig bleiben nur noch Liz, Vanessa, Olivia, und ich. Ich werde immer nervöser und wie immer frage ich mich, ob das das Ende meines Weges ist.

"Melissa, du hast dich mir heute anvertraut und mir eine ganz andere Seite von dir gezeigt. Du hast mir dein Vertrauen geschenkt und das würde ich gerne mit einer Rose belohnen. Also, möchtest du die Rose annehmen?"

"Ja."

Erleichterung macht sich in mir breit. Schnell hole ich mir die Rose ab und stelle mich wieder zu Laura. Ich betrachte sie und drehe sie zwischen meinem Daumen und meinem Zeigefinger hin und her. Sie ist wunderschön aber ihre eigentlich Schönheit kommt von ihrer Bedeutung.

Die letzte Rose vergibt Alex an Liz. Damit sind Vanessa und Olivia raus. Von diesen beiden möchte Alex sich natürlich noch verabschieden, uns schickt er aber schon zu den Autos, die uns zurück zur Villa bringen sollen.

"Ich bin gespannt, ob Amy gleich bei uns auf dem Zimmer auftaucht.", sage ich, immer noch die Rose betrachtend, als Laura und ich im Auto sitzen. Sie hält ihr Bild mit Alex in der Hand.

"Ich auch. Ich frage mich wo sie immer ist. Die anderen wissen ja auch gar nichts."

"Aber das wird sich sicher im Laufe der nächsten Woche aufklären."

"Oder eben nicht und wir sehen sie nie wieder.", ergänzt Laura und wir müssen beide lachen.

Als das Auto etwas später vor der Villa hält, gehe ich erstmal duschen. Ich ziehe mir ein weißes Sommerkleid an, weil es ja immer noch so warm ist und ich nicht weiß, ob Laura in dieser Nacht etwas vorhat. Meine Haare, die ich nicht gewaschen habe, stecke ich schnell zu einem unordentlichen Dutt zusammen und mache das Badezimmer für Laura frei. In der Zeit in der Laura duscht, greife ich nach meinem Handy und wähle Kates Nummer.

"Hey, ich bin's. Wie geht es dir?", begrüße ich sie, als sie endlich abhebt.

"Alles gut. Bei euch auch?"

"Ja, alles bestens. Laura und ich haben gerade beide eine Rose bekommen."

"Was ist mit mir?", fragt Laura, die gerade wieder aus dem Bad kommt. Sie ist eindeutig schneller als ich.

"Du hast eine Rose bekommen.", kläre ich schnell auf und deute mit dem Zeigefinger auf das Handy an meinem Ohr.

"Ja, das stimmt und ich bin sehr stolz auf uns beide.", ruft sie lachend ins Telefon und lässt sich dann auf ihr Bett fallen.

"Gibt es Zuhause was neues?", frage ich neugierig und ignoriere Laura vorläufig, die in einer Zeitschrift blättert.

"Ja! Du wirst es nicht glauben, aber Andreas hat eine Freundin!"

"Nein!", rufe ich lachend. "Das glaube ich erst wenn ich es sehe! Habt ihr sie schon gesehen?"

Im Augenwinkel sehe ich, wie Amy hereinkommt und ihre Schrankhälfte nach etwas durchsucht. Laura steht auf und geht auf sie zu. Die beiden fangen an zu diskutieren, ich höre aber vorwiegend Kate zu.

"Nur auf Fotos. Sie scheint eigentlich sogar hübsch zu sein. Es ist wirklich komisch, weil.. Was passiert da bei euch im Hintergrund? Versuchen die sich umzubringen? Das wäre ja auch mal was neues. 'Bachelor- Kandidatinnen ermorden sich gegenseitig.'"

"Amy, du bringst den ganzen Schrank durcheinander! Da sind auch meine Sachen drin!"

Laura versucht verzweifelt Amy vom Schrank wegzuzerren, aber Amy interessiert das herzlich wenig.

"Juckt mich nicht, okay?", faucht sie Laura an und wühlt weiter im Schrank herum.

"Keine Ahnung. Ich rufe später zurück okay?"

Möglichst schnell beende ich das Gespräch und stehe vom Bett auf. Mein Handy lasse ich auf meiner Decke liegen.

"Was macht ihr denn da? Amy, lass das!", fahre ich sie so überzeugend wie möglich an, aber Amy scheint gefunden zu haben was sie gesucht hat und dreht sich triumphierend mit einem Kleid in der Hand um.

"Ich wollte das nur eben holen, okay?"

Sie will sich an uns vorbei drängen und das Zimmer verlassen, doch Laura und ich stellen uns in den Weg, denn was wir da sehen ist absolut beunruhigend.

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