Chapter 36

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Schön, dass das letzte Kapitel bei euch so gut angekommen ist! Und es geht weiter.

Viel Spaß!

LG, Emmy

___

Dann hatte der Dunkle Lord Ginny wieder in den Fuchsbau gebracht und ihr versprochen, sie zu holen, wenn Harry da wäre. Er hatte selbst irgendwie glücklich gewirkt.
Jetzt saß sie auf ihrem Bett und konnte mit dem Strahlen nicht mehr aufhören.
Etwa eine halbe Stunde später hatte sie sich halbwegs beruhigt (also überhaupt nicht) und ging wieder nach unten ins Wohnzimmer, um Tonks auszuquetschen, die das höchstwahrscheinlich noch nicht einmal mitbekommen würde. Sie glaubte einfach an das Gute im Menschen, was heute für Ginny von Vorteil war. Lupin war da viel misstrauischer.
Ginny fand den Metamorphmagus auf dem Sofa.
„Hallo, Ginny. Setz dich doch zu mir." Tonks klopfte fröhlich neben sich.
Nach einiger Zeit eifrigen Keksefutterns verwickelte die Rothaarige sie in ein Gespräch: „Sag mal, Tonks, habt ihr eigentlich schon einen Namen für euer Baby?"
Tonks' Augen fingen an zu strahlen, als sie erzählte: „Ja, wir benennen es nach meinem Dad, wenn es ein Junge wird, und wenn es ein Mädchen wird, nach meiner Mum." Und schon plapperte Tonks los.
Nach zwei Minuten lenkte Ginny ein: „Mal eine ganz andere Frage: Warum darf ich denn nicht im Orden sein?" Sie legte möglichst viel Verzweiflung in diesen Satz.
Tonks seufzte. „Ich hab das nicht entschieden. Du bist noch nicht volljährig und deine Mutter findet, dass der Job als Ordensmitglied viel zu gefährlich für dich ist."
Ist er nicht, wenn man ich ist. Der Job als Todesser aber doch, wenn ich im Orden bin...
„Aber ich will kämpfen!" Für wessen Seite, ließ sie offen.
Tonks nickte verstehend. „Das kenne ich."
„Hat der Orden eigentlich irgendwelche Aktionen geplant?", fragte Ginny wie beiläufig.
„Ja, wir wollen Snape demnächst von der Schule verjagen, aber das dauert noch vielleicht so ein paar Monate. Außerdem werden wir Leute vom Orden heimlich bei den Todessern einschleusen..."
Wenn die mich sehen sollten, bin ich dran. Heißt, ... ich werde irgendwen für einen Gedächtniszauber organisieren müssen oder – womit ich Tom eine Menge Ärger ersparen würde – sie töten. Der Gedanke rief widersprüchliche Gefühle in ihr hervor. Noch einmal würde sie morden, aber es wäre doch hilfreich für die Dunkle Seite, oder? Damit wäre es irgendwie gerechtfertigt. Der Zweck heiligt die Mittel. Der Spruch verursachte ihr leichten Brechreiz.
„Wer denn?"
„Leute, die voll und ganz hinterm Orden stehen. Suzie Stubb, zum Beispiel." Der Name sagte Ginny gar nichts. „Oder Marc Thompson."
Ginny machte sich gedanklich eine Notiz.
Plötzlich rief eine Stimme in ihrem Kopf: Ginny, Nagini hat mir Bescheid gegeben! Komm schnell in dein Zimmer!
Ginny lachte, doch sie wusste, dass es unecht klang. „Weißt du, Tonks, von denen hab ich noch nie gehört."
„Sie kommen halt nur selten zum Ordenstreffen, weil sie sich bedeckt halten müssen. Aber Dumbledore versorgt sie trotzdem irgendwie mit Informationen", meinte der Metamorphmagus schulterzuckend.
Die Rothaarige tat, als wäre ihr auf einmal etwas Wichtiges eingefallen: „Oh nein, ich hab voll vergessen, meinen Dunkle-Künste-Aufsatz fertig zu schreiben. A- Carrow bringt mich um, wen ich den nicht hab. ... Zehn Seiten."
Tonks lächelte mitfühlend. „Dann will ich dich nicht weiter aufhalten."
Ginny nickte hektisch, sprang auf und stürzte fluchtartig die Treppe hinauf.

***

Ginny riss die Tür auf. „Ordensmitglieder sollen bei-" Sie erstarrte und brach ab.
Ihre Mutter stand mitten im Zimmer und räumte frische Wäsche in die Kommode ein. Fragend sie sie sie an: „Mit wem redest du, Ginny-Schatz?"
„Ich dacht nur, George wär hier", murmelte das Mädchen, während sie blanke Panik überkam. Wo war der Dunkle Lord? „Ich geh ihn dann mal suchen..." Immer noch leicht unter Schock stehend verließ sie rückwärts das Zimmer und drehte sich dann um, um loszurennen.
Molly rief ihr hinterher: „George ist mit Fred im Garten."
Ihre Tochter schrie ein „Danke!" über die Schulter und hetzte los.
Und tatsächlich wurde sie im Garten fündig, den die Zwillinge mehr oder wenig begeistert entgnomten. Den ein oder anderen Gartengnom steckten sie ein, vermutlich für ihren Scherzartikelladen.
„GEORGE!", brüllte Ginny. „Ich habe ein Problem!"
Als ihr Bruder die Panik in ihren Augen sah, kam er sofort herüber. „Was ist los? Du bist ja kreideweiß!"
Er wollte mich in meinem Zimmer abholen, weil er Harry gesichtet hat, besser gesagt: Nagini  hat Harry gesehen. Und er sollte jetzt in meinem Zimmer sein, aber da ist nur Mum!"
„Er hat sich bestimmt desillusioniert, als Mum reinkam und kann jetzt nicht mehr raus, ohne auf sich aufmerksam zu machen", kam es wie aus der Pistole geschossen. Dann stockte er. „Moment mal, Gin! Er ist bei uns?!!"
„Jap. Hilfst du mir, Mum abzulenken? Abwarten geht nicht", bat Ginny.

***

„MUM!", schrie George durchs ganze Haus, während Ginny sich oben im Flur versteckte. „Ein Gnom ist in die Küche gerannt und frisst unser Essen!"
Das erzielte die gewünschte Wirkung. „Oje", kam es aus Ginnys Zimmer und schon hetzte Molly die Treppe herunter.
Ginny nutzte die Gelegenheit und huschte ins Zimmer. „T-Tom? Bist du da?" Sie war völlig außer Atem.
Eine schwarzgewandete Gestalt wurde sichtbar. „Tom?!"
„Wie soll ich dich sonst nennen? Ideen für Fantasienamen?", fragte Ginny sarkastisch. „Voldy, etwa?" Erschrocken biss sie sich auf die Lippe und wartete auf seine Reaktion.
Doch er sagte nur trocken: „Nein, danke. Bleib bei ‚Tom'." Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sie nach kurzem Zögern nahm. Im letzten Moment schnappte sie sich noch ihre Winterjacke. Dann wurde ihr die Luft aus den Lungen gepresst und sie sah nur noch schwarz.

His Best Horcrux (Tominny) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt